Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung

Vorbeugender Hochwasserschutz durch Wasserrückhalt in der Fläche

Mulde nach Starkregen – Zuleitung vom Dach (Berlin Marzahn) © Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH
Mulde nach Starkregen – Zuleitung vom Dach (Berlin Marzahn)
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Eine kontinuierliche Zustandsüberwachung des Abwassernetzes gelingt mit WaterGridSense 4.0 © Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH
Eine kontinuierliche Zustandsüberwachung des Abwassernetzes gelingt mit WaterGridSense 4.0
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Energieautarke, drahtlos kommunizierende und einfach konfigurierbare Sensorplattform für den Einsatz in Regen- und Abwassersystemen © Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH
Energieautarke, drahtlos kommunizierende und einfach konfigurierbare Sensorplattform für den Einsatz in Regen- und Abwassersystemen
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Die zunehmende Versiegelung in unseren Städten verstärkt die Folgen der Klimakrise und begünstigt die Entstehung von Hitzeinseln wie auch die Auswirkungen von Starkregenereignissen. Wasserdurchlässige Oberflächen und begrünte Straßen, Dächer und Fassaden dagegen fördern die Verdunstungskühlung und können Regenwasser zu großen Teilen zurückhalten.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sollten nach dem Schwammstadt-Prinzip bevorzugt eine Kombination aus Regenrückhalt, Entsiegelung, Versickerung und Verdunstung beinhalten. Ziel ist es, die natürliche Wasserhaushaltsbilanz vor Ort zu erhalten oder wiederherzustellen.

 

Wasserbewusste Stadtentwicklung

Die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH (Hoppegarten) hat mit einer Reihe – insbesondere auch von DBU geförderten – Projekten maßgeblich zu einem Paradigmenwechsel im Umgang mit Niederschlagsabflüssen aus Siedlungsgebieten beigetragen. Heute wird – statt der früheren „schadlosen Ableitung“ – eine dezentrale Bewirtschaftung der Regenwasserabflüsse angestrebt. Die notwendigen Technologien wie Versickerungsanlagen, Mulden-Rigolen-Systeme, Dachbegrünung oder Regenwassernutzungsanlagen sind inzwischen in der Praxis erprobt und etabliert.

 

Digitale Betriebs- und Wartungsoptimierung

Notwendig ist eine optimale Dimensionierung von dezentralen Regenwasserbehandlungsanlagen und von Misch- und Regenwasserkanälen, damit es im Kanalnetz nicht zu einem Überstauereignis mit Schäden kommt und um die Planung, den Betrieb und die Wartung zu verbessern.

In der Regel fehlen aber ausreichende Informationen darüber, was im Kanalnetz passiert. Verteilte Sensoren und skalierbare Datenverarbeitung ermöglichen eine kontinuierliche Zustandsüberwachung des Abwassernetzes und seiner Oberflächenwasserzuläufe als auch eine Vorkonditionierung des Netzes, um bei starken Regenfällen Teile des Abwassernetzes leer zu pumpen und so Überlaufe in Gewässer zu vermeiden.

Die Ingenieurgesellschaft Sieker hat mit WaterGridSense 4.0 eine weitgehend energieautarke, drahtlos kommunizierende und einfach konfigurierbare Sensorplattform für den Einsatz in Regen- und Abwassersystemen entwickelt. Daten über den Zustand des Abwassernetzes werden per Funk z. B. über ein LoRaWAN zu Gateways in das Internet geliefert.

Drei Einsatzszenarien sind möglich:

  • der stationäre oberflächennahe Systemeinsatz in Grünbereichen, Teichen und Regenwasserabläufen
  • der stationäre Dauereinsatz im Kanalsystem und dortigen Bauwerken, wie Pumpwerken, Rückhalteräumen etc.
  • der mobile Sensor für temporäre Messkampagnen in Gewässern und im Kanal.

 

Projektdurchführung
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH
Rennbahnallee 109A
15366 Hoppegarten
E-Mail: info@sieker.de
Web: www.sieker.de

 

DBU-AZ: 26741

Förderzeitraum: März 2009 bis November 2010, Abschlussbericht zum Download

 

Stand: 16.05.2022