Aktenzeichen | 31809/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | Hochschule Aschaffenburg
Fakultät Ingenieurwissenschaften
Würzburger Str. 45 63743 Aschaffenburg weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | +49 60214206816 |
Internet: | - |
Bundesland: | Bayern |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern der 8. bis 12. Klassen das Wissen darüber zu vermitteln, wie ein Gebäude der Zukunft aussehen muss, um eine möglichst geringe Belastung für die Umwelt darzustellen. Durch die Beschäftigung mit dem Thema Energieeffizienz erfolgt eine Sensibilisierung der Jugendlichen, die sich mit den gewonnenen Erkenntnissen aktiv an der aktuellen Energiedebatte beteiligen können. Dadurch wird den teilnehmenden Schülern das Verständnis für den Zusammenhang von Energieverbrauch und Umweltbelastung über den CO2-Ausstoß deutlich gemacht. So kann mit diesem Projekt ein Beitrag zur Bildung des Umweltbewusstseins und eine Sensibilisierung gegenüber Umweltbelastungen geleistet werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAls Lernform wird das „Blended Learning“ (integriertes Lernen) gewählt. Dieses Konzept, welches das E-Learning in klassische Formen der Didaktik und Pädagogik der Präsenzschulung einbettet sowie praktische Interaktion verlangende Anteile enthält, bietet eine deutlich höhere Vermittlungseffizienz als der klassische Frontalunterricht. Wissensbasis ist neben einem virtuellen Kurs im Internet, auf den die Schüler zurückgreifen können, ein Effizienzpraktikum vor Ort. Das Lernprogramm gliedert sich in einen theoretischen Teil, der auch als PDF-Dokument heruntergeladen und ausgedruckt werden kann, und Kontrollfragen am Ende des jeweiligen Kapitels. Im Effizienzpraktikum werden die Schulen vor Ort besucht oder kommen in das Labor der Hochschule. Der zeitliche Aufwand beträgt ca. drei Stunden. Jede Schülergruppe bearbeitet zwei bis drei Experimente und wertet die Ergebnisse aus. Im Rahmen eines Kurzvortrags werden die Ergebnisse den Mitschülern vorgestellt. Insgesamt sind 12 Versuche vorhanden, die mit einfachsten Mitteln (Baumarktmaterialien, Elektronikversand etc.) die grundlegenden Effekte deutlich machen. Die Versuche befassen sich mit den Themen Klimawandel, Wärmeleitung, Solarthermie, Wärmedämmung, energieeffiziente Beleuchtung, Mehrfachverglasung und Fotovoltaik und können von den Schülerinnen und Schülern mithilfe von Arbeitsunterlagen oder mit dem Tablet eigenständig bearbeitet werden. In einem Vortrag seitens der Hochschule werden den Schülerinnen und Schülern Grundkenntnisse über die Arbeitsweise einer Thermografiekamera vermittelt. Als Abschluss können die Schülerinnen und Schüler in einem Energiequiz ihr Wissen testen. Ergebnisse und Diskussion Energieeffizienz und CO2-Einsparung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Ressourcenknappheit, steigende Energiekosten und nicht zuletzt die zunehmende Umweltbelastung durch steigenden CO2-Ausstoß sind Schwerpunkte, mit denen sich die Politik immer mehr beschäftigt. Die Zukunft des Bauens und Sanierens läuft sowohl auf die Errichtung als auch die Sanierung aller Gebäude als Passivhäuser oder Plus-Energiehäuser hinaus, um den Bedarf an Energie für Beheizung, Warmwasser und Haushaltsstrom möglichst gering zu halten. Diese Entwicklung betrifft als zukünftige Bauherren auch die Jugendlichen von heute, weshalb eine frühzeitige Beschäftigung und Wissensbildung zu diesem Thema das Gespür für die Voraussetzungen der Errichtung und Sanierung zukunftsfähiger Gebäude fördern kann. Die Vermittlung von Gestaltungskompetenz weitet den Blick für Fragen der Generationengerechtigkeit und den Zusammenhang ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte. Projektziel ist die breite Verankerung des Wissens über Zukunftstechnologien und Klimaschutz sowie über Konzepte nachhaltiger Entwicklung in der schulischen Bildung. Durch diese Kenntnis kann energiesparendes Verhalten eingeübt werden und Kosten für Strom und Heizung werden minimiert. Die Schüler lernen Verbrauchs- und Produktionsgewohnheiten kennen, die durch mehr Effizienz in der Produktion (geringerer Material- und Energieverbrauch) und Veränderung im Konsumverhalten in Hinblick auf Ressourcenverbrauch und Energieeinsparung zu einer Verringerung von Umweltbelastungen führen. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, aktuell sinnvolle Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und das eigene Tun zu überprüfen. Das Konzept des Energieeffizienzpraktikums hat sich in der Praxis als erfolgreich erwiesen. Der zeitliche Rahmen von drei Stunden mit Pause konnte in den schulischen Ablauf ohne große Störungen integriert werden. Im fünfteiligen Aufbau bestehend aus Einführung – Bearbeitung der Experimente – kurze Reflexion – 2. Runde Bearbeitung der Experimente –- Energiesparquiz konnte das Wissen adäquat vermittelt werden und die Schüler bewältigten das Arbeitspensum in der verfügbaren Zeit. Die Umsetzung mit sechs Betreuern war sehr personalintensiv, daher wurden die Arbeitsunterlagen auf eine Tabletversion umstrukturiert, sodass die Schüler diese ohne große Hilfestellung alleine bearbeiten können und nur maximal zwei Personen die Versuche begleiten. Zur Dokumentation wurde eine Handreichung für Lehrer und Interessierte erstellt, die neben dem physikalischen Hintergrund und der Beschreibung der Experimente auch eine Zusammenstellung zum Bezug und den Kosten der Materialien für die Experimente enthält sowie die Arbeitsblätter mit Lösungen und die Tabletversionen in drei Bänden umfasst. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Das Umweltbildungsprojekt wurde auf Veranstaltungen innerhalb der Hochschule wie Girls‘ Day, Schnupperstudium, Ferienuni oder MINT-Veranstaltungen der Initiative Bayerischer Untermain seitens der Hochschule präsentiert. Mehrere Schulbesuche wurden von der Presse begleitet und in regionalen und überregionalen Zeitungen gewürdigt. In Hochschulorganen und Jahresberichten der Schulen konnte die Vernetzung von Hochschule und Schulen dokumentiert werden. In Zusammenarbeit mit der Johannes-de-la-Salle-Schule in Aschaffenburg fertigten die Schüler zwei Metallhäuschen an, die in die Versuche „Wärmedämmung“ und „Wärmeleitung“ integriert wurden Fazit Die geforderten vierzehn Schulbesuche in den drei Bundesländern Bayern, Hessen und Baden-Württemberg konnten durchgeführt werden, dazu kamen vier Schulen zum Praktikum in die Hochschule. Ferner wurden in der Hochschule dreizehn weitere Veranstaltungen wie Ferienuni, Girls‘ Day etc. angeboten. Insgesamt wurden 479 Schüler beim Praktikum begleitet. Das Bildungskonzept erwies sich als erfolgreich umsetzbar und kam in reduzierter Version mit zwei Experimenten (Solarthermie und Photovoltaik) bei Hochschulveranstaltungen zum Einsatz. Alle Materialien der Versuchsaufbauten können über Baumärkte oder Elektronikhandel bezogen werden, einige Einbauten wurden im Labor aus Kleinbauteilen zusammengestellt. In der Handreichung für Lehrkräfte wurde eine Unterlage erstellt, auf der das Projekt in den Schulen weiterverfolgt werden kann. Das Angebot der Versuche umfasst zwölf Versuche, sodass insgesamt acht Stationen aufgebaut werden können. Es hat sich herausgestellt, dass die Versuchsaufbauten vor allem für die Jahrgangstufe 8 bis 9 aller Schularten sehr gut geeignet sind. Das Programm wird hochschulintern weiter eingesetzt und kann von interessierten Schulen bei einem Vor-Ort-Besuch in der Hochschule weiter genutzt werden. |
Förderzeitraum: | 01.01.2015 - 28.02.2017 (2 Jahre und 2 Monate) |
Fördersumme: | 187.417,00 |
Förderbereich: | III.8.2 |
Stichworte: | Schule, Energie |
Publikationen: |