Naturnahe Schulhofgestaltung am Schulzentrum Kirchlinteln

Aktenzeichen 15627/31
Abschlussbericht:
Projektträger: Haupt- und Realschulemit Orientierungsstufe Kirchlinteln
Schulstr. 3
27308 Kirchlinteln
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Telefon: 04236/9312-0
Internet: -
Bundesland: Niedersachsen
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der vordere Schulhof unseres Schulzentrums ist zum größten Teil gepflastert. Ein Basketballfeld ist vorhanden und es befindet sich eine Reihe hoher Bäume auf dem Gelände. Sitzgelegenheiten gibt es sehr wenig. Immer wieder wurde von Schülern und Schülerinnen der Wunsch geäußert, das Pausengelände anders zu gestalten.
Die Zielsetzung der Umgestaltung umfasst drei Aspekte: Förderung des Umweltbewusstseins (die Schüler/innen sollen Verhaltensweisen und Einstellungen entwickeln, die sie befähigen, Verantwortung für Natur und Umwelt zu übernehmen und zu deren Schutz beizutragen), Gewaltprävention, und die Schaffung von Möglichkeiten für Lernen in konkreten Zusammenhängen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEin Grundsatz unserer Schulhofumgestaltung ist die möglichst weitgehende Beteiligung der Schüler und Schülerinnen bei der Planung und Durchführung der Gestaltung und später bei der Pflege des Geländes. Nach einem Vortrag von Heinrich Benjes über naturnahe Schulhofgestaltung wurden in den Klassen Ideen gesammelt (Modelle und Bilder) und danach ein Workshop unter fachkundiger Leitung zur konkreten Planung durchgeführt. Hier nahmen Schüler/innen, Lehrkräfte, Eltern, Hausmeister und Vertreter des Schulträgers teil. Ein wesentliches Ergebnis dieser Planungen für den vorderen Schulhof war die Schaffung von grünen schattigen Sitzecken. In einer ersten Aktionswoche im Herbst soll die Pflasterung und der sandige Untergrund in mehreren Bereichen entfernt werden und mit Mutterboden aufgefüllt werden. Im Frühjahr sollen dann Büsche und Bäume gepflanzt werden. Dabei sollen ausschließlich heimische Arten verwendet werden. Die dadurch entstehen Biotope schaffen für die Schüler/innen Räume für vielfältige Naturerlebnisse. Im Unterricht können diese Erlebnisse aufgegriffen und die Kenntnisse von Tieren und Pflanzen, sowie ökologischer Zusammenhänge vertieft werden.
Die Übertragung von Verantwortung an die Schüler/innen, das Angebot von zusätzlichen Bewegungsmöglichkeiten und die Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten sollen zur Gewaltprävention beitragen. Möglichkeiten für Unterrichtsprojekte bieten sich bei der Planung und Durchführung der Schulhofgestaltung sowie am fertigen Gelände.


Ergebnisse und Diskussion

Der im Herbst 2002 geplante Beginn der Schulhofumgestaltung musste verschoben werden, da die Finanzierung noch nicht endgültig gesichert war. So planten wir eine Projektwoche vom 24.März bis zum 28. März 2003. In dieser Woche sollten die 7. bis 10. Klassen unserer Haupt- und Realschule auf dem Schulhof arbeiten. Gemäß unseren Grundsätzen war es uns wichtig, dass alle Schüler und Schülerinnen einbezogen wurden.. D.h. 17 Klassen sollten an den Arbeiten beteiligt werden.
Mehrere Planungssitzungen fanden statt, bei denen die Arbeitsgruppe Schulhofgestaltung, teilweise in Zusammenarbeit mit Thomas Benjes, die Arbeitsschritte untergliederte und auch Klassenlehrkräfte und Elternvertreter informierte. Ein Werklehrer übernahm die genaue Planung und den Bau der Pergola zusammen mit SchülerInnen seiner Klasse.
Die Flächen, in denen Pflastersteine entfernt werden sollten, wurden in 4 Bereiche eingeteilt. In jedem Bereich sollten die Klassen eines Jahrgangs nacheinander arbeiten.
Die Arbeitsschritte in der Projektwoche wurden wie folgt eingeteilt:
Am Montag wurden die Pflastersteine von den SchülerInnen aufgenommen und auf Paletten gestapelt. Nachmittags wurde der Sand entfernt (Landwirt Luttmann).
Am Dienstag wurden an den neu entstandenen Rändern neue Bordsteine in Beton gesetzt. Dazu wurde ein Teil der aufgenommenen Steine hochkant verwendet. Unter der Anleitung von Thomas Benjes wur-den auch Schüler und Schülerinnen an dieser Arbeit beteiligt.
Mittwoch war ein Ruhetag in der Projektwoche eingeplant. Der Beton musste abbinden und es wurde ein Teil der notwendigen Pflasterarbeiten von der Organisation Holunderschule erledigt. Nachmittags wurde Mutterboden und Holzhäcksel angeliefert. Holzstämme wurden als zusätzliche Begrenzung gesetzt.
Am Donnerstag wurde Mutterboden von den Schülern und Schülerinnen mit Hilfe von Schubkarren verteilt. Holzhäcksel wurde in den späteren Sitzbereichen verteilt. In einem kleinen Bereich wurde schon ge-pflanzt.
Am Freitag war Pflanztag. Der größte Teil der Büsche wurde laut Pflanzplan gepflanzt und angegossen. Danach wurden die Pflanzflächen gemulcht.
Die Organisation der SchülerInnenbeteiligung wurde vorher genau geplant. In jedem Bereich arbeitete immer zwei Stunden lang eine Klasse, danach wurde gewechselt. Das Abwechseln erfolgte so, dass innerhalb der Jahrgänge jede Klasse 2 bis 3mal in dieser Woche arbeitete. Parallel dazu liefen teilweise andere Klassenprojekte oder auch manchmal normaler Unterricht. auch in der Orientierungsstufe fand eine Projektwoche zu einem anderen Oberthema statt. So konnten alle Klassenlehrkräfte ihre Klassen betreuen. Die Fachlehrkräfte waren jeweils einer Klasse zugeordnet.
Jedem der 4 Arbeitsbereiche war eine Lehrkraft als Koordinator zugeordnet. Diese Kollegen wurden vorher genau in die Arbeitsschritte eingewiesen und hatten die Aufgabe, die alle zwei Stunden wechselnden SchülerInnengruppen in die Arbeiten einzuweisen und zu betreuen. Die Klassenlehrkräfte unterstützten dabei. Diese Organisation erwies sich als sehr hilfreich. So war in jedem Bereich immer eine Lehrkraft, die den Stand der Arbeiten genau kannte und eine Lehrkraft, die alle Schüler kannte.
Parallel zu diesen Arbeiten wurde im Eingangsbereich die Pergola gebaut. Dabei gab es etwas Probleme, weil sich herausstellte, dass eine zusätzliche Stabilisierung notwendig war. Diese wurde in Zusammenarbeit mit unserem Hausmeister geplant.
Nach dem Ende der Projektwoche waren nur noch einige Pflasterarbeiten nötig, die von der Organisation Holunderschule erledigt wurden.
Nach Abschluss der Projektwoche wurde ein Pflegeplan erstellt. In jedem Bereich ist pro Woche eine Klasse zuständig, um die neuangepflanzten Büsche zu gießen und den Bereich in Ordnung zu halten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

In der Projektwoche erschien in zwei Zeitungen ein Artikel über die Umgestaltung unseres Schulhofes.
Wenn die Büsche wachsen, soll in einem Biologieprojekt ein Naturlehrpfad entstehen. Zumindest für die Eltern sollen dann auch Führungen über das Schulgelände mit Erklärungen zu den natürlichen Zusammenhängen in den entstandenen Lebensräumen durchgeführt werden.


Fazit

Bei unserer Umgestaltung wurden fast 300 m2 gepflasterte Fläche in mit heimischen Büschen bepflanzte Flächen und gemulchte Sitzflächen umgewandelt. Nach den Osterferien verteilten wir Baumstämme als Sitzmöglichkeiten. Die Büsche sind zwar noch recht klein, aber die entstandenen Ecken werden schon jetzt gut angenommen. Die Sitzmöglichkeiten sind bei gutem Wetter alle benutzt und bei schlechterem Wetter dienen sie Balancier- und Bewegungsübungen.

Förderzeitraum: 21.08.2002 - 21.08.2004 (2 Jahre)
Fördersumme: 4.000,00
Förderbereich: III.11.2
Stichworte: Schule , Naturschutz
Publikationen: