In einem transdisziplinären Prozess soll gemeinsam mit Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren untersucht werden, auf welche Weise das Konzept der Planetary Health Diet als Orientierungsrahmen für die nachhaltige Transformation von kommunalen Ernährungssystemen herangezogen werden kann. Vorgesehene Praxisbeteiligte sind die Städte Frankfurt am Main und Marburg, die Ernährungsräte Marburg und Umgebung (EMU) sowie Frankfurt am Main und das BNE-Netzwerk Marburg.
Im ersten Schritt soll der Status Quo in den beteiligten Kommunen analysiert werden. Dazu soll zum einen mit Hilfe einer Akteurs- und Diskursfeldanalyse untersucht werden, in welchem Umfang Planetary-Health-Aspekte bereits in kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien verankert sind, und zum anderen eine Charakterisierung der Ernährungssysteme beider Kommunen anhand ausgewählter Indikatoren erfolgen. Auf dieser Grundlage soll eine Szenario- und Wirkungsanalyse vorgenommen werden, um zu ermitteln, wie unterschiedliche Nachhaltigkeitsziele im Handlungsfeld Ernährung besser miteinander verknüpft werden könnten bzw. wo dies durch Zielkonflikte erschwert wird. Gemeinsam mit den Beteiligten vor Ort sollen praxisgerechte Strategien und Maßnahmen zur Verankerung der Planetary Health-Perspektive in der lokalen Ernährungspolitik erarbeitet, hinsichtlich ihrer Wirkungen bewertet und diskutiert werden.
Die Erfahrungen und Ergebnisse dieses Prozesses werden in einer Arbeitshilfe für Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure zusammengeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Leitfaden soll eine übertragbare, wissenschaftlich gestützte Einordnung und Bewertung lokaler und regionaler Transformationsstrategien und -szenarien anhand der globalen Planetary Health-Kriterien ermöglichen und damit bisherige Arbeitshilfen zu kommunaler Nachhaltigkeits- und Ernährungspolitik ergänzen und erweitern.
DBU-Unterthemen: Nachhaltige Ernährung, nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln
WBGU-Teilhandlungsfelder: Gesunde Ernährungssysteme, Bildung und Wissenschaft für planetare Gesundheit
Projektdurchführung: Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH
Ansprechpartner: Dr. Immanuel Stieß
DBU-AZ: 37997/01
Förderzeitraum: Januar 2022 – Juli 2023
Stand: 12.07.2022