Aktenzeichen | 33103/01 |
Abschlussbericht: | |
Projektträger: | Ökoservice Gesellschaft für Umweltanalytik
und Kläranlagenbetreuung mbH
Köngener Str. 14 73770 Denkendorf weitere Projekte aus der Umgebung |
Telefon: | 0711/934 933-14 |
Internet: | - |
Bundesland: | Grenzüberschreitend |
Beschreibung: | Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Klärschlämme sind reich an Phosphor, die Böden Burkina Fasos aber arm an diesem endlichen Rohstoff. Mineralische Phosphordünger sind teuer und teilweise stark mit Schwermetallen kontaminiert. Eine nachhaltige und sichere Nutzung von Phosphor aus Abwässern ist deshalb von essentieller Bedeutung. In Burkina Faso wird in der Regel das Abwasser nicht biologisch gereinigt, Abwässer werden ohne Reinigung direkt in die Gewässer geleitet, Latrinen stehen in direktem Kontakt zum Grundwasser und in Septic-Tanks wird lediglich der Fäkalschlamm vom Abwasser abgetrennt und mit Saugwägen abtransportiert. Die anschließende Nutzung bzw. Entsorgung dieses mit hochbelasteten Keimen versehenen Schlammes in der Landwirtschaft bzw. auf Deponien birgt riesige Gefahren für die Gesundheit der dortigen Bevölkerung. Die Recherchen im Rahmen dieses Projektes haben gezeigt, dass konventionelle Lösungen mit einer kommunalen Kläranlage und einem flächendeckendem Kanalnetz für Städte wie die Hauptstadt Burkina Faso nicht in Sicht sind. Selbst wenn sie finanzierbar wären - so gibt es bis heute kein großtechnisches Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor in der Art, dass es für Pflanzen verfügbar ist. Gegenstand des Projektes „T erra P reta Sanitation in a Box“ war deshalb die Felderprobung eines dezentralen umweltschonenden biologischen Verfahren zur Rückgewinnung verwertbaren Phosphors aus Abwasser unter den Rahmenbedingungen eines potenziellen Zielmarktes in einem Entwicklungsland – in Burkina Faso. Am Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz der TUHH gibt es zahlreiche Projekte, die erforschen, wie durch die Verzahnung von Abwasserwirtschaft mit der Energie- und Landwirtschaft ein nachhaltiger Mehrwert für die Bevölkerung erreicht werden kann; insbesondere die Verbesserung der Grundwasserqualität, der Qualität der Böden und eine Steigerung der Ernten. Die Gesellschaft zur Förderung und Entwicklung der Umwelttechnologien an der TUHH (GFEU e.V.) hat sich auf die Umsetzung und Verbreitung von Forschungsergebnissen in die Praxis spezialisiert und verfügt über eine funktionierende Struktur zur Durchführung von Untersuchungen und Projekten in Entwicklungsländern, insbesondere in Burkina Faso. Der Antragsteller Ökoservice wollte mit einer Felderprobung demonstrieren, dass seine dezentrale Kläranlagentechnik ein verlässlicher Baustein zur Schließung der Nährstoff und Wasserkreisläufe in einem tropisch ariden Klima sein kann und ist deshalb mit den oben genannten Partnern eine Kooperation eingegangen. Ökoservice sieht seine Technologie als Bindeglied für die Verknüpfung von Nährstoffrückgewinnung und dezentraler Abwasserbehandlung, da die BioTopp-Anlage derzeit als einzige Kleinkläranlage verfahrenstechnisch in der Lage ist biologisch Phosphat zu eliminieren. Außerdem produziert die Technologie, im Vergleich zu anderen Anlagen, kein Fäkalschlamm, es fällt lediglich stabilisierter Überschussschlamm an, welcher als Klärschlammkompost in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau verwendet werden kann. Die Klärschlammvererdung stellt einen zusätzlichen Behandlungsschritt dar, um die Schlammmenge drastisch zu reduzieren und Gesundheitsrisiken und Emissionen weiter zu minimieren. |
Förderzeitraum: | 16.12.2016 - 31.07.2018 (1 Jahr und 8 Monate) |
Fördersumme: | 120.900,00 |
Förderbereich: | 09 |
Stichworte: | Abwasser, Boden, Phosphor |
Publikationen: |