| Aktenzeichen | 22620/01 |
| Abschlussbericht: | |
| Projektträger: | Museum der Westlausitz Macherstr. 140 01917 Kamenz weitere Projekte aus der Umgebung |
| Telefon: | 03578/3746-710 |
| Internet: | https://www.museum-westlausitz.de |
| Bundesland: | Sachsen |
| Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Umweltbildung an Kindergärten, Schulen, auf Festen, Messen und Märkten bedeutet im Landkreis Kamenz Arbeit in der Fläche. Der Zielraum des Museums der Westlausitz erstreckt sich von Dresden im Südwesten bis an die Landesgrenze von Brandenburg im Norden. Viele Anfragen aus dem ländlichen Raum müssen wegen mangelnder Mobilität abgewiesen werden. Die Umweltbildung soll daher vom Sitz des Museums in Kamenz aus mit einem neuen Umweltmobil stärker auf den ländlichen Raum ausgerich-tet werden. Bewohner und Touristen der Region sollen mit Umweltbildungsprogrammen und -ausstellungen für eine nachhaltige Nutzung der Kulturlandschaften der Lausitz sensibilisiert werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenBereits bestehende Anfragen nach mobiler Umweltbildung im Landkreis Kamenz werden im 1. Quartal 2005 gesammelt und weiteres Interesse durch Direktwerbung geweckt. Nach Zeit, Raum und Art der Veranstaltungen wird bedürfnisorientiert ein Einsatzplan für das 2. und 3. Quartal 2005 erarbeitet. Die Nutzung der mobilen Umweltbildungsangebote und der Erfolg wird im 4. Quartal 2005 evaluiert. Mit dem Projekt EntdeckerBus rückt der Prozess der Museumsarbeit, der Weg der Gewinnung von Informationen in den Vordergrund. Durch eigenes Ausprobieren wissenschaftlicher Erkenntnismethoden in Landschaft und Umwelt oder in wandernden Umweltausstellungen sollen Einblicke in regionale Ökosysteme eröffnet werden. Projektorientiertes, kooperatives Handeln erschließt teilnehmenden Gruppen den Zugang zu einer gemeinsamen Erfahrungsbasis. Persönliche Erfahrungen und alltägliche Verhaltensweisen werden auf dieser Arbeitsgrundlage anschließend emotional und rational reflektiert. Die beiden Umweltpädagogen des Museums greifen auf die naturpädagogisch-erlebnispädagogisch orientierten Bildungsprogramme ihres EntdeckerKompass zurück. Mit diese Programmen werden v.a. Kinder und Jugendliche zu verstärkter Aufmerksamkeit gegenüber ökologischen Fragestellungen erzogen, mit dem Ziel nachhaltig umweltrelevante Denkprozesse anzustoßen. Ergebnisse und Diskussion Umweltbildung betreibt das Museum der Westlausitz v. a. als außerschulische Bildung in Ergänzung zu den Lehrplänen der staatlichen Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Grundschulen, Förderschulen, Mittelschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Die erhöhte Mobilität sprach sich durch Direktwerbung an Schulen und auf Schulleiterkonferenzen schnell herum. Da unser Stammklientel großen Bedarf an mobi-len EntdeckerKompass-Programmen anmeldete, konnte eine aufwendige und teure Marketingkampag-ne eingespart werden. Die guten Besucherzahlen von Veranstaltungen die nur mit Hilfe des Entdecker-Busses organisiert werden konnten sprechen für sich. o 60 Bildungsprogramme mit 1.250 Teilnehmern, davon 54 außer Haus o 14 große Tagesereignisse 3.100 Besuchern, davon 2 außer Haus o 3 Sonderausstellungen mit mehr als 9.000 Besuchern, davon alle 3 außer Haus Mehr als 60% der Bildungsprogramme wurden im Kindergarten- und Grundschulbereich nachgefragt, 20% in der Mittelstufe, 10 in der Oberstufe und weitere 10% in der Erwachsenenbildung bzw. Fortbildung. Die stärker emotional orientierten Programme finden folglich ein höheres Interesse in der Früherziehung und in der Grundschulbildung. Jugendgruppen in der Altersklasse 14 bis 16 Jahre konnten mit dem erlebnispädagogischen Programm Abenteuer Wald für die Natur gewonnen werden. Schwierig war es Gymnasien anzusprechen. Die Lehrkräfte suchen nach abprüfbaren Aufgaben. Obwohl alle Bildungsprogramme an den Lehrplänen der jeweiligen Schulformen und Klassenstufen orientiert sind, scheint ein mess- und berechenbarer Umgang mit Naturthemen Zugangsvoraussetzung zu sein, um Gymnasien für die Teilnahme an außerschulischen Bildungsprojekten zu überzeugen. Mit dem Erreichen einer großen Anzahl von Bildungsteilnehmern aus den ländlichen Gebieten des Landkreises Kamenz sind wir insgesamt sehr zufrieden und meinen, dass wir die Projektziele durch eine intensive Nutzung des EntdeckerBusses gut erreicht haben. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation In den Landkreisen Kamenz, Bautzen und Sächsische Schweiz ist für Lehrer und Schüler von August bis Oktober 2005 eine Informationskampagne gestartet worden. Schüler ins Museum… weckte vor allem in Lehrerkollegien das Interesse an den mobilen Umweltbildungsangeboten des Museums der Westlausitz. Das Interesse war groß, da mit der Einführung der neuen Lehrpläne an allen Schulformen und -stufen im Freistaat Sachsen der fächerverbindende und -übergreifende Unterricht an außerschulischen Lernorten gestärkt wird. Besonders die Programme in der Kulturlandschaft stießen in den Fachbereichen Biologie, Geografie und Geschichte gute Resonanz. Die neue Mobilität erhöhte die Attraktivität der Museumsangebote, so dass kurz nach den Infoveranstaltungen viele neue Buchungen von Gelände-Programmen aus dem Bildungskatalog EntdeckerKompass eingingen. Durch die Neulackierung des EntdeckerBusses im museumsblau und die auffällige Werbebeschriftung ist der EntdeckerBus im tagtäglichen Einsatz nicht mehr zu übersehen. Vor allen gewinnt der Bus auf Informations- und Bildungsveranstaltungen, Märkten und Festen einen hohen Wiedererkennungswert für die Bevölkerung. Eingebunden in das Coperate Design des Museums der Westlausitz und der DBU setzt der EntdeckerBus ein Markenzeichen für die Umweltbildungsarbeit des Museums der Westlausitz. Fazit Mit wenigen Finanzmitteln gelang es auf der Basis der etablierten Umweltbildungseinrichtung - Museum der Westlausitz mit dem Ausstellungshaus Elementarium und dem Schaumagazin Sammelsurium - eine dritte mobile Komponente der Umweltbildung in der Region zu verankern: den EntdeckerBus. Die Bildungsprogramme des EntdeckerKompasses konnten problemlos als mobile Bildungsprogramme in den Dörfern des Landkreises Kamenz genutzt werden. Mit Hunderten von Personen- und Materialtransporten hat der EntdeckerBus nicht nur materiell, sondern auch hinsichtlich der Marktetablierung des neuen mobilen Umweltbildungsangebotes in der westlichen Oberlausitz seine Feuertaufe überstanden. Derzeit gehen wir von einer Nutzungsdauer des EntdeckerBusses von 10 weiteren Jahren aus. Im Bezug auf die Gewinnung der Jugend für die Umweltbildung setzen wir in Zukunft verstärkt auf erlebnispädagogische Umweltbildungsangebote nach dem Konzept des Adventure Based Counseling (ABC) aus den USA. Ziel ist es umweltpädagogische Ansätze mit erlebnispädagogischen Konzepten in herausfordernden Lern- und Forschungsabenteuern zu verschmelzen. Die Lösung von Kooperationsaufgaben hat dabei oberste Priorität, doch indirekt werden Selbst- und Gruppenerfahrungen in der direkten Auseinandersetzung mit der Natur ihren Raum finden. |
| Förderzeitraum: | 23.11.2004 - 23.11.2005 (1 Jahr) |
| Fördersumme: | 14.200,00 |
| Förderbereich: | III.7.1 |
| Stichworte: | Jugend |
| Publikationen: |
