Tagung Biorefinica 2006 - Internationales Symposium Bioraffinerien und biobasierte industrielle Produkte

Aktenzeichen 24349/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme biopos e. V. Forschungsstandort Teltow-Seehof
Kantstr. 55
14513 Teltow
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Telefon: 0 33 28/33 22 10
Internet: https://www.biopos.de
Bundesland: Brandenburg
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Die Umstellung der Volkswirtschaften von fossilen Rohstoffen auf biologische Rohstoffe ist eine der größten Herausforderungen der nächsten 50 Jahre. Gewinnen werden die Volkswirtschaften, die rechtzeitig Al-ternativen zur fossil-basierten Ökonomie entwickeln und Technologien zur Nutzung von biologischen Rohstoffen befördern.

Die Umwandlung von Biomasse in Wertprodukte wie Chemikalien, Biopolymere und Gebrauchsgüter verlangt jedoch grundsätzlich neue Basistechnologien. Solche komplexen Technologien werden Bioraffinerien genannt.

Ziel der Tagung ist:
(1) eine aktuelle Übersicht über Bioraffinerie-Konzepte auf internationaler und nationaler Ebene zu geben,
(2) einen Informationsaustausch zu aktuellen internationalen, nationalen und regionalen industriellen und industrienahen Biomasse-Aktivitäten anzuregen,
(3) Bioraffinerie-Konzepte, Technologien und Produkte zu präsentieren,
(4) die Rolle der KMUs in den Konzepten der Biomassewirtschaft und Bioraffinerien zu diskutieren


Ergebnisse und Diskussion

Europäische- und Nordamerikanische Strategien
Eröffnet wurde das Programm mit zwei ausgezeichneten Vorträgen Strategies of the European Commission (Maurice Lex, DG Research, Brussels, Belgium) und the Biotechnology Industry Organization (Matthew Carr, Policy Director; Washington D.C. USA) und drei wissenschaftlichen Vorträgen. Sie bezogen sich auf auf die globalen Auswirkungen der Biomasse-Raffinerien: The Biobased Economy of the 21st century (Bruce E. Dale, Michigan State University, USA), The Potentials of Biomass (Daniela Thrän, Institute of Energy and Environment, Leipzig, Germany) und New Developments in Biorefinery Technologies and Systems. Vier Bioraffinerie-Systeme, die entsprechenden Basischemikalien und zwei Beispiele für die Etablierung von Bioraffinerie-Systemen, wie the Green Biorefinery und Lignocellulosic Feedstock Biorefinery wurden präsentiert (Birgit Kamm, Research Institute Biopos and BTU Cottbus, Germany).
Die Vision der bio-basierten Wirtschaft des 21sten Jahrhunderts, die Strategien und die neuen Konstruktionen für die Etablierung von Bioindustrien und Bioraffinerien wurden von einem der großen Chemiekonzerne (Stephan Nordhoff, Degussa, Marl, Germany), dem World Life Science Forum (Dianna Derhak, Lyon, France) und der United Nations Industrial Development Organisation (Jan Gajowski, UNIDO, Vienna, Austria) präsentiert.
Entwicklungszentren der Bioraffinerie
Die Etablierung neuer Biomasse-Forschungseinrichtungen, welche die Verwendung von Rohmaterial und die Entwicklung von Technologien und Produkten verbindet, ist sehr wichtig. Drei Beispiele für kürzlich geschaffene Strukturen wurden von Alberta (Connie Phillips, Government of the State of Alberta, Canada), aus Bayern (Doris Schneider, technical University Munich, Germany) und von den Niederlanden (René van Ree, Energy Research Centre and Ed de Jong, Wageningen University and Research Centre, The Netherlands) präsentiert.
Bioraffinerie-Entwicklung, Technologien und Produkte
Der zweite Tag wurde mit zwei ausgezeichneten Vorträgen zur Bioraffinerie eröffnet: The Bridge between Agriculture and Chemistry (Johan Sanders, Wageningen University, The Netherlands) und Process Synthesis as a Tool for Renewable Resources (Stephan Kromus, BioRefSys-Biorefinery Systems, Feldbach and Michael Mandl, Joanneum Research, Austria). Die Sitzung Industrial chemicals from biomass wurde großartig präsentiert und demonstrierte die Verbindung zwischen der grünen Chemie und dem Bioraffinerie-Thema (Wladimir Reschetilowski, TU Dresden, Germany), Plastics Based on Biomass (Dietrich Scherzer, BASF), Natural Polymers (Hans-Peter Fink, Fraunhofer IAP, Potsdam-Golm, Germany), and The Evaluation of Raw Materials, Technologies and Platform Chemicals for biobased Industrial Products (Rainer Busch, Dow Deutschland Anlagegesellschaft mbH, Rheinmünster und Thomas Hirth, Fraunhofer ICT, Pfinztal, Germany). Weiterhin wurde Thermochemical Biomass-Based Refinery Process präsentiert, welches die fortschreitenden thermo-chemischen Bioraffinerie-Konzepte aus Lignocellulose-Rohstoffen beschreibt (Robin Zwart, Energy Research Centre, The Netherlands).
Die Abschlusssitzung demonstrierte deutlich die Chancen und Aussichten, insbesondere für technisch orientierte Klein- und Mittelständische Unternehmen innerhalb der Bioraffinerie-Entwicklung. Präsentiert wurden zum Beispiel Polymer Additive Based on Renewable Resources (Frank Reichwald, Baerlocher GmbH, Unterschleissheim, Germany), Polymer Processing (Ralf Bauer, Smart Fibre AG, Rudolstadt, Germany), Calendula Oil as a Paint Additive (Jürgen O. Metzger, University Oldenburg uns Ralf Holtgrefe Bio pin GmbH) und Bio Oil from Fast Pyrolysis-Raw Material for Chemical Applications (Stefan Schöll, PYTEC GmbH und Dietrich Meier, BFH Federal Research Centre for Forestry and Forest Products, Hamburg, Germany)


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Abstract-Band der biorefinica 2006 kann ab sofort unter www.biorefinica.de(see:shop/Tagungsbände) bestellt werden. ISBN 3-00-020611-6
Buch
In: KAMM, B.; KAMM, M.; GRUBER, P.; (Eds.), Biorefineries - Industrial Processes and Products. Status Quo and Future Directions. Volume 1 and 2, Hardcover. WILEY-VCH, 2006, Weinheim. ISBN 3-527-31027-4

Förderzeitraum: 01.01.2006 - 30.11.2006 (11 Monate)
Fördersumme: 35.000,00
Förderbereich: II.4.2
Stichworte: Green Chemistry, Ausstellung: Nachhaltige Chemie, Tagung
Publikationen: