Entwicklung einer praxistauglichen Methodik zur ganzheitlichen und systematischen Nachhaltigkeitsbewertung von Lebensmittelverpackungen zur Optimierung der Nachhaltigkeit von Verpackungen entlang der Wertschöpfungskette - Sustainable Packaging Assessment - SPA

Zielsetzung & Anlass

Nach Angaben der FAO wird weltweit etwa ein Drittel aller Lebensmittel nicht verzehrt und somit zu Abfall. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen hat das Potenzial, die Emissionen von Treibhausgasen, die wiederum einen Einfluss auf den Klimawandel haben, um schätzungsweise bis zu 8 % zu reduzieren. Lebensmittelverpackungen, insbesondere deren Schutzfunktion, beeinflussen die Menge der anfallenden Lebensmittelabfälle anteilig. Darüber hinaus ist der überwiegende Teil der potenziellen Umweltauswirkungen des Produktverpackungssystems auf das verpackte Produkt (Lebensmittel) und nicht auf dessen Verpackung zurückzuführen. Die Umweltentlastung durch vermiedene Lebensmittelabfälle ist deutlich höher als die Umweltbelastung durch die Verpackung. Dies gilt insbesondere für ressourcenintensive Lebensmittel wie Fleisch und Käse. Damit hat der Schutz des Packguts höchste Priorität. In den gängigen Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Verpackungen werden diese Zusammenhänge jedoch nicht berücksichtigt.
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es daher, eine ganzheitlichere Methodik für eine praxistaugliche und systematische Nachhaltigkeitsbewertung von Lebensmittelverpackungen zu entwickeln.L ebensmittel sollen zukünftig nur mit so viel Verpackung wie nötig und so wenig wie möglich verpackt werden. In den Anwendungsfällen, in denen Verpackungen eine Funktion erfüllen und nicht vermeidbar sind, sollen die eingesetzten Materialien effektiv und effizient sein und dem Ansatz einer kreislauforientierten Bioökonomie folgen.
Eine zu erarbeitende Zertifizierungssystematik sowie eine entsprechende Auslobung sollen auch die Verbraucherschaft informieren und bei nachhaltigeren Kaufentscheidungen unterstützen.

Arbeitsschritte & Methoden

Es werden verpackungsspezifische Nachhaltigkeitsindikatoren entwickelt, die über die in den Standardmethoden enthaltenen Indikatoren hinausgehen. Dabei werden die verschiedenen Lebensmittelkategorien und Verpackungen berücksichtigt. Die entwickelte Methodik wird anhand von Fallstudien erprobt, um die Qualität der Ergebnisse und ihre Praxistauglichkeit zu prüfen.
Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette sollen sich die Nachhaltigkeitsbewertung ihrer Verpackungen durch eine im Projekt zu entwickelnde Zertifizierung bestätigen lassen können. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, um potentielle Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der Entwicklungsphase von Verpackungen zu berücksichtigen.

Aktenzeichen 37233/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Hochschule Albstadt-Sigmaringen (ASU) Fakultät Life Sciences Sustainable Packaging Institute (SPI)
Anton-Günther-Str. 51
72488 Sigmaringen
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Telefon: 07571/732-8402
Internet: -
Bundesland: Baden-Württemberg
Förderzeitraum: 01.01.2023 - 31.12.2025 (2 Jahre und 12 Monate)
Fördersumme: 428.502,00
Förderbereich: 02
Stichworte: Funktionelle Lebensmittel, Lebensmittelabfall
Publikationen: