Klimaneutralität im Gesundheitssektor – Fallstudiengestützte Carbon Footprint Bewertung nach GHG Protocol und Potenzialanalyse von Klimaschutzmaßnahmen im Klinikbetrieb

Projekt aus der Förderinitiative Planetary Health

Carbon Footprinting im Gesundheitswesen © Adobe Stock - everythingpossible
Carbon Footprinting im Gesundheitswesen
Organisationsgrenze und Wirkungsbereiche des Projektes © Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin; Öko-Institut e. V.
Organisationsgrenze und Wirkungsbereiche des Projektes
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Nach einer Schätzung der World Health Organization (WHO) werden 6,7 Prozent (5,1 Millionen Tonnen CO2) der jährlichen Treibhausgasemissionen (CO2-Emissionen) in Deutschland durch den Gesundheitssektor verursacht. Für die Entwicklung einer ambitionierten Strategie zur Erreichung einer Klimaneutralität des Gesundheitssektors bedarf es genauer Kenntnisse zu den jeweiligen Quellen und Mengen von CO2-Emissionen in einzelnen Teilbereichen und Aktivitäten.

Im Vorhaben sollen am Beispiel des Uniklinikums Freiburg modellhaft die konkreten CO2-Emissionen im Klinikbetrieb genauer quantifiziert und relevante Einflussfaktoren auf den Carbon Footprint ermittelt werden. Über das Vorhaben soll eine Verbesserung der Evidenz bezüglich der CO2-Minderungspotenziale im Gesundheitssektor erreicht werden. Es ist vorgesehen, im Projekt die im Rahmen der Fallstudie an mindestens einem Klinikum umfänglich erhobenen Werte zu parametrisieren, um daraus Kennzahlen zu bilden. Diese Kennzahlen sollen nach einer Validierung mit Daten anderer Klinikeinrichtungen in einer öffentlich zugänglichen Datenbasis zur Verfügung gestellt werden, um anderen Interessierten des Gesundheitssektors eine Grundlage für eigene CO2-Berechnungen zu geben („open data“-Prinzip). Außerdem soll ein auf Klinikeinrichtungen zugeschnittenes „Greenhouse Gas (GHG) Protocol“ konformes Berechnungstool entwickelt und öffentlich zur Verfügung gestellt werden („open source“-Prinzip). Zugleich sollen praktisch verwertbare Informationen über die Hotspots der CO2-verursachenden Prozesse und Aktivitäten in den Scopes I, II und III ermittelt werden, um daraus mögliche Minderungen von CO2 abzuleiten, zu priorisieren und mögliche Zielkonflikte mit anderen Umweltaspekten zu vermeiden. Außerdem sollen die Möglichkeiten und Herausforderungen von interessierten Akteuren des Gesundheitswesens zur Transformation in Richtung einer Klimaneutralität diskutiert und weiterer Forschungsbedarf ermittelt sowie weitere potenzielle Lösungsansätze identifiziert werden.

 

DBU-Unterthemen: Nachhaltigkeitsbewertung, Nachhaltigkeitskompetenzen, Nachhaltigkeitshandeln

WBGU-Teilhandlungsfeld: Gesunde Gesundheitssysteme

 

Projektdurchführung: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Allgemeinmedizin

Ansprechpartner: Prof. Dr. Andy Maun

 

DBU-AZ: 38024/01

Förderzeitraum: Januar 2022 – Juni 2023

 

Stand: 11.07.2022