Aufbau eines Netzwerkes zur Wiederverwendung von gebrauchten Bauteilen in Deutschland

Aktenzeichen 23023/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Amtliche Materialprüfanstaltder Freien Hansestadt Bremen
Paul-Feller-Str. 1
28199 Bremen
weitere Projekte aus der Umgebung
Telefon: -
Internet: https://www.rwb-bremen.de
Bundesland: Bremen
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Bauen und Wohnen ist ein Bereich der überraschend große Mengen an Energie und Stoffen verbraucht, und zwar sowohl für die Konstruktion von Gebäuden als auch für den Betrieb. Der Rohstoffverbrauch für Bauten beläuft sich in Deutschland auf gewaltige Mengen von 700 bis 800 Millionen Tonnen pro Jahr.
Die Akteure des bauteilnetzDEUTSCHLAND haben sich vorgenommen an dieser Stelle einen deutlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und Energieeinsparung zu leisten.
Das Ziel ist es Bauteile flächendeckend in den Kreislauf der Bauwirtschaft zurückzuführen. Dabei ist es den Initiatoren wichtig regionale Kreisläufe durch die Einrichtung von dezentralen Bauteillagern zu schließen. Die bundesweite Vernetzung soll das Agieren der Einzelnen stärken. Gleichzeitig soll der demontagefreundliche Wiedereinbau, der u.a. einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Langlebigkeit der einzelnen Bauteile liefert, Planern und Handwerksbetrieben wieder bewusst gemacht werden (ganz praktisch bemerkt: schrauben statt kleben). Bestandsgebäude sind unsere Rohstofflager von morgen. Das Potential, das in Gebäuden vorhanden ist soll durch die Aktivitäten des bauteilnetzDEUTSCHLAND bewusst gemacht werden. Ziel ist einen Beitrag zur Umweltentlastung zu leisten:
Vermeidung von Baustellenabfällen
Vermeidung von Downcycling (niedere Verwertung)
Verminderung des CO2-Ausstoßes und
Einsparung von Rohstoffen
Einsparung von Primärenergie

Die wesentlichen Hauptziele des bauteilnetzDEUTSCHLAND sind im Förderzeitraum von 2006-2009 erreicht worden. Eine breite Öffentlichkeit wurde informiert, ein weites Netzwerk gespannt und fünf neue Bauteilebörsen an den Start gebracht.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEin Kernelement des Bauteilenetzes ist die überregionale und regionale Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation (Dechantsreiter, RWB, Fa. Ecolo). Zwei Richtungen wurden verfolgt. Einerseits die, durch Information und Sensibilisierung (auf allen Ebenen) eine gute Stimmung für gebrauchte Bauteile herzustellen, da ohne eine vorhandene Akzeptanz, Akteure für die Bauteile-Wiederverwendung nur sehr schwer gewonnen werden können. Andererseits den dann niedergelassenen Bauteilbörsen Unterstützung in der regionalen Vernetzung und Kommunikation zu geben.
Es wurden bundesweite Veranstaltungen und Vorträge, Interviews und Gespräche mit Verbänden und Baumarktbetreibern, zur Vorstellung des bauteilnetzDEUTSCHLAND, der Projektidee und der möglichen Kooperationen durchgeführt. Wenn möglich wurde jeweils die Presse informiert oder eine Vorstellung des Netzes in der Verbandszeitschrift erwirkt. Für teilnehmende Börsen wurden Vor-Ort Gesprächen angeboten und Lagerschulungen (bauteilbörse-bremen) durchgeführt. Durch Teilnehmertreffen wurde der persönliche Austausch gewährleistet.
Um das Bewusstsein und die Akzeptanz für das Thema der Bauteile- Wiederverwendung zu steigern und um alle am Bau Beteiligten zu erreichen, werden zwei Wege besonders verfolgt: die direkte persönliche Ansprache (Vorträge, Telefonate, Vor-Ort Gespräche, Veranstaltungen etc.) der Zielgruppen und die virtuelle Darstellung (www.bauteilnetz.de) (Fa.Ravenworks, Dechantsreiter).


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

A. Zusammengefasst die Liste der Veranstaltungen im Rahmen des geförderten Projektes:
Seit 27.6.2006 7 Netzwerkpartnertreffen innerhalb des Förderzeitraumes ein 8. im September 2009

Seit 11.10.2006 20 Erstgespräche mit möglichen Bauteilbörsenbetreibern

seit 5.12.2006 Vorstellungsgespräche bei Verbänden wie Abbruchverband, Kreishandwerkerschaft
Beiträge: Expertenforum in Cottbus, Veranstaltungen, Tagung der bag Arbeit, SBB in Potsdam; Auftaktveranstaltung bauteilbörse-giessen, Workshop Energieeffizienz und Ressourccenschutz im Städtebau,

15.3.2006 Auftaktveranstaltung Werte entdecken- gebrauchte Bauteile wiederverwenden , in Osnabrück,

6. Juni 2007 Woche der Umwelt in Berlin im Schloss Bellevue, Vortragszelt Nachhaltigkeit und kurzes persönliches Gespräch mit dem Bundespräsidenten Horst Köhler

Vorstellungen: Gespräch mit Herrn Dr. Loske, Senator für Bau, Umwelt, Verkehr und Europa in Bremen
Deutscher Abbruchverband bremen Niedersachsen, Unternehmensverband Historischer Baustoffhändler

26.11.2008 Verleihung der Un-Dekade

Infoveranstaltungen: Vortrag zur Wiederverwendung gebrauchter Bauteile, Mädchenkulturhaus in Bremen, (Umweltreferenten), für Studenten, Lehrstuhl Altlasten aus Cottbus (Fr.Dr. Mettke), Baustein in Bildungsurlauben Altes Haus wird wieder jung (2 x pro Jahr, Erwachsenenbildung Bremer Energie Konsens)

12.3.2009 Abschlussveranstaltung, Erfolg für Umwelt und Wirtschaft, DBU Osnabrück

Nach der Projektlaufzeit über die Bremer Energie Konsens eine Fachtagung in Zusammenarbeit mit der bauteilbörse bremen Planen und Bauen mit gebrauchten Bauteilen, Teilnahme an der Entsorga 2009

B. Ausführliche Liste der Veranstaltungen im Rahmen des geförderten Projektes:
Seit 27.6.2006 7 Netzwerkpartnertreffen innerhalb des Förderzeitraumes ein 8. im September 2009

Liste der Infotreffen/ Teilnehmertreffen
22. Juni 2007 2. Teilnehmertreffen in Bremen, 11Teilnehmerinnen
13. Dezember 2007 3. Teilnehmertreffen in Bremen, 13Teilnehmerinnen
19. Juni 2008 4. Teilnehmertreffen in Luckenwalde, 9Teilnehmerinnen
21.November2008 5. Teilnehmertreffen in Gießen, 13Teilnehmerinnen
30./31.Januar 2009 6. Teilnehmertreffen/ Vorbereitungstreffen zur
Ergebnisveranstaltung in Fulda, 10Teilnehmerinnenx
Angebotene Schulungen:
2.11.2006 1. Lagerschulung, 4 Teilnehmerinnen
21.Juni 2007 2. Lagerschulung in Bremen, 6 Teilnehmerinnen
20. Juli 2008 3. Lagerschulung in Bremen, 6 Teilnehmerinnen
5. Februar 2009 4. Lagerschulung in Bremen, 4 Teilnehmerinnen
15.4.2009 5.Lagerschulung, Bremen, 5 Teilnehmerinnen

Liste der Veranstaltungen im Rahmen des geförderten Projektes:
27.6.2006 1.Netzwerkpartnertreffen in Bremen, 18 Teilnehmer
11.10.2006 Erstgespräch bauteilbörse- sachsen
22.11.2006 Erstgespräch bauteilbörse- hannover
15.12.2006 Vorstellungsgespräch Abbruchverband, Düsseldorf, Geschäftsführung
29.12.2006Vorstellungsgespräch Kreishandwerkerschaft in Vechta auf Einladung der Gesellschaft für Landeskultur in Bremen
1.3.2008 Expertenforum in Cottbus, Vorstellung des Netzwerkes, 40 Teilnehmerinnen
15.3.2006 Auftaktveranstaltung Werte entdecken- gebrauchte Bauteile wiederverwenden , in Osnabrück, 34 Teilnehmerinnen
23.5.2007 Auftaktveranstaltung Gesundes Bauen und Renovieren in Eggolsheim, Vortrag der Idee des bauteilnetz Deutschland, 30 Teilnehmerinnen
6. Juni 2007 Woche der Umwelt in Berlin im Schloss Bellevue, Vortragszelt Nachhaltigkeit und kurzes persönliches Gespräch mit dem Bundespräsidenten Horst Köhler, 30 TeilnehmrInnen
8.10.2007 Teilnahme an der Tagung, bag Arbeit in Berlin, Vorstellungsvortrag, 80 TeilnehmerInnen
27.10.2007 Erstgespräch bauteilbörse- herzogenrath
6.11.2007 Erstgespräch bauteilbörse- augsburg
15.11.2007 Eröffnung bauteilbörse-augsburg, Festbeitrag
30.11.2007 Gespräch mit Herrn Dr. Loske, Senator für Bau, Umwelt, Verkehr und Europa in Bremen
28.02.2008 in Potsdam, Gut erhalten -Die Nutzung gebrauchter Bauteile bei Neubau und Sanierung. Eine Info-Veranstaltung von SBB und bauteilnetz Deutschland, 50 TeilnehmerInnen
9.4.2008 Erstgespräch bauteilbörse- berlin/ brandenburg
4.7.2008 Deutscher Abbruchverband bremen Niedersachsen, Vorstellung
10.10.2008 Auftaktveranstaltung bauteilbörse-giessen, Fachvortrag
12.11.2008 Kooperationsbesuch des Unternehmensverband Historischer Baustoffhändler, in Hannover und Bremen, 2 Teilnehmer (Vorstand)
25.11.2008 Workshop Energieeffizienz und Ressourccenschutz im Städtebau
26.11.2008 Verleihung der Un-Dekade
27.11.2008 Vortrag zur Wiederverwendung gebrauchter Bauteile, Mädchenkulturhaus in Bremen, 26 Teilnehmerinnen (Umweltreferenten)
11/12.12.2008 Info-Veranstaltung für Studenten, Lehrstuhl Altlasten aus Cottbus (Fr.Dr. Mettke) Besichtigung des Bauteillagers und des Recyclingpavillons (Bremen, Architekten Müller/Dechantsreiter), 14 Teilnehmer
12.3.2009 Abschlussveranstaltung, Erfolg für Umwelt und Wirtschaft, DBU Osnabrück
1.4.2009 Erstgespräch bauteilbörse- gronau
9.4.2009 Erstgespräch bauteilbörse- köln

Sonstiges: Erwachsenenbildung- Vorträge, Informationstreffen


Fazit

Durch die Öffentlichkeitsarbeit der letzten Jahre ist eine Dynamik entstanden, die so nicht vorhersehbar war. Hiermit wurden erste Impulse auf verschiedenen Wirkungsebenen gesetzt und vernetzt, die für die direkte Wiederverwendung von Bauteilen in Deutschland die innovative Grundlage bilden. Es besteht ein innerer und äußerer Zirkel von Netzwerkpartnern und eine Informationsplattform im Internet, die durch einen Bauteilkatalog abgerundet wird.
Ein Ziel wird es sein, die aktiven und die in Planung befindlichen Bauteilbörsen in Ihrem Bestand zu sichern. Dabei wird auf Qualität der Einrichtungen gesetzt. Die meisten Börsen werden von Qualifizierungs- und Beschäftigungsinitiativen (teil-/geförderte Projekte) betrieben. Durch die wenigen wirtschaftlich arbeitenden Teilnehmer ist ein sehr positiver Input in Bezug auf anzustrebende Professionalität gegeben. Diese Qualität gilt es weiter auszubauen und durch öffentliche Bezuschussung zu unterstützen, da das Betreiben einer Bauteilbörse, siehe bauteilbörse-bremen, selbst bei hoher Popularität unter den jetzt vorherrschenden Bedingungen nicht kostendeckend laufen kann.
Zur Sicherung der Bauteilbörsen wird es notwendig werden diese in einer ihrer Kernaufgaben zu stützen: die Möglichkeit die Bauteile zu bergen bevor sie beschädigt oder zerkleinert werden. In jeder Region ist diese Tätigkeit mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Durch die Initiierung von Bauteilbörsen (bauteilnetz Deutschland), wird bundesweit dafür gesorgt, dass es Umschlagplätze für noch gutes, gebrauchsfähiges Material gibt und organisiert werden kann. Jetzt sind die Kommunen, Abbruchunternehmen Handwerker etc, alle die als mögliche Partner für die schadensfreie Anlieferung von Bauteilen einstehen, am Zug. Es gilt durch weitere Förderung regionale Schnittstellen aufzuzeigen und Moderationsprozesse einzuleiten, die die am Bau Beteiligten zusammenbringen. Deutlich erforderlich wird dies auch durch die Entwicklung, dass die Kontrollmöglichkeiten der Baubehörden bei Rückbauten durch die Verfahrensprivatisierung stark eingeschränkt worden sind. Grundlagenermittlung/ -statistiken der regionalen Bauschuttaufkommen und Baubewegungen werden notwendig werden um einzelne Glieder der Wertschöpfungskette aufzuzeigen.
Ein weiteres Ziel wird die Erkundung europäischer Aktivitäten im Bereich der Bauteile-Wiederverwendung sein.

Förderzeitraum: 19.04.2006 - 19.04.2009 (3 Jahre)
Fördersumme: 118.780,00
Förderbereich: III.8.3
Stichworte: Bauteil, Wiederverwertung, Recycling, UN-Dekade
Publikationen: