Aktenzeichen | 16433/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | Stadtverwaltung GüstrowStadtentwicklungsamt Domstr. 16 18271 Güstrow weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | 03843//769446 |
Internet: | - |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Durch die gesellschaftliche Wende hatte die Stadt Güstrow die Chance, die Stadtentwicklungspolitik neu auszurichten. Der Handlungsdruck zur Gestaltung dieses Prozesses wurde durch den Strukturwandel in der gesamten Wirtschaft, insbesondere in dem strukturschwachen, dünn besiedelten Raum des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, wesentlich verschärft Zur Bewältigung des Problempotentials wurde die Initiierung eines Agenda 21-Prozesses, zunächst im Zusammenwirken mit dem Umweltministerium M-V, dem Landesamt für Umwelt und Natur M-V und dem B.A.U.M. e.V. angeregt. Die Etablierung des Prozesses wurde dann stufenweise in das Verwaltungshandeln der Kommunen integriert und stetig weiter ausgeprägt. Die breite Einbeziehung und Mobilisierung der Öffentlichkeit zur aktiven Mitgestaltung des Agenda 21-Prozesses bildete dabei den Schwerpunkt.Defizite und Probleme wurden im Zusammenhang mit der regen Einbeziehung der Güstrower Bürger, bei der Integration der regionalen Wirtschaft und bei der Darstellung der Ergebnisse des lokalen Agenda 21-Prozesses als weichem Standortvorteil im Marketingbereich offenkundig. Viele Akteure erkannten in der Beteiligung Güstrows am Bewerbungsverfahren zur Anerkennung als weltweites Projekt der EXPO 2000 unter der Thematik Prozess zur Umsetzung einer lokalen Agenda 21 am Beispiel der Umweltgerechten Stadt Güstrow eine Chance, die o.g. Defizite abzubauen. Aus der Kooperation mit der EXPO 2000 GmbH entwickelte sich noch eine weitere Möglichkeit zur Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit: die Beteiligung an der Präsentation der weltweiten Projekte Deutschlands im Global House in Hannover. Im Rahmen dieser Präsentation bot sich auch die Möglichkeit, das Engagement der DBU zur Unterstützung des Agenda 21-Prozesses der Stadt Güstrow als Beispiel für ein Modell einer kommunalen Umweltvorsorgestrategie hervorzuheben. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAus dem 1992 begonnenen lokalen Agenda 21-Prozess wurden wesentliche Elemente zur Vermittlung des Prozesses ausgewählt und im EXPO-Konzept der Stadt Güstrow formuliert. Drei Schlüsselprojekte (Wasser in Güstrow, Umweltbildungszentrum und Rahmenplangebiet Nordwest) wurden beispielhaft zur Darstellung der praktischen Umsetzung des Konzeptes ausgewählt. Die Strategie zur Ausgestaltung und stufenweisen Realisierung des EXPO-Konzeptes wurde in einem diskursiven Verfahren mit Akteuren der Region entwickelt. Zur Vernetzung dieser Akteure wurde die EXPO Güstrow AG mit ihren sieben thematisch strukturierten Arbeitsgruppen gebildet. Als Informations- und Management-Zentrale wurde das EXPO-Büro installiert. Im Zusammenwirken mit externen Fachleuten wurde die Zielgruppenanalyse, das Marketingrahmenkonzept und das Präsentationskonzept ( PK ) erarbeitet. Ende 1997 wurde das Güstrower Projekt als weltweites Projekt der EXPO 2000 registriert. Ende 1999 erfolgte die abschließende Anerkennung. Parallel zu den Aktivitäten in Güstrow wurde unter Federführung der EXPO GmbH an der Gestaltung der Ausstellungssektion Weltweite Projekte in Deutschland im Global House mitgewirkt. In Kooperation mit der DBU und weiteren von der DBU unterstützten Projektträgern gelang es, die Intensionen der Stiftung in das PK zu integrieren und die Partizipation weiterer Projektträger an den Präsentationsmöglichkeiten zu organisieren. Ergebnisse und Diskussion Die Güstrower EXPO-Projekte Wasser in Güstrow und Umweltbildungszentrum im Natur- und Umweltpark wurden entsprechend der konzeptionellen Vorgaben fertiggestellt. Das Rahmenplangebiet wurde im Zusammenhang mit der Aufnahme Güstrows in das Forschungsfeld Städte der Zukunft - Strategien einer nachhaltigen Stadtentwicklung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen entwickelt. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden als Beitrag der Stadt Güstrow zur Weltkonferenz zur Zukunft der Städte URBAN 21 im Juli 2000 in Berlin vorgestellt. Im Zusammenhang mit der Realisierung der EXPO-Projekte wurden insgesamt Investitionen in Höhe von ca. 15,3 Mio. DM abgerechnet. Diese Investitionen waren ein bedeutender Beitrag zur Stabilisierung des regionalen Arbeitsmarktes. Durch die zielstrebige Umsetzung des PK gelang es, die Bürger und Besucher der Stadt und der Region Güstrow kontinuierlich über den Stand der EXPO-Aktivitäten in Güstrow und Hannover zu informieren und neue Methoden und Instrumente zur Kommunikation und zur Umweltbildung zu entwickeln und zu erproben. Im Ergebnis des Zusammenwirkens mit den von der EXPO GmbH beauftragten Designern wurden handlungsmotivierende und umweltmediale Kommunikationssysteme entwickelt, die dem internationalen Publikum vom 01. 06. bis zum 31.10. 2000 im Global House präsentiert werden konnten. Da die Zielstellung der Präsentation primär auf die Vermittlung von Managementstrategien für die nachhaltige Stadtentwicklung ausgerichtet war, lassen sich die erwarteten Umweltentlastungseffekte nur mittelbar und langfristig anhand von Indikatoren wie z.B. Senkung der Neuinanspruchnahme von Flächen, schonende Nutzung der Wasserressourcen, Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Altstadt darstellen. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Zur Verbreitung der Ergebnisse des Agenda 21-Prozesses wurden anhaltende Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und umgesetzt. Das Vorgehen wurde zielgruppenorientiert mit Angeboten für die Bürger der Stadt und der Region, mit Angeboten für Touristen und mit Angeboten für das Fachpublikum ausgerichtet. So wurden u.a. für die Bürger der Stadt im lokalen Kabel-TV Hallo Güstrow kontinuierlich Berichte und Reportagen über den Stand der Güstrower EXPO-Präsentation ausgestrahlt. Für die Bürger und Besucher der Stadt wurden zahlreiche Events mit einem thematischen Bezug zur EXPO-Teilnahme der Stadt wie z.B. Konzerte, Feste oder Ausstellungen (z.B. Barlach und die Elemente, Faszination Wasser und Kunst und Umwelt) präsentiert. Zur Verbindung der EXPO-Themen wurde der Blaue Faden als System mit mehreren Rundgängen und entsprechenden Informationsterminals installiert. Für das Fachpublikum wurde von Februar 1999 bis Februar 2000 eine Tagungsreihe zu dem themati-schen Schwerpunkt Nachhaltige Regionalentwicklung organisiert. Den Abschluss dieser Veranstaltungsreihe bildete die Regionale Konferenz mit Internationaler Beteili-gung Stadt-Umland-Perspektiven - zukunftsfähige Regionen in Europa, die im Juni 2000 mit ca. 250 Teilnehmern in Güstrow ausgerichtet wurde. Von besonderer Bedeutung war die Präsentation der Stadt Güstrow im Global House in Hannover. Aus Anlass dieser Präsentation wurden die o.g. Einzelleistungen medial aufbereitet und durch innovative Kommunikationselemente erweitert. Schon die Vorbereitung dieser Exposition neuen Typs erzielte erhebliches öffentliches Interesse und brachte für die Imagekampagne der Umweltgerechten Stadt Güstrow und insbesondere zur Vermittlung der Nachhaltigkeitsidee zahlreiche positive Effekte. Fazit Die EXPO-Präsentation beförderte den Prozess der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung insbesondere durch: n die Bündelung und Harmonisierung von Einzelinteressen, n die Mobilisierung des regionalen Innovationspotentials, n den Auf- und Ausbau von Kooperationsbeziehungen, n die Umsetzung von Schwerpunktprojekten sowie n die Schaffung zusätzlicher Marketingeffekte. |
Förderzeitraum: | 01.03.1999 - 12.07.2001 (2 Jahre und 4 Monate) |
Fördersumme: | 51.129,19 |
Förderbereich: | III.10.3 |
Stichworte: | EXPO 2000 |
Publikationen: |