Genaue Schadensanalyse
Am Beginn der Maßnahmen stand eine umfangreiche Zustandsdokumentation, bei der neben physikalischen Verwitterungsfaktoren wie Frost und thermische Beanspruchung eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion als wesentliche Ursache für die Schäden identifiziert wurde: Bei dieser Reaktion bilden alkalieempfindliche Zuschläge im Beton mit den Alkalien des Zements quellfähige Alkali-Kieselsäure-Gele. Da sowohl die Risse in den Brückenfiguren als auch fertigungsbedingte Kiesnester große Mengen Wasser eindringen ließen, quollen die Alkali-Kieselsäure-Gele auf und führten zu Spannungen im Betongefüge und damit zu weiteren Rissen. Eine zusätzliche Schadursache war die im Chemiedreieck Leipzig-Halle-Bitterfeld besonders ausgeprägte anthropogene Luftbelastung mit Schwefelverbindungen, die über den sogenannten »Sauren Regen« in das Betonmaterial eingetragen wurden. Aus der Verbindung von Sulfat mit im Beton vorhandenen Calciumaluminaten entstand das Mineral Ettringit, das ebenfalls Treibwirkung besitzt.