Aktenzeichen | 28055/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | Akademie für Natur- und UmweltschutzBaden-WürttembergUmweltministerium Baden-Württemberg Dillmannstr. 3 70193 Stuttgart weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | 0711/126-2808 |
Internet: | https://www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Die Erhaltung und Nutzung alter und auch denkmalgeschützter Bausubstanz leistet einen wichtigen Beitrag im Sinne einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Stadtentwicklung. Hierbei müssen aber die Herausforderungen des Klimaschutzes beachtet werden. Gemäß dem Weltklimarat stellen Klimaschutzmaßnahmen am gebauten Erbe die große Herausforderung der Zukunft dar und sind der Bereich mit dem größten Einsparpotential von Energie und CO2-Emissionen. Die Forschung an leistungsfähigen Konzepten für die Gebäude der Zukunft geht auch für Altbauten inklusive Baudenkmälern weiter. Neue Ergebnisse erfordern steten Informationsaustausch und Informationsabgleich zwischen Klimaschutz und Denkmalpflege. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass sich Denkmalschutz und Klimaschutz nicht ausschließen müssen. Denkmalgerechte Lösungen für energieeffiziente Nutzungen von Baudenkmalen sind mit modernen Techniken und akzeptablen Kompromissen auf beiden Seiten zu bewerkstelligen. Konflikte können entstehen, wenn ökologische und historisch-ästhetische Aspekte nicht gleichrangig behandelt werden. Es gilt, den Dialog zu versachlichen und zu festigen, um den Anforderungen des Klimaschutzes in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung gerecht zu werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Symposium soll als Initialzündung im süddeutschen Raum fungieren, Standards setzen und bekannt machen sowie die Ergebnisse einzelner Veranstaltungen zum Themenbereich Klimaschutz und Denkmalschutz zusammenführen. Es werden kompetente Referenten aus beiden Themenbereichen geladen, die aktuelle Forschungsergebnisse bzw. Modellprojekte als Beispiele für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Klimaschutz und Denkmalschutz vorstellen. In einzelnen Foren sollen anhand von konkreten Beispielen gemeinsame Zielsetzungen und Lösungsansätze erarbeitet werden als Diskussionsgrundlage für das Plenum. Eine Postersession bietet die Möglichkeit weitere Modelprojekte o. ä. zu präsentieren. Die Poster sind thematisch an die Workshops gekoppelt. Diese Ergebnisse werden von der Akademie zusammengefasst und in einer Tagungsdokumentation veröffentlicht. Die Ergebnisse der Veranstaltung dienen dann bei der Akademie dazu, das Thema ab 2011 auf die regionale Ebene herunter zu brechen, und mittels Regionalworkshops in der Fläche zu implementieren. Ergebnisse und Diskussion Die im Förderantrag festgelegten Projektziele wurden erreicht. Nach zwei vorbereitenden Workshops zur Vorbereitung und Abstimmung der Tagungsinhalte mit dem Kooperationspartner, fand am 15. Juni 2010 die Fachtagung Denkmalschutz und Klimaschutz - zwei Seiten derselben Medaille?! in Ulm statt. Das Interesse an der Thematik und an der Veranstaltung war bereits im Vorfeld immens. Insgesamt kamen zur Veranstaltung über 180 Vertreter von Denkmalschutz- und Umweltbehörden, Klima- und Energieagenturen, Architekten und Planungsbüros, Energiebeauftragte, Denkmaleigentümer sowie Vertreter von Verbänden und Institutionen aus Wissenschaft und Politik und diskutierten gemeinsam über Möglichkeiten und Grenzen von Klimaschutzmaßnahmen an denkmalgeschützten Gebäuden. Die rege und teilweise auch kontroverse Diskussion der Teilnehmer zeigte, dass die Kooperation zwischen Klimaschützern und Denkmalpflegern auch zukünftig weiter verstärkt werden muss. In diesem Sinne gingen von der Tagung insgesamt viele positive Impulse aus. Die Fachtagung Denkmalschutz und Klimaschutz - zwei Seiten derselben Medaille?! führte nicht nur zu einem Motivationsschub bezüglich der Thematik, sondern stärkte und festigte den Dialog und die Gesprächskultur zwischen Denkmalpflegern und Klimaschützern. Gegenüber dem Antrag ergaben sich bezüglich der Arbeitsschritte nur unwesentliche Änderungen. Der Zeitaufwand für die Projektplanung war insgesamt angemessen und trug wesentlich zu einer effektiven Projektdurchführung bei. Die Zusammenarbeit von Umweltakademie und Landesamt für Denkmalpflege war sehr konstruktiv und gestaltete sich unkompliziert und effektiv. Abweichungen im Zeitplan kamen durch die Erstellung der Tagungsdokumentation zustande. Schon bald nach der Tagung wurde offenkundig, dass die Zusammenführung und Bearbeitung der Beiträge sowohl arbeits- als auch zeitintensiver war, als im Projektantrag veranschlagt. Trotz Auslagerung des Lektorates des Tagungsbandes verzögerte sich der Druck der Veröffentlichung über die Projektlaufzeit hinaus. Diese Erfahrung wird in Zukunft zu einer realistischeren Einschätzung des Zeitbedarfs für die Erstellung solch einer umfangreichen Veröffentlichung führen. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Das Symposium wurde bundesweit beworben. Schwerpunktmäßig wurden jedoch die Vorankündigungen und Einladungen im süddeutschen Raum gestreut. Ankündigung der Veranstaltung waren außer auf den entsprechenden Seiten der Akademie für Natur- und Umweltschutz und des Projektpartners auch auf einigen anderen themenspezifischen Webseiten eingestellt wie beispielsweise der Industrie- und Handelskammer Baden-Württemberg, der Architektenkammer Baden-Württemberg, der Ingenieurskammern Baden-Württemberg und Bayern, der Denkmalstiftung Baden-Württemberg sowie des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Für die Pressearbeit zum Projekt wurde ein spezieller Presseverteiler er-stellt. Als Ansprechpartner ist sowohl die Tages- als auch Fachpresse berücksichtigt worden. Die Ergebnisse der Fachtagung werden in den Beiträgen der Akademie für Natur und Umweltschutz, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, veröffentlicht. Die Akademie plant bald nach Erschei-nen der Tagungsdokumentation, diese in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion zu präsentieren. Hierzu wird verstärkt die Fachpresse angegangen. Auch 2011 wird die Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg fortgesetzt. Das Vorhaben des Projektes wird von der Akademie über die Projektlaufzeit hinaus in Form von Seminaren weitergeführt. Fazit Die Vorgehensweise des Projektes hat sich bewährt. Die Ausrichtung einer interdisziplinären Fachtagung war eine gelungene Methode, um den Dialog zwischen Denkmalpflegern und Klimaschützern zu versachlichen und zu festigen. Den mehr als doppelt so vielen wie im Projektantrag anvisierten Teilneh-mern bot die Veranstaltung ausreichend Gelegenheit, sich über aktuelle Forschungsergebnisse und Projekte zu informieren, sich auszutauschen, gemeinsam zu diskutieren und Lösungsansätze zu formulieren. Die Umweltakademie sieht die Ergebnisse dieser Tagung auch als Impuls für energetische Sanierungen nicht denkmalgeschützter Gebäude, u. a. im Innenbereich alter Städte und Dörfer. Die Veröffentlichung Denkmalschutz und Klimaschutz - zwei Seiten derselben Medaille?! dokumentiert die Ergebnisse. Der Band wird in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion vorgestellt. Das Projektvorhaben wird in 2011 in Form von Folgeseminaren fortgeführt. Zusammenfassend sind die Projektantragssteller und Kooperationspartner der Überzeugung, dass die im Antrag formulierten Ziele erreicht wurden und dass von dem Projekt entscheidende Impulse für die weitere Arbeit bezüglich der im Projekt behandelten Thematik ausgehen. |
Förderzeitraum: | 11.12.2009 - 11.03.2011 (1 Jahr und 3 Monate) |
Fördersumme: | 36.000,00 |
Förderbereich: | III.9.1 |
Stichworte: | Klima, Tagung |
Publikationen: |