Reallabore, Citizen Science, Service Learning & Co.

Transformative Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung

Vorbereitungen für die Tagung
Vorbereitungen für die Tagung "Reallabore, Citizen Science, Service Learning & Co. – Transformative Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung"

Im DBU-geförderten Projekt Entwicklung, Erprobung und Verbreitung neuer Qualifizierungsangebote für "Change Agents" zu transformativem Lernen am Beispiel Reallabore (EEVA) wurde u. a. mit dem studentischen Lehr- und Lernformat Transformative Innovation Lab (TIL) ein Modul entwickelt, mit dem sich Kompetenzen für transdisziplinäres und transformatives Forschen fördern lassen. Neben einem umfassenden Handbuch zur Gestaltung entsprechender Lehr- und Lernräume wurden zwei öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen durchgeführt.

 

Tagung 2019: Reallabore, Citizen Science, Service Learning & Co. Transformative Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung

Bildung wird für das Erreichen der UN-Sustainable Development Goals (SDGs) eine zentrale Rolle zukommen. Zusammen mit dem Aufruf "Transforming our World", der von den SDGs ausgeht, ist das ein Anlass, über die transformative Wirkung verschiedener Formate der Nachhaltigkeitsbildung gemeinsam zu diskutieren. Das Wuppertal Institut, die Freie Universität Berlin, die Leuphana Universität Lüneburg und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) luden am 22. Januar 2019 zur Tagung Reallabore, Citizen Science, Service Learning & Co. – Transformative Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung interessierte Bildungsakteurinnen und -akteure aus Praxis und Forschung in das Tagungswerk Berlin ein. Für die Einführungsvorträge konnten Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut), Prof. Dr. Gerhard de Haan (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Matthias Barth (Leuphana Universität Lüneburg) und Ulrike Peters (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) gewonnen werden.

Nachhaltigkeits-Transformationen stellen an alle Bildungsakteurinnen und -akteure sehr hohe Anforderungen. Einerseits sollen die Tragfähigkeit des Erdsystems beachtet und die planetaren Leitplanken eines „sicheren“ Handlungsraums eingehalten werden. Dabei müssen Bildungsakteurinnen und -akteure in schnell und dynamisch ablaufenden Prozessen – wie Klimawandel, Überdüngung von Gewässern, Rückgang der Biodiversität oder Digitalisierung – eine Orientierung geben. Weiterhin geht es darum, Entwicklungspfade zu identifizieren, zu diskutieren und zu überprüfen, die im Handlungsraum zwischen planetaren Leitplanken und sozialen Mindestanforderungen bleiben. Andererseits stellen sich methodische Fragen im Hinblick auf die Gestaltung partizipativer Transformationsprozesse sowie deren Umsetzbarkeit und Wirksamkeit. Von besonderem Interesse sind außerdem die Lernprozesse, die in transformativen Kontexten stattfinden.

Die Teilnehmenden lernten mehr über verschiedene transformative Methoden einer zukunftsorientierten, partizipativen und erprobenden Nachhaltigkeitsbildung in Reallaboren, Citizen Science, Service Learning, Zukunftsforschung oder Schülerfirmen. Sie konnten mit Expertinnen und Experten die Schnittmengen, Unterschiede und Wirkungen dieser Ansätze diskutieren. Das Programm wartete mit hochrangigen Vorträgen, inspirierenden Praxisbeispielen und interaktiven Resonanzräumen im Worldcafé-Format sowie einem anregenden Vorabendprogramm auf.

Die Pressemitteilung des Wuppertal Instituts vom 23.01.2019 zur Veranstaltung finden Sie hier. Bei Fragen rund um die Tagung wenden Sie sich bitte an Matthias Wanner (Wuppertal Institut). Das Programm bot den Teilnehmenden folgende Highlights (die Präsentationen und Ergebnisprotokolle werden auf Nachfrage herausgegeben):

Keynotes mit anschließender Podiumsdiskussion

  • Prof. Dr. Uwe Schneidewind: Wissen, Fähigkeit und Haltung – zur Orientierung in Zeiten der Großen Transformation
  • Ulrike Peters: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Klimawandel – Transformation gestalten in unruhigen Zeiten
  • Prof. Dr. Gerhard de Haan: Transformative Methoden einer zukunftsorientierten Bildung/BNE
  • Prof. Dr. Matthias Barth: Lernprozesse in Reallaboren & Co. verstehen und gestalten

Methodische Einblicke und Einsichten aus Projektbeispielen

  • Prof. Dr. Martin Gröger: Service Learning zur Planetarischen Leitplanke "Verlust von Phosphor"
  • Marius Albiez: Bildung für nachhaltige Entwicklung in Reallaboren
  • Dr. Sabine Hielscher: Citizen Science zur Untersuchung von Praktiken des Reparierens und Selbstmachens
  • Christian Blau: Schülerfirmen am Beispiel des Projekts FairWear
  • Elna Schirrmeister: Future Methods für die gesellschaftliche Transformation von Bioökonomie

Resonanzräume

  • Dr. Mandy Singer-Brodowski: Transformatives Lernen für den sozial-ökologischen Wandel
  • Annette Dieckmann: Die Bedeutung von Werten und Verantwortung in der transformativen Bildung
  • Prof. Dr. Ingo Eilks und Prof. Dr. Petra Skiebe-Corrette: MINT-Nachhaltigkeitsbildung und transformative Methoden
  • Prof. Dr. Aletta Bonn und Julia Siebert: Citizen Science als transformative Methode der Nachhaltigkeitsbildung
  • Walter Staufer: Politische Bildung für die digitalisierte Gesellschaft
  • Werner Rybarski: Integrierte Lernorte in einer lernenden Gesellschaft

 

Digitaler Projektabschluss 2020

Am 13.11.2020 fand der digitale Abschluss des Projekts Entwicklung, Erprobung und Verbreitung neuer Qualifizierungsangebote für "Change Agents" zu transformativem Lernen am Beispiel Reallabore (EEVA) statt. Bei Fragen rund um die Veranstaltung und das Projekt wenden Sie sich bitte an Matthias Wanner (Wuppertal Institut). Das Programm umfasste folgende Inhalte (die Präsentationen und Ergebnisprotokolle werden auf Nachfrage herausgegeben):

Keynote

  • Prof. Dr. Matthias Barth (Leuphana Universität Lüneburg): Neue Wege in der Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung – Die Rolle von transdisziplinärem und transformativem Lernen

Vorstellung des Transformative Innovation Lab (TIL)

  • Matthias Wanner (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie)
  • Philip Bernert (Leuphana Universität Lüneburg)
  • Nele Fischer (Freie Universität Berlin)

Das TIL aus Perspektive von Studierenden

  • Max Herr (FU Berlin): Das Energetische Nachbarschaftsquartier Oldenburg (ENaQ) – Einschätzung des Transformationspotentials von Quartiersenergieforschungsprojekten
  • Katja Gengenbach (Leuphana Universität Lüneburg): Das Potenzial von Kirchengemeinden in der sozial-ökologischen Transformation: Erkenntnisse eines Realexperiments

Foren

  • Implementierung eines TIL
  • Transformative Forschung in der Lehre, Bericht aus Lüneburg 2030+ und Austausch
  • Die Bedeutung tranformativen Lernens in Reallabor-Forschungsprozessen
  • Transformation und Zukunftsforschung

 

DBU-AZ: 33889/01

Förderzeitraum: Oktober 2017 bis Dezember 2020, Abschlussbericht zum Download

 

Stand: 18.11.2022