Standardisierung der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen landwirtschaftlicher Betriebe – Schaffung einer Grundlage zur vergleichbaren und verifizierbaren Darstellung, Bewertung und Honorierung von Nachhaltigkeit

Zielsetzung & Anlass

Ausgangssituation
Die tägliche Praxis der Landwirtschaft hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt: Ökosysteme, Klima, Wasser und Böden stehen in direkter Wechselwirkung mit der Landwirtschaft.
Durch falsch gesetzte ökonomische Anreize wird dabei häufig ein Wirtschaften gefördert, das negative Folgen für Ökologie, Gesellschaft und Regionalökonomie hat. Dagegen wird eine nachhaltige Wirtschaftsweise mit positiven Effekten bisher nur teilweise bewertet oder honoriert.

Herausforderungen
Um nachhaltigere Wirtschaftsweisen der Landwirtschaft zu fördern, ist es erforderlich, die erbrachten Nachhaltigkeitsleistungen einheitlich und nachvollziehbar zu identifizieren, ohne dass dabei ein Mehraufwand für die Betriebsleiter*innen entsteht.

Zielsetzung
Nur durch eine Standardisierung der Datenbeschaffung aus vorliegenden betrieblichen Dokumentationen wird es möglich sein, die für die Nachhaltigkeitsbewertung relevanten Kennzahlen zu erfassen, ohne dabei Aufwände durch zusätzliche Dokumentationspflichten zu erzeugen. Die Standardisierung garantiert einerseits, dass die Bewertung auf Basis eines definierten Kennzahlen-Sets erfolgt und die Datengrundlage nachvollziehbar sowie verifizierbar ist. Andererseits ist sie die Grundlage für eine zukünftige automatisierte Datenbeschaffung und kann – im Rahmen der Vereinheitlichung - Schnittstellen für andere Bewertungssysteme anbieten.

Arbeitsschritte & Methoden

In einem ersten Schritt soll auf Basis der Regionalwert-Leistungsrechnung ein Set von Kennzahlen zur Bewertung nachhaltigen Wirtschaftens festgelegt werden. Dabei wird ausgewiesen, welche Aspekte der Nachhaltigkeit mit diesen Kennzahlen beurteilt werden können. Anschließend wird ermittelt, aus welchen betrieblichen Dokumentationen die benötigten Daten gewonnen werden können.
Um die Praxistauglichkeit der Standardisierung zu gewährleisten, werden zu Projektbeginn drei landwirtschaftliche Betriebe unterschiedlicher Betriebszweige ausgewählt. In zwei Workshops werden die theoretischen Annahmen zu vorhandenen Dokumentationsquellen, der Qualität dieser Dokumentationsquellen und der hinterlegten Daten, der Datenerfassung etc. mit den Betrieben validiert.
Neben der landwirtschaftlichen Praxis wird im Rahmen von zwei weiteren Workshops mit dem Projektbeirat auch die Perspektive der Wissenschaft und betroffener Institutionen eingebracht.
Für die angestrebte Standardisierung der Datenerhebung werden voraussichtlich Änderungen an Dokumentationsquellen notwendig sein. Um diese zeitnah adressieren zu können, ist geplant, die Verantwortlichen der Dokumentationssysteme in das Projekt einzubinden.
Nach der – standardisierten – Datenerfassung werden sowohl die erfassten Daten als auch der Datenerfassungsprozess selbst analysiert und dokumentiert, sowie Verbesserungspotential und Erweiterungsmöglichkeiten identifiziert.

Aktenzeichen 37679/01
Abschlussbericht:
Projektträger: Regionalwert Leistungen GmbH
Bruckmatten 6
79356 Eichstetten
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Telefon: +49 7663 71395-11
Internet: -
Bundesland: Baden-Württemberg
Förderzeitraum: 01.10.2022 - 30.09.2023 (12 Monate)
Fördersumme: 122.519,00
Förderbereich: 11
Stichworte: Tierwohl, Ackerbau, Landwirtschaftlicher Betrieb, Mist
Publikationen: