Aufbau eines geowissenschaftlichen Schwerpunkts Umweltbildung am GEO-Zentrum an der KTB

Aktenzeichen 25238/01
Abschlussbericht:
Projektträger: GEO-Zentrum an der KTB
Am Bohrturm 2
92670 Windischeschenbach
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Telefon: 09681/400-4312
Internet: https://www.geozentrum-ktb.de
Bundesland: Bayern
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Bisher wurden im GEO-Zentrum an der KTB mit den vorhandenen Lernmodulen (Plattentektonik, Schalenbau der Erde, Kreislauf der Gesteine, Bruch- und Faltentektonik, Gesteinsbestimmung, Kontinentale Tiefbohrung, Boden) im Lehrlabor und auch mit den Themen der Ausstellung (KTB, Erdbeben, Minerale) ausschließlich geowissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Dies war durch das unverändert große Interesse an der 1994 beendeten Bohrung begründet.
In der Agenda 21 wird Bildung als Grundvoraussetzung für die notwendige nachhaltige Bewusstseinsbildung betrachtet. Dies ist der Ansatzpunkt für (1) die Erweiterung des Lehrlabors um vier neue bzw. neu konzipierte Lernmodule und (2) die Erweiterung und Neugestaltung der Dauerausstellung im GEO-Zentrum an der KTB. Damit soll die Umweltrelevanz des Wissens um geologische Hintergründe (Entstehung von Lagerstätten, Theorie der Plattentektonik, Entstehung von Vulkanen, etc.) und Zusammenhänge (Magmen als Stofflieferanten für die Rohstoffentstehung, Plattentektonik und Wärmefluss, Klimaschwankungen) eingebracht werden. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung soll aufzeigen, dass jene Phänomene, die Schüler und Besucher täglich in ihrem lokalen und regionalen Umfeld erleben, mit ihren Auswirkungen auch auf den globalen Bereich übertragen werden können. Nur in Kenntnis des Sys-tems Erde mit all seinen Wechselbeziehungen können diese Phänomene verstanden und in ihrer Auswirkung eingeschätzt werden.
Bisher wurden Schülern und Besuchern unter Einbeziehung aktueller Forschungsergebnisse ein umfassendes naturwissenschaftliches Basiswissen und Grundverständnis des Systems Erde vermittelt, um ihnen unter Reflexion normativer Leitvorstellungen eine Urteilsbildung und einen rationalen Diskurs über aktuelle (geowissenschaftliche) Probleme zu ermöglichen. Nun soll durch das Aufgreifen realer Probleme, die Vermittlung von Kompetenzen und die Förderung des Interesses an den Naturwissenschaften auch die Ausgangsbasis für ein lebenslanges Lernen geschaffen werden. Mit der neuen Dauerausstellung und den neuen Lernmodulen für das Lehrlabor soll Verständnis und Bewusstsein für Natur und Umwelt geschaffen und die Bereitschaft geweckt werden, an der Erhaltung der Lebensgrundlagen auf unserer Erde mitzuwirken. Der zentrale gesellschaftliche Nutzen liegt in der Vermittlung und Stärkung von Kompetenzen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Auf der Grundlage eines ganzheitlichen Ansatzes werden modulare Angebote gemacht, um verstärkt die Umweltrelevanz einzubringen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas GEO-Zentrum an der KTB ist ein Ort, wo Bildung zur Nachhaltigkeit erfolgreich betrieben wird. Auf dieser Basis an Wissen und Erfahrungen ruht der Anspruch, aber auch der Mut, eine inhaltliche und räumliche Erweiterung anzustreben.
Die inhaltliche Erweiterung des Lehrlabors umfasst folgende Themen, die modular gestaltet sind:
1. Modul Umweltmineralogie
2. Modul Bohrtechnik und Bohrkernauswertung
3. Modul Plattentektonik und Erdbeben
4. Modul Vulkanismus
5. Modul Geothermie
Diese Module wurden von der wissenschaftlichen Leiterin und seit deren Ausscheiden Ende Januar 2008 von dem Leiter mit den Mitarbeitern des GEO-Zentrum an der KTB erarbeitet. Sie werden mit dem didaktischen Betreuer des Lehrlabors, StR G. Köcher (Gymnasium Neustadt a.d. Waldnaab) und Prof. Dr. G. Obermaier (Lehrstuhl für Didaktik der Geographie, Universität Bayreuth) abgestimmt und dem Fachbeirat vorgestellt.
Zur sachgerechten Darstellung dieser Module ist ein Erweiterungsbau notwendig. Mit dem Erweiterungsbau ist auch das Ausstellungskonzept, welches mit den Modulen des Lehrlabors eine Einheit bildet, neu zu gestalten. In der neuen Dauerausstellung wird das System Erde mit seinen komplexen Zusammenhängen erläutert und in Verbindung gesetzt mit umweltrelevanten Aspekten (Kohlenstoffkreislauf, Wärmeströme, Klimaveränderungen). Die Ausstellungsmodule werden in Absprache mit einem Ausstellungsgestalter (Dr. W. Helm, Passau bzw. Granit-Zentrum Hauzenberg) und einem Beratergremium erarbeitet und dem Fachbeirat vorgestellt.

Förderzeitraum: 06.03.2007 - 23.10.2009 (2 Jahre und 8 Monate)
Fördersumme: 175.000,00
Förderbereich: III.8.1
Stichworte: Geophysik, Geothermie, Jugend, Schule, UN-Dekade
Publikationen: