Ausgangslage
Für eine effiziente medizinische Versorgung sind Arzneimittel unverzichtbar. In der Tierhaltung sind Arzneimittel zur Therapie von Erkrankungen erforderlich.
Die Herstellung von Arzneimitteln ist mit einem hohen Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie einem hohen Abfallaufkommen verbunden.
Nach der Anwendung der Wirkstoffe werden die Substanzen und ihre Metaboliten ausgeschieden und können somit in die Umwelt gelangen. Seit Mitte der 1980er Jahre werden vermehrt Arzneimittel in der Umwelt nachgewiesen. Bis heute wurden Rückstände von ca. 150 verschiedenen Arzneimitteln in Böden, Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser nachgewiesen. Sie stellen langfristig ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar und schädigen nachweislich die Umwelt. Dabei kommt den antimikrobiell wirksamen Stoffen in der Tierhaltung eine besondere Bedeutung zu. Die hohen Abgabemengen, das Fehlen einer Senke wie Kläranlagen, die kurzen Wege zwischen Tier und Umwelt gepaart mit der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen machen es zwingend erforderlich, Maßnahmen zur Verminderung des Eintrags vorzunehmen. Humanarzneimittel gelangen über die Ausscheidungen, aber auch durch unsachgemäße Entsorgung, in das Abwasser und damit z. T. in die Umwelt.
Vor diesem Hintergrund hat sich die DBU 2012 entschlossen, dieses Umweltproblem mit einer Förderinitiative „Nachhaltige Pharmazie“ anzugehen. Eine nachhaltige Pharmazie (sustainable oder green pharmacy) hat nicht nur die erwünschte Wirkung der Arznei im Blick, sie zielt auch auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, die effiziente Herstellung und eine möglichst emissionsarme Anwendung der Wirkstoffe ab und trägt so zum Schutz der Umwelt bei.
Ziel
Ziel der Initiative ist
• die Vermeidung und Verminderung von Arzneimittelrückständen in der Umwelt sowie
• die ressourcenschonende und emissionsarme Herstellung von Arzneimitteln (so weit wie möglich tierversuchsfrei).
Derzeit finden keine weiteren DBU-Ausschreibungen statt, innovative Projektansätze sind jedoch nach wie vor willkommen.
Das Positionspapier "Umweltrelevanz von Arzneimitteln"
ist hier zu finden.
Das DBU-Fachinfo Arzneimittelrückstände in der Umwelt - hier
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