Resilienz als Chance für nachhaltiges Unternehmenshandeln: Erarbeitung von Grundlagen für die unternehmerische Praxis

Zielsetzung & Anlass

Das mit der Corona-Pandemie zu besonderer Prominenz avancierte Resilienzkonzept ist mehr als 50 Jahre alt und damit alles andere als neu. Es wird in der Psychologie und Ökosystemforschung genutzt und in jüngeren Jahren auch im Kontext anderer Wissenschaftsdisziplinen wie z. B. in der Forschung zur Anpassung an den Klimawandel oder in der Risikomanagementforschung an-gewendet. Auch in der Unternehmenspraxis wird das Resilienzkonzept in einzelnen Bereichen genutzt, allerdings bislang fast ausschließlich im Bereich des Risikomanagements und der Risikoabwehr. Im Rahmen des Vorhabens „Resilienz als Chance für nachhaltiges Unternehmenshandeln“ wird eine neue Perspektive auf das Resilienzkonzept eingenommen. Hierbei geht es ins-besondere um proaktive Managementansätze.

Resilienz ist als gestaltungs- und chancenorientiertes Leitkonzept für die Entwicklung störungsrobuster und überraschungsstabiler Versorgungs- und Produkt-Service-Systeme entwickelt wor-den. Bislang wird Resilienz im Diskurs um unternehmerische Nachhaltigkeit kaum aufgegriffen. Dabei kann Resilienz als ein weiteres zentrales Nachhaltigkeitsprinzip verstanden werden (Vermeidung von Systemzusammenbrüchen, Aufrechterhaltung grundlegender Funktionen unter Stress und massiven Störungen) und außerdem die bislang im Fokus stehenden Prinzipien der (Ressourcen-)Effizienz, der Konsistenz und der Suffizienz in wichtiger Weise komplettieren.

Zielsetzung des Vorhabens

die Bedeutung des Resilienzkonzeptes für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Unternehmenshandeln herausarbeiten,

bestehende Lücken in Nachhaltigkeitsstrategien, Managementliteratur und Unternehmenspraxis identifizieren,

konkrete Ansatzpunkte entwickeln, wie Unternehmen durch die Nutzung des Resilienzkonzeptes in ihrer Nachhaltigkeit gestärkt werden und innovative Produkte und Dienstleistungen für resiliente Systeme entwickeln können,

Förder- und Unterstützungsbedarfe der Zielgruppe Unternehmen/KMU herausarbeiten,

zielgruppengerechte praktische Methoden entwickeln,

eine Übersicht mit resilienzbezogenen Bedarfen, Ansatzpunkten und Themenfeldern für wirtschaftsbezogene Förderinstitutionen, Verbände und Kammern erstellen.

Weiterführende Informationen/Links:
Projektinformationen der Universität Oldenburg

Arbeitsschritte & Methoden

Das Vorhaben umfasst fünf Arbeitspakete (AP):

AP 1: Grundlagen: Resilienz als Leitkonzept
AP 2: Resilienz in Nachhaltigkeitsstrategien und Unternehmenspraxis
AP 3: Bedarfe und Ansatzpunkte: Dialog mit Zielgruppen
AP 4: Entwicklung und Erprobung chancenorientierter Resilienzansätze
AP 5: Transfer und Multiplikation

Ergebnisse & Diskussion

Es sind folgende zentralen Ergebnisse und Meilensteine (M) geplant:

M1: Resilienz ist als Leitkonzept für ein chancen- und transformationsorientiertes nachhaltiges Unternehmenshandeln auf ca. 20 bis 30 Seiten ausgearbeitet

M2: Profile von Best-Practice-Ansätzen und -Beispielen für resilienzbezogene Managementansätze liegen vor.

M3: Bis zu fünf Dialogveranstaltungen wurden erfolgreich durchgeführt, dokumentiert und ausgewertet. Die beteiligten Unternehmen sehen ihre Anforderungen als aufgegriffen an.

M4: Bis zu drei konkrete Ansätze und Methoden für eine chancen- und transformationsorientierte Nutzung des Resilienzkonzeptes werden von den beteiligten Unternehmen angewendet und als zielführend eingeschätzt.

M5: Die entwickelte Matrix mit resilienzbezogenen Bedarfen, Ansatzpunkten und Themenfeldern wird von den beteiligten Verbänden, Kammern und Netzwerken als nützlich eingestuft.  

Öffentlichkeitsarbeit

Arbeitspaket 5 dient dem Transfer und der Multiplikation der Vorhabenergebnisse. Ziel ist es, die entwickelten Resilienzkonzepte, Anwendungsformen und Methoden gemeinsam mit den Kooperationspartnern einer großen Anzahl von Unternehmen bekannt zu machen und zu ihrer Nutzung für ein nachhaltiges Unternehmenshandeln anzuregen. Vorgehensweise: Zurverfügungstellung der Ergebnisse und Methoden über die Websites und Medienkanäle der Kooperationspartner, der DBU und weiterer einschlägiger Institutionen. Kommunikation über die Verteiler und Medien der Kooperationspartner Online-Konferenz zur Vorstellung der Ergebnisse.

Fazit

Das Vorhaben läuft derzeit noch, aber die Zwischenergebnisse zeigen aber schon, dass Resilienz bislang ausschließlich in einem risikofokussierten Verständnis verwendet wird und die wirtschaftlichen und ökologischen Chancen, die sich aus resilienten Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen ergeben, bislang kaum Beachtung finden. Daher wird im Vorhaben u.a. an "Resilience as a service"-Ansätzen gearbeitet.

Aktenzeichen 37351/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Fakultät II - Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaft / Apl. Professur für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit
Ammerländer Heerstr. 114 - 118
26129 Oldenburg
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Telefon: +49 441 798 4762
Internet: http://www.uni-oldenburg.de/wire/innovation/kontak
Bundesland: Niedersachsen
Förderzeitraum: 01.05.2021 - 30.06.2023 (2 Jahre und 2 Monate)
Fördersumme: 124.949,00
Förderbereich: 00
Stichworte: Klimawandel
Publikationen: