17.08.2016 | Ausnahmegenehmigung für Pflege am Ebenberg

Weißdorn wird entnommen – DBU-Tochter beauftragt Maßnahme | In der Projektdatenbank - AZ AZ | In der Projektdatenbank - AZ 91569

 Mulchmaschine am Ebenberg © Ingo Karius/ Bundesforst
Anfang des Jahres starteten die Arbeiten am Ebenberg - jetzt können sie fortgesetzt werden.
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Karte von der DBU-Naturerbefläche Ebenberg
Insgesamt umfasst die DBU-Naturerbefläche Ebenberg rund 200 Hektar.
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Landau. Der maschinelle Pflegeeinsatz am Ebenberg geht in die zweite Runde: Anfang des Jahres hatte eine Spezialfirma angefangen, Weißdorn auf der DBU-Naturerbefläche zu entnehmen. Die Büsche hatten sich in den vergangenen Jahren stark auf der Fläche der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der DBU Naturerbe GmbH, ausgebreitet. Aufgrund des schlechten Wetters konnte der Einsatz im Winter nicht komplett abgeschlossen werden. Die schweren Maschinen wären eingesackt und hätten die Bodenvegetation schädigen können. Zudem geht Sicherheit vor: Da die Fläche vermutlich munitionsbelastet ist, dürfen Arbeiter keine Boden eingreifenden Maßnahmen durchführen. Zurzeit ist der lehmige Boden sehr trocken und fest. Daher hat die obere Naturschutzbehörde jetzt eine Ausnahmegenehmigung für die Fortsetzung der Maßnahme im Spätsommer ausgestellt.

100 Hektar seltene Magerrasen und Mähwiesen gefährdet

„Wir begrüßen die Entscheidung ganz ausdrücklich. Wenn wir hier nicht aktiv werden, gehen uns mittelfristig rund 100 Hektar seltene Magerrasen und Mähwiesen verloren“, betont Susanne Belting von der DBU-Tochter. Aufgrund des dichten Weißdornbewuchs seien die zur Pflege eingesetzten Schafe zuletzt nur noch schwer ins Zentrum der Fläche gekommen und hätten das Ausbreiten der Büsche nicht mehr eindämmen können.

Mulchmaschine mäht Büsche ab und häxelt sie klein

Wenn das Wetter weiterhin mitspielt, wird die Firma Hautz Baumpflege aus der Region die Arbeiten im Offenland fortsetzten und Teilflächen mulchen. Dabei werden mit einer Maschine die Büsche abgemäht und klein gehäxelt. „Wir hoffen, dass das Unternehmen in den nächsten acht Wochen einiges wegschaffen kann, wenn es trocken bleibt“, erläutert Belting. Wenn erst wieder etwas Grund in der Pflege ist, hofft die DBU-Tochter, dass die Schäferin mit ihren rund 500 Schafen den Magerrasen und die Mähwiesen des Ebenberges offen halten kann. Schließlich sind diese seltenen Lebensräume unter anderem aufgrund ihrer Bedeutung für die biologische Vielfalt europäisch geschützt. Für Besucher des Ebenberges soll es zu keinen wesentlichen Beeinträchtigungen kommen. Ansprechpartner vor Ort ist Revierleiter Ingo Karius vom Bundesforstbetrieb Rhein-Mosel.

DBU-Tochter übernimmt bislang 47 Flächen mit 60.000 Hektar vom Bund

Die DBU-Naturerbefläche Ebenberg ist mit rund 196 Hektar eine von 47 Liegenschaften der DBU-Tochter. Insgesamt hat die Osnabrücker Gesellschaft 60.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Sie versteht sich als Treuhänderin dieses Nationalen Naturerbes und will es für nachfolgende Generationen erhalten und fördern. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.