Aktenzeichen | 05814/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | August Rüggeberg GmbH & Co. Hauptstr. 13 51709 Marienheide weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | 02264/9201 |
Internet: | - |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Jährlich werden in Deutschland rd. 100 Mio. Trenn- u. Schruppschleifscheiben verbraucht. Konzeptionsbedingt können heutige gewebearmierte Schleifscheiben vom Anwender nur zu 50 bis 70 % ausgenutzt werden. Aufgrund der verwendeten Materialien müssen unbrauchbar gewordene Schleifscheiben als Sondermüll entsorgt werden. Gesamtziel des Entwicklungsvorhabens war die Entwicklung neuartiger Schleifscheiben, die bei gegenüber heutigen Schleifscheiben verbesserten oder mindestens gleichbleibenden technologischen Eigenschaften vom Anwender nahezu abfallfrei aufgebraucht werden können. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAufbauend auf eigenen Patenten einer neuen Konstruktion von Trennschleifscheiben und einer Ent-wicklung der OLBO TEXTILWERKE GmbH für eine neue Geometrie der Armierung war vor Beginn dieses Vorhabens ein neuartiges Produktkonzept, bestehend aus einem inneren, metallischen Tragteller und einem außenliegenden Schleifring (der vom Anwender vollständig aufgebraucht werden kann), entwickelt worden. Im Rahmen eines über 28 Monate geplanten Entwicklungsvorhabens mußten insbesondere Lösungen erarbeitet werden für: · Eine beanspruchungsgerechte Armierung. · Ein geeignetes Design und den Korrosionsschutz des Tragtellers. · Eine Technologie zur Verklebung des Tragtellers und des Schleifrings. · Eine angepaßte Rezeptur zur Herstellung von Schleifringen. · Eine akzeptable Geräuschemission. · Die sichere Einhaltung der Sicherheitswerte, ausgerichtet an den gültigen Vorschriften als Mindestniveau. Ergebnisse und Diskussion Die Produktentwicklung der neuartigen Trennschleifscheiben sowie eines umweltverträglichen Produktionsverfahrens wurden im Zeitraum von 4/95 bis 07/98 für eine Schleifscheibe mit einem Außendurchmesser von 230 mm durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen. Einsatzgebiete der neuartigen Trennschleifscheibe ECOPLUS sind das Freihandtrennen von Profilen aller Art, das Freihandtrennen von dickem Vollmaterial sowie das Trennen mit halbstationären Trennständern (Tischgeräten). Der Werkzeugdurchmesser von 230 mm erlaubt ein tiefes Eintauchen in das Werkstück (z.B. zum Ausklinken von Gehrungen) sowie das Durchtrennen von dickerem Vollmaterial. Die ECOPLUS erwies sich in allen diesen Eigenschaften vergleichbar oder besser als alle am Markt befindlichen Voll-Trennschleifscheiben. Als wichtige Voraussetzung zur Ausnutzung ihrer technologischen Möglichkeiten erfordert die ECOPLUS eine ausreichende Leistung der Antriebsmaschine (Bau-stähle/Ne-Met. > 2.000 W; Edelstähle/Guß > 2.000 W). Die neuartige ECOPLUS-Trennschleifscheibe wird in ebener oder gekröpfter Ausführung angeboten, ist kompatibel zu allen handelsüblichen Winkelschleifern und kann mit allen handelsüblichen Spannsystemen befestigt werden. Die Geräuschentwicklung während des Trennvorganges konnte trotz umfangreicher Versuche und vielfältiger Detailentwicklungen bei der ECOPLUS nicht verringert werden. Genau wie alle handelsüblichen Trennschleifscheiben liegt auch die ECOPLUS erheblich über dem zulässigen Schalldruckpegel, ab dem zur Gesundheitssicherung Gehörschutz getragen werden muß. Die Übertragung des neuartigen Produktkonzeptes auf Schruppschleifscheiben führte zu einer erheblichen Verschlechterung des Geräuschverhaltens gegenüber den herkömmlichen Scheiben. Deshalb wurde die Entwicklung neuartiger Schruppschleifscheiben abgebrochen. Die qualitativen Umweltzielsetzungen konnten für die entwickelte Trennschleifscheibe mit 230 mm Durchmesser vollständig erreicht werden, so daß sich das entwickelnde Unternehmen entschlossen hat, das Konzept auf eine Schleifscheibe mit 178 mm zu erweitern. Die Entwicklung wird im Jahr 1999 abgeschlossen sein. Die quantitative Umweltentlastung wird nicht zuletzt davon abhängen, inwieweit sich die Ergebnisse auf Trennschleifscheiben mit kleineren Durchmessern übertragen lassen. Die Weiterentwicklung nationaler und internationaler Umweltstandards, deren Umsetzung und Einhaltung sowie die daraus resultierenden Kosten werden großen Einfluß auf die aus dieser Neuentwicklung ableitbare, quantitative Umweltentlastung haben. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Das neue Produkt wurde unter dem geschützten Produktnamen ECOPLUS auf der Eisenwarenmesse im Frühjahr 1997 in Köln erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben zahlreichen Veröffentlichungen wurde der Fachhandel mit Hilfe eines Produktvideos sowie eines Produktdisplays insbesondere mit den Umweltvorteilen vertraut gemacht. Am 14.03.1998 wurde der Firma AUGUST RÜGGEBERG GmbH & Co. Für dieses Produkt der Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk anläßlich der Handwerksmesse in München verliehen. Fazit Im Rahmen der Projektdurchführung stellte sich heraus, daß die heutigen sicherheitstechnischen Prüfnormen das praktische Anwendungsspektrum von Trennschleifscheiben nur unvollständig abdecken. Deshalb mußten im Rahmen des Projektes neuartige Prüfverfahren entwickelt und geeignete Prüfeinrichtungen konzipiert und gebaut werden. Trotz dieser Umstände konnte die Entwicklung der neuartigen, besonders umweltverträglichen Trennschleifscheibe ECOPLUS erfolgreich abgeschlossen werden. |
Förderzeitraum: | 01.05.1995 - 08.04.1999 (3 Jahre und 11 Monate) |
Fördersumme: | 301.709,76 |
Förderbereich: | I.1.3 |
Stichworte: | Verminderung , EXPO - PIUS , EXPO 2000, Ausstellung: Nachhaltige Chemie |
Publikationen: |