Zielsetzung & Anlass

Ein Wandel im aktuellen Ernährungssystem ist sowohl für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) als auch für die Einhaltung der ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten von großer Wichtigkeit. Für diesen Wandel spielt in den Industrienationen und im Besonderen auch in Deutschland ein Shift zu vermehrt pflanzenbasierten Ernährungsformen eine große Rolle. Gleichzeitig führen vermehrt pflanzenbasierte Ernährungsformen zur Reduktion von Häufigkeit, Morbidität und Mortalität von chronischen Erkrankungen, den sogenannten non-communicable diseases.

Medizinische Fachexperten, und insbesondere Ärzt*innen, können wichtige Multiplikatoren für gesunde Ernährungsformen sein. Hinsichtlich Integration von Lehrinhalten zu Ernährung, Klimawandel und Gesundheit in Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen besteht in Deutschland jedoch noch deutlicher Handlungsbedarf.

Hier setzt das Projekt „Du bist, was Du isst“ an.
Es soll ein 2-wöchiges Wahlpflichtmodul für studierende der Medizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin entwickelt werden. In diesem Modul werden die Studierenden interaktiv, systematisch, evidenzbasiert und praxisorientiert an die Ernährungs- und Fastenmedizin im Kontext Planetary Health sowie der Integrativen Medizin herangeführt. Die Integrative Medizin verbindet die evidenzbasierte konventionelle Medizin mit weiteren Interventionen zu einem effektiven Gesamtbehandlungskonzept. Ziel des Moduls ist es, mit Blick auf Planetary und Public Health eine individuell auf Patient*innen abgestimmte präventive Lebensstilmodifikation umzusetzen, sowie Therapiestrategien zu finden.
Dabei sollen zukünftige Ärzt*innen als Multiplikator*innen ausgebildet werden hinsichtlich der Entwicklung und Stärkung von Nachhaltigkeitskompetenzen im Bereich Ernährung.

Es kommen neue Methoden und Ansätze zur Vermittlung systemischer Nachhaltigkeitszusammenhänge und –ziele zum Einsatz. Mithilfe eines stark praxisorientierten Ansatzes sollen Entscheidungs- und Handlungskompetenzen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln für alle Altersgruppen vermittelt werden. Darüber hinaus sollen Systemzusammenhänge im Sinne von sozialen und Public Health Komponenten von Ernährung erfasst, sowie vernetztes Denken in diesem Bereich gefördert werden.

Mittel- und langfristiges Ziel ist die Etablierung des Themengebiets im Curriculum der medizinischen Ausbildung.