Aktenzeichen | 25348/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | Museum im Koffer e. V. im Kachelbau an der Michael-Ende-Str. 17 90439 Nürnberg weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | 0911/6 00 04-0 |
Internet: | https://www.museum-im-koffer.de |
Bundesland: | Bayern |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Die globale Klimaerwärmung ist eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Es ist wichtig, das Thema des globalen Klimawandels in der Umweltbildung stark zu fokussieren, da es auf der Folgeebene in alle Bereiche des menschlichen Lebens wirken wird. Es gibt ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten. Diese gilt es erneut aufzuzeigen, um damit so schnell wie möglich die noch vorhandenen Chancen zu nutzen. Dazu will das hier beschriebene Vorhaben seinen Beitrag leisten. Bei dem hier beschriebenen Vorhaben handelt es sich um ein interaktives Ausstellungsprojekt zum komplexen Thema der globalen Klimaerwärmung. Dieses soll im Rahmen einer Kooperation zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg, dem Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg, dem Modellbauunternehmen Hüttinger Exhibition Engineering und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Forschungseinrichtungen erreicht werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEin wichtiges pädagogisches Ziel des geplanten Modellprojekts ist es, den Schüler/innen forschendes Lernen und damit vielfältige Interaktionsmöglichkeiten anzubieten. Die Schüler/innen sollen im Rahmen der beiden o.g. Grob-Ziele (wissenschaftliche Grundlagen und individuelle Handlungsoptionen) die Möglichkeit haben, selbst Fragen zu entwickeln und Antworten darauf zu finden. Phase 1 Recherche und Erarbeitung des Themas sowie der detaillierten Fragestellungen: Hier sind die Prinzipien des forschenden Lernens besonders wichtig, wobei großer Wert auf das Prozesshafte von Projektarbeit gelegt wird. Phase 2 Konzeption der Wanderausstellung: Welche Schwerpunkte sind für die Schüler/innen interessant, um ausgewählt zu werden, welchen roten Faden soll die Ausstellung haben, welche interaktiven Ausstellungsobjekte stellen sich die Schüler/innen vor? Bei der Realisierung der Modelle und Objekte ist eine enge Kooperation mit Hüttinger Exhibition Engineering geplant. Phase 3 Präsentation der von Schülern entwickelten interaktiven Ausstellung im Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg. Das Modellprojekt wird einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Phase 4 Vorbereitung der Wanderausstellung Zielgruppe dafür sind andere Kinder- und Jugendmuseen, andere Ganztagsschulen, kulturhistorische sowie naturkundliche Museen in ganz Deutschland. Ergebnisse und Diskussion Insgesamt kann dieses Modellprojekt auf allen Ebenen als großer Erfolg und Bereicherung für alle teilnehmenden Menschen betrachtet werden. Es gab ebenfalls einige Erschwernisse im Bereich Kommunikation, die in diversen Ebenen der Kooperation zum Tragen (siehe Abschlussbericht). Die Projektleitung leitet aus den Erfahrungen die unten folgenden Gelingensbedingungen für pädagogisch erfolgreiche Projektarbeit und Gelingensbedingungen für eine gute Kooperation zwischen Schule und außerschulischen Bildungsinstitutionen (z. B. Museen) ab. Ein erfolgreiches Projekt mit den zentralen Methoden freies Recherchieren und Forschen offenen Lernsituationen erfordert: Ein klares Ziel, in diesem Fall das Produkt Ausstellung Einen zeitlichen Rahmen, der möglichst für die Schüler/-innen überschaubar sein sollte Konstruktivistische Lerntheorie als methodisches Basiskonzept Freie Themenwahl, basierend auf den Interessen der Schüler/-innen Freie Methodenwahl, basierend auf den Fähigkeiten und Kenntnissen der Schüler/-innen Individuelle, kontinuierliche, fachlich-methodisch kompetente und motivierende Lernbegleitung Offener Umgang der Lernbegleitung mit ihren eigenen Kenntnislücken und Fragen. Alle (!) sind in Prozessen des forschenden Lernens Lernende! Gemeinsame Lernprozesse (Co-Konstruktion) Die Sicherheit für alle Schüler/-innen-Teams, dass am Ende der Projektarbeit ein Produkt (Erfolgserlebnis) aus ihrer Arbeit (z.B. in einer Ausstellung) entsteht (nichts landet in der Schublade!). Hohes persönliches Engagement der Lernbegleiter und Lernbegleiterinnen und viel Zeit! Basierend auf dem Verlauf und der Reflexion des Modellprojekts Subtropia - Bananenpflanzen in Nürnberg? können die folgenden Gelingensbedingungen für eine gute Kooperation zwischen Schule und außerschulischer Bildungsinstitution abgeleitet werden: Offener Austausch über die Perspektiven und Ziele aller beteiligten Institutionen und Lernbegleiter und Lernbegleiterinnen sowie Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Standpunkte Schriftliche Kooperationsvereinbarung der Partnerinstitutionen Klare Zielvereinbarungen und Meilensteinplanungen zu Beginn der Projektplanung Konstruktion einer gemeinsamen Perspektive (Zusammenarbeit auf Augenhöhe) Klare Vereinbarungen über die Beiträge jeder Partnerinstitution: Inhaltlich, methodisch, personell, finanziell Verbindliche Festlegung einer projektverantwortlichen Person auf beiden Seiten Bereitschaft zur aktiven Kommunikation in beiden Partnerinstitutionen und gegenseitiges Vertrauen Bereitschaft zum Kennenlernen der Partnerinstitution mit ihren jeweiligen pädagogischen Konzepten, Zielen, Jahresrhythmen, Möglichkeiten und Erfahrungen Transparenz über die interne Bedeutung des Projekts für die Partner Frühzeitiges Inkenntnissetzen über Veränderungen der Rahmenbedingungen und eventuelle Krisensituationen Lückenloser Informationsfluss im Projekt und weitergehend in die Institutionen hinein Regelmäßige Teamsitzungen und regelmäßiger Austausch der verantwortlichen Entscheidungsträger Die Schulleitung muss sich für das Projekt interessieren und dieses uneingeschränkt unterstützen Alle Mitarbeiter/-innen der Partnerorganisationen müssen hinter dem Kooperationsprojekt stehen Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Die Planungen und Entwürfe der Schülerinnen und Schüler sowie die fertige Ausstellung wurden mehrfach einer breiten Öffentlichkeit präsentiert: Im Rahmen der schulinternen Abschlussveranstaltung am Ende der Projektarbeit (Juli 2008) Eröffnung der Ausstellung im Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg (Oktober 2008) Im offenen Museumsbetrieb oder bei Gruppenangeboten im Kinder- und Jugendmuseum Nürnberg (Oktober 2008 bis Juli 2009) Bei den drei Preisverleihungen (u.a. offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung f. nachhaltige Entwicklung 2008/2009) Im Rahmen von Pressekontakten mit lokalen Tageszeitungen Eröffnung der Ausstellung des ersten Leihnehmers (N-ERGIE AG Nürnberg, September 2009) Fazit Es lohnt sich immer für diejenigen ein Kooperationsprojekt durchzuführen, die bereit sind zu lernen und sich selbst weiterzuentwickeln! Die Methoden des forschenden Lernens in offenen Lernsituationen benötigt viel Zeit und Engagement der Lernbegleitung. Dies einzusetzen müssen alle Beteiligten zu Beginn bereit sein. Forschendes Lernen ist ein wichtiges Element der pädagogischen Schulentwicklung an allen Schulen, stellt aber große Anforderungen im Bereich Fachdidaktik, Kommunikation und Fortbildungen dar. |
Förderzeitraum: | 13.06.2007 - 15.12.2009 (2 Jahre und 6 Monate) |
Fördersumme: | 103.000,00 |
Förderbereich: | III.7.1 |
Stichworte: | Naturschutz, Lehrpfad, Information, UN-Dekade |
Publikationen: |