Aktenzeichen | 25684/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | Pro Lutter e. V.
Museum Waldhof
Rohrteichstr. 50 A 33602 Bielefeld weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | +495212706987 |
Internet: | - |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Kernziel des Projektes ist es, dass Arbeitsgruppen verschiedener Bildungseinrichtungen am Beispiel des verrohrten Fließgewässers Lutter in Bielefeld im Rahmen eines umweltpädagogischen Planungslabors in mehreren Schwerpunkten Aspekte der Umweltbildung (Stadtgeschichte anhand des Gewässers, his-torische Energieerzeugung mit Wasser etc.), der Umweltkommunikation (mit Anwohnern, Gremien der Stadt, Verwaltung und Anwohnern), der Nachhaltigkeit (nach dem 3-Säulen-Modell: sozial, ökologisch, wirtschaftlich) und der Praxisorientierung (Umsetzbarkeit der Ergebnisse im Sinne einer Freilegung des Gewässers) bearbeiten. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenPhase der Vorarbeiten: Zusammenstellung erster Daten und Unterlagen Vorbereitung der notwendigen Drittaufträge Vorstrukturierung des Kooperationsverfahrens mit den 5 Schulen Planungsphase / Planungslabor: Kick-off-Veranstaltung (Open Space Methode) zur Bildung der Schwerpunktthemen Erarbeitungs- und Entwurfsphase in Gruppen nach den ausgewählten Schwerpunktfragestellungen Ideenwettbewerb und Prämierung durch eine Fachjury Durchsetzungsprozess (Vorstellung / Gespräche städt. Gremien, Bürgerversammlung, Flyer etc.) Phase der Dokumentation: Dokumentation der Ergebnisse, insbesondere mit dem Focus der Nutzbarkeit für Dritte und Kommunikation mit dem im Aufbau befindlichen Netzwerk Fließgewässer im urbanen Raum Ergebnisse und Diskussion Ergebnisse: Im Projekt ist die enge Kooperation von Schulen gelungen, die sonst zumeist in Konkurrenz zueinander stehen (z. B. um Schüleranmeldungen, Ressourcen etc.). Durch die Freiwilligkeit der Mitwirkung am umweltpädagogischen Planungslabor konnte die Motivation und das Interesse an den Umweltthemen rund ums Wasser deutlich erhöht werden. Es ging um ein praxisnahes Projekt, das auch gebaut werden soll. Vor dem Hintergrund konnte auch die Schülerarbeit an Praxiserfordernissen orientiert (Bzw. geerdet) werden. Die Praxisorientierung des Projektes führte auch zu Aspekten der Berufsorientierung, da mit Fachleuten (Ingenieuren, Historikern, Biologen ...) zusammengearbeitet werden konnte. Es zeigte sich, dass die Revitalisierung eines Fließgewässers im urbanen Raum ein hervorragendes Beispiel darstellt, um die Querschnittsaspekte im Umweltschutz zu erlernen (Gewässer und Biokli-ma, Gewässer als Linienbiotop, Bach als Vorfluter, Bach als Stadtgestaltungsmerkmal usw.). Diskussion: Durch die Projektdauer von nur 9 Monaten und der parallelen Belastung innerhalb des Schulbetriebes konnte manch wünschenswerter Baustein nur angerissen oder nicht umgesetzt werden. Dazu gehörte z. B. der Besuch in den mitwirkenden Ingenieurbüros. Wettbewerb und Juryverfahren boten im umweltpädagogischen Planungslabor zwar einen guten Arbeits- und Präsentationsanreiz, wurden von den Schülern jedoch auch als künstlich kritisiert; denn wie sollte eine Jury die Ergebnisse sehr unterschiedlicher AG-Themen in eine Rangfolge bringen. In einem Folgeprojekt sollte überlegt werden, v. a. die Präsentation vor Juroren und nicht das Gewinnen in den Vordergrund zu stellen. Die teilnehmenden SchülerInnen gehörten der Jahrgangsstufe) 9 / 10 an. Für dieses Alter waren die Projektinhalte z. T. durchaus ehrgeizig und bedurften der Vorarbeit. Für künftige Projekte sollte deshalb unbedingt bedacht werden, mit welchem Vorwissen die SchülerInnen ihre Mitwirkung gestalten können. Am Bielefelder Projekt nahmen 4 Gymnasien und ein Berufskolleg teil. Die Befruchtung untereinander war ausgesprochen stark, hätte jedoch noch gesteigert werden können, wenn die Schultypen noch ausgeglichener gewesen wären (z. B. 2 Gymnasien und 2 Berufskollegs). Ein Projekt wie das hier beschriebene Planungslabor benötigen eine positive Grundstimmung in der Stadt (Politik und Verwaltung). Es ist deshalb von Vorteil, wenn der Träger im Vorfeld entsprechende Gremienbeschlüsse (z. B. Begrüßungsbeschluss des Stadtrates) herbeiführen kann. Das umweltpädagogische Planungslabor benötigte enormes Engagement der beteiligten LehrerInnen und der Ingenieurbüros. Dies muss vor Projektbeginn abgesichert werden (z. B. durch letters of intent der Schulleitungen und Honorarvereinbarungen mit den Büros). Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Wettbewerb / Jurytermin mit Pressegespräch Pressegespräch zu ersten Zwischenergebnissen Präsentation in der Bezirksvertretung Mitte (kommunalpolitisches Gremium) Bürgerversammlung (Erarbeitung von Flyer und Einladungsplakat) Fazit Das umweltpädagogische Planungslabor hat sich als hervorragendes Instrument erwiesen, um Jugendliche an ökologische Themen, aber auch an ihre Einbettung in gesellschaftliche Prozesse heranzuführen. Mit einem Fließgewässer stand ein Umweltmedium im Vordergrund, das die Querschnittsorientierung und Berührungspunkte zu anderen Diskussionsfeldern einer Stadt außergewöhnlich gut vermittelte. Die freiwillige Kooperation von SchülerInnen verschiedener Schultypen wirkt nachhaltig bis hin in das ver-stärkte Verständnis der unterschiedlichen Schul- und berufsvorbereitenden Ansätze, auch was Umweltberufe anbetrifft. |
Förderzeitraum: | 15.09.2007 - 15.06.2008 (9 Monate) |
Fördersumme: | 56.279,00 |
Förderbereich: | III.8.2 |
Stichworte: | Naturschutz |
Publikationen: |