Startseite

Aussteller anzeigen Mailen Drucken

Veränderung der Landnutzung als Beitrag zum präventiven Hochwasserschutz - Möglichkeiten und Grenzen der natürlichen Wasserretention

Lageplan der Woche der Umwelt Standnummer: 151 lupe

Bereich: Naturschutz Gewässer- und Bodenschutz

Im Rahmen des DBU-Projektes "Analyse, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes in der Mittelgebirgsregion Jeseniky (Tschechische Republik)" sowie des EU-Projektes "FLOODsite" (6. Forschungsrahmenprogramm, Pilotstudie Mulde/Elbe) quantifizieren wir modellgestützt den Beitrag unterschiedlicher Landnutzung auf Hochwasserentstehung bzw. -retention in der Fläche. Ein fundiertes Prozessverständnis bildet dabei den Schlüssel zur Modellbildung. Beide transnationalen Projekte befassen sich auch mit der Entwicklung von Handlungsoptionen sowie der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an die lokalen Entscheidungsträger. Unser Ausstellungsobjekt visualisiert in erster Linie die Ergebnisse hydrologischer Modellrechnungen. Dabei wird der Einfluss der Landnutzung auf die Abflussentstehung am Standort (hydrologische Mikroskala) und im Einzugsgebiet (Mesoskala) deutlich. Möglichkeiten und Grenzen veränderter Landnutzung (z.B. Aufforstung) werden aufgezeigt. Bei der Festlegung konkreter Maßnahmen werden meist übereinstimmende Interessen von Natur- und dezentralem Hochwasserschutz erkennbar.

Anschrift:

Firma:

Technische Universität Dresden, Institut für Bodenkunde und Standortlehre

Straße:

Pienner Straße 19

Postleitzahl:

01737

Ort:

Tharandt

Internet:

www.boku.forst.tu-dresden.de/

WDU-ID: 402
blank  
 
Eigendarstellung des Ausstellers
(Für diesen Text ist ausschließlich der Aussteller selbst verantwortlich!)

Umweltkooperation
Tschechisch-deutsche Umweltkooperation im Rahmen des DBU-Projektes „Analyse, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes in der Mittelgebirgsregion Jeseniky (NO-Tschechien)"
Praded
Blick auf den Praded (Altvater) – Jeseniky (NO-Tschechien)
WBS_Karte
Karte der Verteilung der vorwiegenden Abflussneigung der Teilflächen im Einzugsgebiet der Schwarzen Pockau (Mulde - Erzgebirge)
Windbruch
Windbruchfläche bei instabiler Fichtenreinwirtschaft (Jeseniky/NO-Tschechien 2005).

Der Einfluss der Landnutzung auf die flächenhafte Wasserretention in Flusseinzugsgebieten ist ein aktuell oft kontrovers diskutiertes Thema. Dabei geht es aber nicht allein um Phänome bzw. Prozesse, sondern vor allem auch um deren Quantifizierung. Grundsätzlich gilt, dass der natürliche Hochwasserrückhalt stark von der Landnutzung abhängt. Das größte Potenzial besteht bei hochwachsender, tiefwurzelnder, dichter, ganzjähriger Vegetationsbedeckung auf tiefgründigem, unverdichteten Bodengefüge.

Möchte man nichttechnischen vorbeugenden Hochwasserschutz durch angepasste Landnutzung auf einer bestimmten Fläche realisieren, sind folgende Fragen zuerst zu beantworten:

Ist die Fläche maßgeblich an der Entstehung des Hochwasserabflusses beteiligt?

Bewirkt die Landnutzungsänderung eine Änderung des Abflussverhaltens der Fläche hin zu verstärkter Retention?

Dabei sind unter Landnutzungsänderungen nicht nur die Vegetationsdecke bzw. Oberflächenbedeckung sondern auch die Art der Bewirtschaftung zu verstehen. Besonders entscheidend sind dabei Veränderungen relevanter Bodeneigenschaften (Infiltrations-, Wasserleitungs- und Speicherkapazität), die sich häufig aber erst mittel- bis längerfristig einstellen. Vor diesem Hintergrund sind Erhalt bzw. Verbesserung der bodenhydraulischen Funktionen und Erosionsschutz Schlüsselaufgaben des Flächenmanagements mit Blick auf den flächenhaften Wasserrückhalt. Unter diesen Gesichtspunkten lassen sich viele Interessen des Naturschutzes mit denen des Hochwasserschutzes verbinden. Für forstwirtschaftlich genutzte Flächen bedeutet dies:

• Begründung und Pflege standortsgerechter, stabiler und strukturreicher Waldbestände;

• Einsatz bodenschonender Forsttechnik;

• angepasster Waldwegebau.

Für eine prognostische Abschätzung der Effizienz geplanter Eingriffe sind alle diese Aspekte in hydrologischen Modellen ausreichend zu berücksichtigen.

Nach oben | Kontakt | Wegbeschreibung | Impressum & Datenschutz