Feasibility-Study: Adaptierung Kulturgutrettungscontainer und IPM Notfallversorgungseinsätze

Zielsetzung & Anlass

Ziel des Vorhabens ist es, die technische und konservatorische Machbarkeit zu prüfen, inwieweit sich die Kulturgutsrettungscontainer als mobile Schimmelbekämpfungseinheiten einsetzen lassen.
Der Anlass liegt in der immer größer werdenden Gefahr von Kulturgutzerstörung durch Umwelteinflüsse und Kriege. Da durch diese Ereignisse Gebäude wie Archive oder Museen zerstört werden können, nehmen auch die darin bewahrten Sammlungen unmittelbar Schäden, häufig durch Wasser (Regenwasser, Löschwasser etc.). Dies führt meistens auch zu ein Schimmelbelastung der Kulturgüter.
Für die konservatorische Versorgung von Schimmelbelasteten Sammlungen ist ein großer Aufwand notwendig. Die Sicherheitsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz sind hoch und somit ist auch der finanzielle und zeitliche Rahmen für solche Maßnahmen.
Mit Hilfe von Ozon können Schimmelbelastungen reduziert und eingedämmt werden. Sofern Ozon auf den Schimmeloberflächen eine kurze Zeit wirken kann werden die dann noch notwendigen Aufwendungen für die manuelle Nachsorge vereinfacht.
Daher soll die Machbarkeitsstudie prüfen, inwieweit sich die Kulturgutrettungscontainer für eine Ozonbehandlung ausstatten lassen, um sie im Bedarfsfall an einem Einsatzort zur Nachsorge bei einer Kulturgutrettung einzusetzen. Gleichzeitig wird am Fraunhofer-Institut für Bauphysik der Einsatz und die Wirksamkeit von Ozon auf verschiedene Kulturgüter geprüft, um diese Ergebnisse für den Containereinsatz zu adaptieren.

Arbeitsschritte & Methoden

Für die Bearbeitung werden verschiedene Papiere (für die Fokussierung auf Archivmaterialeinsätze) mit Schimmelkulturen geimpft und diese dann in einer Klimakammer einer Ozonbehandlung unterzogen. Die Dauer und Intensität der Ozonbehandlung wird dabei variiert, im Anschluss werden die Proben durch Restauratoren gereinigt – ebenfalls im Vergleich zu nicht behandelten Proben.
Für den technischen Ansatz wird ein 40 Fuss Kulturgutrettungscontainer für einen Ozoneinsatz umgebaut, die Generatoren werden eingebaut, deren Ansteuerung von außen wird geprüft sowie die Messung der Ozonkonzentration für die Betriebssicherheit.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung und Prüfung von geeigneten Verpackungseinheiten, mit denen die unterschiedlichen Kulturgüter in den Container eingebracht werden können sowie der Klärung der Frage wie die konservatorische Nachsorge am Einsatzort gewährleistet werden kann.

Ergebnisse & Diskussion

Die Ergebnisse werden regelmäßig mit den Projektpartnern auf Team-Besprechungen diskutiert.
Das Projektteam besteht aus Mitarbeitern des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (Biologie), dem Restaurierungsatelier MonaLisl, dem Büro für Messtechnik Krah und Grothe sowie Mitarbeiter der iconyk GmbH.
Für die Gesamtzusammenfassung der Projektergebnisse wird eine Veröffentlichung über einen Fachbeitrag angestrebt.

Öffentlichkeitsarbeit

Für die Öffentlichkeitsarbeit ist die Einreichung eines Papers für eine Konferenz geplant, sowie die Veröffentlichung eines Artikels in einer Zeitschrift.

Fazit

-

Aktenzeichen 37793/01
Abschlussbericht:
Projektträger: iconyk GmbH
Welserstr. 33
81373 München
weitere Projekte aus der Umgebung
Telefon: +49 8024 643 208
Internet: -
Bundesland: Bayern
Förderzeitraum: 26.11.2021 - 26.05.2023 (1 Jahr und 6 Monate)
Fördersumme: 99.396,00
Förderbereich: 12
Stichworte: Kulturgüter, Schimmel
Publikationen: