Eine Lebenszyklusperspektive für Gebäude - Vergleichende Analyse der Rahmenbedingungen und Akteurslandschaft zur Einschätzung der Machbarkeit einer Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor

Aktenzeichen 37534/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Buildings Performance Institute Europe (BPIE) Head of BPIE Berlin
Sebastianstr. 21
10179 Berlin
weitere Projekte aus der Umgebung
Telefon: 030 2402 07 73
Internet: https://www.bpie.eu/
Bundesland: Berlin
Beschreibung:
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt wird die Bedeutung einer Lebenszyklusperspektive für den Gebäudesektor vor dem Hintergrund klima- und umweltpolitischer Ziele zielgruppenspezifisch herausarbeiten und den Handlungsbedarf, sowohl im Bereich der Forschung als auch im Bereich der Umsetzung, identifizieren. Um den Handlungs- und Forschungsbedarf zu identifizieren, das Thema einem breiten Akteursspektrum zugänglich zu machen und einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu identifizieren, werden
• der deutsche Anreiz- und Rechtsrahmen im Vergleich zu europäischer Gesetzgebung und Initiativen sowie Beispielen guter Praxis in europäischen Mitgliedsstaaten analysiert,
• jene Stakeholdergruppen gezielt angesprochen, die relevant im Gebäudebereich sind – Bau- und Immobilienwirtschaft einschließlich der Zulieferung, Planung, Architektur, und Eigentumsverbänden; besonders angesprochen werden kleine und mittlere Unternehmen, um ihre Lösungen und Bedenken angemessen reflektieren zu können
• Eckpunkte eines Fahrplans für 2050 vor dem Hintergrund der europäischen Entwicklungen und nationalen Initiativen und Rahmenbedingungen vorgeschlagen.
Der Prozess zur Einbindung von InteressenvertreterInnen und Fahrplan 2050 sind erste Schritte zur Umsetzung von Lösungen, die einen ressourcenschonenden Umgang entlang der Wertschöpfungskette der Bau- und Immobilienwirtschaft sicherstellen und Wege zu einem klimaneutralen Gebäudebestand 2050 aufzeigen.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden

Zu Beginn des Projektes wurde im Rahmen eines Berichtes der europäische Rechts- und Anreizrahmen sowie geeignete Beispiele guter Praxis (z.B. digitale Materialausweise) aus europäischen Mitgliedsstaaten vorgestellt (z.B. Schweden, Niederlande, Finnland, Frankreich).

Download des ersten Berichtes unter:
https://www.bpie.eu/publication/eine-lebenszyklusperspektive-fur-gebaude-der-europaische-rechtsrahmen-und-gute-beispiele-aus-den-mitgliedstaaten/

Die daran anschließende Analyse des deutschen Rechts- und Anreizrahmens ermöglicht die Identifizierung von Handlungsansätzen und Forschungsbedarf durch den Vergleich mit den Ergebnissen aus dem europäischen Bericht.

Download des zweiten Berichtes unter:
https://www.bpie.eu/publication/bausteine-einer-lebenszyklusperspektive-fur-mehr-klimaschutz-und-ressourcenschonung-im-gebaudesektor/

Eine systematische Akteursanalyse zum Thema wurde durchgeführt um die richtigen Ansprechpartnerinnen und -partner aus der Wirtschaft zu identifizieren. Dabei wurden sowohl die Akteure aus dem breiten Themenfeld „Kreislaufwirtschaft/Lebenszyklusanalyse“ als auch traditionelle Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft einbezogen.

Zur Initiierung eines Runden Tisches wurden eine Reihe bilateraler Gespräche geführt, die in erster Linie der Einbindung von Interessenvertreterinnen und -vertretern und der Schaffung eines gegenseitigen Verständnisses davon dienten, welche Lösungswege für die jeweiligen Schlüsselakteure gangbar sind.
Im Rahmen eines ersten Runden Tisches mit relevanten Interessensvertreterinnen und -vertretern wurden aktuelle europäische Regulierungsvorschläge und Ansätze für eine stärkere Berücksichtigung einer Lebenszyklusperspektive in Deutschland diskutiert. Dabei wurden nicht nur die ersten Ergebnisse, die im Rahmen der Berichte dargestellt wurden, validiert. Es wurden auch weitere Ideen und Maßnahmenvorschläge generiert und diskutiert und so Handlungsschwerpunkte identifiziert.

Im Rahmen eines zweiten Runden Tisches Anfang Oktober werden erste konkrete Maßnahmenvorschläge mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert.
Mit Hilfe von thematischen Steckbriefen, die sich aus den Ergebnissen der Workshops speisen, werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, Handlungsfelder priorisiert und für eine Weiterverwendung aufbereitet.
Abschließend wird ein Fahrplan 2045 gemeinsam mit Agierenden entwickelt, um die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für einen CO2 neutralen Gebäudebestand bis 2045 aufzuzeigen. Anfang Dezember 2022 werden die Ergebnisse im Rahmen einer Abschlusskonferenz vorgestellt.


Ergebnisse und Diskussion

Als Ergebnis der ersten Analyse wurden verschiedene Möglichkeiten auf Europäischer und nationaler Ebene identifiziert, Lebenszyklusemissionen im Bausektor in Strategien und Richtlinien zu verankern. Verschiedene Beispiele guter Praxis wurden aufgezeigt, um Anhaltspunkte für einen europaweiten Transfer sowie Anregungen für die Entwicklung eines Handlungsrahmens zu gewinnen. Die Ergebnisse fließen in die weiteren Arbeits- und Unterarbeitspakete ein.

Grundsätzlich zeichnet sich ab, dass es zwar viele Lösungsansätze gibt, diese aber bisher keine Breitenwirkung entfalten können. Um zu einer breiteren Berücksichtigung von Lebenszyklusemissionen im Gebäudesektor zu kommen, sollten einfache, übersichtliche und kostengünstig zugängliche Tools entwickelt werden. Gleichzeitig muss die Datengrundlage stetig verbessert und in gewissem Maße harmonisiert werden, um die Qualität der Berechnung von Lebenszyklusemissionen sowie anderen Ressourcenverbräuchen sicherzustellen.

Dann können die Daten als Grundlage für weitere Regulierung dienen. Essentiell ist es, Vertrauen in den Prozess zu schaffen. Die Anwendung des QNG, der Aufbau von Materi-aldatenbanken (z.B. im Rahmen eines digitalen Gebäudelogbuchs) und die Weiterentwicklung bestehender Datenbanken (Ökobaudat) und Tools (z.B. eLCA) sind dafür wichtige Ansatzpunkte.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Folgende Aktivitäten sind im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit bereits erfolgt bzw. werden noch erfolgen:
- Erstellung eines Logos und Namensfindung, um den Wiedererkennungswert des Projekts zu steigern
- Projektbeschreibung in DE/ENG auf der BPIE Website
- Ankündigung des Projektes auf Twitter/LinkedIn/Facebook
- Launch der Berichte (AP 1.1 und AP 1.2) auf der BPIE Website mit Beschreibung des Inhalts auf DE/ENG
- Versand der Berichte per Email an relevante Stakeholder
- Social Media Aktivitäten, die die Veröffentlichung der Berichte sowie die Runden Tische begleiten

Darüber hinaus schaffen die Aktivitäten zur Einbindung der Stakeholder selbst eine öffentliche Wirkung.


Fazit

Das Thema steht aktuell im Vergleich zu den vergangenen Jahren hoch auf der politischen Agenda sowohl in Europa und Deutschland. Ein weitergehendes Fazit wird im Laufe des Projektes und insbesondere nach Projektabschluss ergänzt.

Förderzeitraum: 01.08.2021 - 31.12.2022 (1 Jahr und 5 Monate)
Fördersumme: 124.518,00
Förderbereich: 00
Stichworte: Abfallaufkommen
Publikationen: