Informationskampagne zur Erhaltung und Vermehrung des Waldes

Aktenzeichen 16450/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Stiftung Wald in Not

53175 Bonn
weitere Projekte aus der Umgebung
Telefon: -
Internet: https://www.wald-in-not.de
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Stiftung Wald in Not möchte mit dem Projekt anknüpfen an ihre bisherige Arbeit, vor allem die Bemühung zur Erhaltung und Vermehrung des Waldes. Mit der geplanten Informationsinitiative möchte sie die Diskussion um die Vermehrung der Waldfläche in Deutschland anregen, mit dem Ziel mehr Wald zu schaffen.
Abgebaut werden sollen mit dem Projekt Vorbehalte gegen eine Waldvermehrung.
Neue Wälder dienen auch dem Schutz natürlicher Ressourcen (Wasser und Boden). Dieser Themenbereich wird ebenfalls in der Informationsinitiative angesprochen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErarbeitung und Herausgabe von 2 neuen Broschüren in unserer Schriftenreihe:
1. Wir brauchen mehr Wald! Leitfaden zur Waldvermehrung
Die Broschüre wird die verschiedenen Aspekte der Waldvermehrung behandeln, CO2-Kompensation, waldbauliche Konezepte, Landschaftsgestaltung und Fragen des Naturschutzes. Angesprochen werden administrative Voraussetzungen und Förderung. Beispielhafte Projekte werden vorgestellt.
2. Wald, Wasser, Leben
Die Broschüre behandelt die Bedeutung des Waldes für den Schutz der natürlichen Ressourcen Wasser und Boden. Angesprochen werden die Themen: Schutz vor Hochwasser und Erosion, Schutz des Trinkwassers und Wiederanlage von Auwäldern.

Veranstaltet werden 2 Fachtagungen:
Waldvermehrung als Beitrag zur Lokalen Agenda 21
Walderhaltung und Waldvermehrung in den neuen Ländern - Beispiele, die Hoffnung geben
Und ein europäisches, wissenschaftliches Symposium zur Waldvermehrung in Europa.


Ergebnisse und Diskussion

Ergebnis des Projektes war die Erarbeitung und Herausgabe der beiden Informationsbroschüren Wir brauchen mehr Wald und Wald, Wasser, Leben sowie die Durchführung eines europäischen, wissenschaftlichen Symposium mit dem Titel New Forests for Europe - Afforestation at the Turn of the Century am 16. und 17.02.2000 in Freiburg. An dem Symposium, das gemeinsam mit dem Institut für Forstpolitik der Universität Freiburg und dem europäischen Forstinstitut durchgeführt wurde, nahmen 46 Teilnehmer aus zahlreichen Ländern Europas, von Island bis Bulgarien teil. In ihren Redebeiträgen leuchte-ten die 20 Referenten unterschiedliche Facetten des Themas. Dazu gehörten:
· Ansätze zur Lösung von Konflikten zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Natur-schutz/Landschaftspflege
· Die Erhaltung von Grundeigentümern im Hinblick auf eine mögliche Aufforstung und die Wechselwirkungen mit dem Genehmigungsverfahren
· Die Möglichkeiten, den tatsächlichen Waldflächen Zugang zu erfassen und zu quantifizieren
· Die Aufforstungspolitik der Europäischen Union und deren Auswirkungen aus einzelne Mitgliedsstaaten

Als Ergebnis des Symposiums wurden Forschungsdefizite und Möglichkeiten zur weiteren Forschungszusammenarbeit im Bereich sozialökonomischer und technischer Fragen aufgezeigt. Des weiteren wurde eine Fachtagung mit dem Titel Waldvermehrung als Beitrag zur lokalen Agenda 21 in Bergheim/Erft durchgeführt. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Maßnahmen zur Waldvermehrung des Landes Nordrhein-Westfalen. Als Beispiel einer lokalen Initiative zur Waldvermehrung im Rahmen einer lokalen Agenda 21 wurde die Initiative des Erftkreises: Lass Bäumen in den Himmel wachsen vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen rd. 100 Teilnehmer aus Umweltverbänden, Kommunalverwaltungen, Forstwirtschaft und Politik teil.
Eine weitere Fachtagung wurde im IBZ Ostritz/St. Marienthal mit dem Titel Zukunftsinvestition Wald - Walderhaltung und Waldvermehrung in den neuen Ländern - Beispiele, die Hoffnung geben veranstaltet. Themenschwerpunkte waren die Lage des Waldes in den neuen Ländern, 10 Jahre nach der Wiedervereinigung, und die Walderhaltung und Waldvermehrung als forstpolitische Schwerpunktaufgabe am Beispiel des Landes Thüringen. Darüber hinaus wurde an Fallbeispielen der ökologisch orientierte Waldumbau im Klosterforst St. Marienthal und das Experiment August Bier als Vorbild für den ökologischen Umbau der Kiefernwälder in Brandenburg dargestellt. Ebenfalls die Wiederbewaldung ehemals militärisch genutzter Flächen in Ostdeutschland und die Renaturierung der Elbaue durch die Anpflanzung von Auewäldern. Als Beispiel zum Abbau von Waldschäden in einer ehemals stark belasteten Region wurde die energieökologische Modellstadt Ostritz/St. Marienthal vorgestellt sowie das Projekt Junge Menschen pflanzen junge Wälder, das im Rahmen grenzüberschreitender Umweltbildung auch zum Ausgleich von Umweltschäden im Dreiländereck Deutschland, Polen Tschechien beitrug. Letzteres war ein Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde und in dessen Rahmen die Bundesstiftung die CO2-Emission ihrer Geschäftsstelle durch die Anpflanzung neuer Wälder kompensiert hat.
Die beiden Veröffentlichungen sowie die drei Veranstaltungen waren ein Beitrag, die Diskussion zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen über die Waldvermehrung zu versachlichen und Wege aufzuzeigen, wie Nutzungskonflikte Möglichkeit vermieden bzw. ausgeglichen werden. Insgesamt wurde deutlich, dass in vielen Regionen die Vermehrung des Waldes einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt, zur Verbesserung des Landschaftsbildes und aus globaler Sicht auch einen Beitrag zum Klimaschutz durch die Kompensation von Kohlendioxid leisten kann.
Die Stiftung Wald in Not wird auch in Zukunft im Rahmen ihrer Arbeit, diesem Thema einen Schwerpunkt widmen und vor allem das im Rahmen des Projektes erstellte Informationsmaterial dazu verwenden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die beiden Veröffentlichungen wurden durch Presseveröffentlichungen in der Tages- und Fachpresse sowie Anzeigenveröffentlichungen bekannt gemacht. Darüber hinaus sind sie auch im Internet einsehbar bzw. als PDF-Datei herunterzuladen. Zu den drei Veranstaltungen wurde eine begleitende Pressearbeit durchgeführt. Die Ergebnisse der Tagungen sind in Tagungsdokumentationen veröffentlicht worden.


Fazit

Durch die Informationskampagne wurde es möglich, die Diskussion um den Wald in der Öffentlichkeit, vor allem den Aspekt Wald und Wasser und das Thema Waldvermehrung als Beitrag zum Klimaschutz, zu erweitern und mit unterschiedlichen Interessensgruppen in einen sachlichen Dialog zu dem Thema einzusteigen. Die beiden Veröffentlichungen sind eine wichtige Erweiterung des Informationsangebotes der Stiftung.

Förderzeitraum: 19.04.1999 - 16.07.2001 (2 Jahre und 3 Monate)
Fördersumme: 92.894,58
Förderbereich: III.10.1
Stichworte: Wald , Kampagne
Publikationen: