Entwicklung eines vereinfachten Indikatortests für anthropogene Schadstoffe in Museen sowie dessen modellhafte Erprobung am Beispiel dreier national wertvoller naturkundlicher Museen und Sammlungen

Aktenzeichen 33160/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Studiengang Konservierung und Restaurierung/ Grabungstechnik Professur Archäologisch-Historisches Kulturgut
Wilhelminenhofstr. 75a
12459 Berlin
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Telefon: 030/5019-3491
Internet: -
Bundesland: Berlin
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die negativen Auswirkungen von Umweltschadstoffen auf Objektmaterialien sind ein bekanntes Problem für Museen und Sammlungen. Diese können nur teils durch Filteranlagen kontrolliert werden, da der zunehmende Einsatz immer neuartiger Bau-, Konstruktions- und Verpackungsmaterialien in Ausstellungs- und Depotbereichen zu neuen Gefahrenpotentialen sowie zur starken Beeinträchtigung der Luftqualität führt. Diese stellen sowohl ein hohes Gefahrenpotential für die Mitarbeiter und Besucher, vor allem jedoch für Objektmaterialien dar. Um diesem Schädigungspotential zu begegnen ist eine Überprüfung der zur Anwendung gelangenden Produkte unabdingbar. Aktuell liegen zwei unterschiedliche Ansätze für die Schadstoffdetektion vor: Zum einen werden labortechnische und feinanalytische Prüfverfahren eingesetzt. Diese liefern präzise und reproduzierbare Messwerte, sind jedoch personal- und kostenintensiv. Zudem sind die Ergebnisse oftmals schwer an das in den Museen tätige (geisteswissenschaftliche) Personal zu vermitteln. Sehr viel einfacher kann das Schädigungspotential mit sogenannten Spottests ermittelt werden. Hierbei steht vor allem der sogenannte Indikatortest nach Oddy zur Verfügung. Dieser stellt zwar kein feinanalytisches Verfahren dar, bietet jedoch die aktuell einzige praxisrelevante Möglichkeit, mit minimalem (Kosten-)Aufwand die in Museen und Sammlungen eingesetzten Produkte zu überprüfen. Leider kursieren diverse Durchführungsprotokolle und basiert vor allem die Auswertung des Oddy-Tests auf einer rein subjektiven Einschätzung. Neben anderen Defiziten sind die Testergebnisse somit schwer reproduzierbar und minimieren die Glaubwürdigkeit des Tests maßgeblich. Die beschriebenen Defizite lassen diverse Entwicklungserfordernisse für den Oddy-Test erkennen. Ziel des Projekts war es daher die Bereiche Equipment, Durchführung und Auswertungsverfahren zu innovieren, um zu einem ansatzweise standardisierten, vergleichbaren Testverfahren zu gelangen.

Förderzeitraum: 04.12.2015 - 31.03.2019 (3 Jahre und 4 Monate)
Fördersumme: 163.414,00
Förderbereich: III.9.1
Stichworte: Konservierung, Museum, Schadstoff, Testverfahren
Publikationen: