01.12.2016 | Verkehrssicherheit und Schutz von Fledermausarten im Blick

Raum für Natur: Abrissarbeiten auf DBU-Naturerbefläche Dammer Berge

Sehen Sie selbst... © Bundesforst Niedersachsen
Damit Magerrasen und Heide nicht von Gehölzen und Sträuchern verdrängt werden, erfolgt regelmäßig eine Mahd. Auf solchen Lichtungen, wie hier auf der DBU-Naturerbefläche Dammer Berge, gehen Fledermäuse in der Dämmerung und bei Nacht auf Jagd nach Insekten.
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Damme. Aus Gründen der Verkehrssicherheit abgerissen werden aktuell zwölf zum Teil einsturzgefährdete Gebäude auf der Naturerbefläche Dammer Berge der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Gleichzeitig werden auf Basis gutachterlicher Untersuchungen und in enger Abstimmung mit dem Landkreis Vechta für verschiedene Fledermausarten Winter- und Sommerquartiere hergerichtet, die deren dauerhafte Habitatsicherheit gewährleisten sollen. DBU-Naturerbe-Prokurist Josef Feldmann: „Gewinner der Maßnahme sind Mensch und Natur. Durch den Rückbau stärken wir die Funktion der Dammer Berge als Waldinsel inmitten der ackergeprägten, offenen Kulturlandschaft des nordwestdeutschen Tieflandes. Wir sichern und erweitern den Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse und schaffen auch mittelfristig Refugien für naturliebende Menschen, die aktuell aus Sicherheitsgründen das Gebiet nicht betreten können.“

Gebiet mit militärischer Vorgeschichte

Normalerweise ist es auf dem Höhenzug des Oldenburger Münsterlands – den Dammer Bergen – eher ruhig. Und dass das Gebiet eine militärische Vorgeschichte hat, daran erinnern noch sechs verlassene Hallen, ein Wachgebäude, ein ausgemustertes Offiziersheim und vier Kleingebäude. Die lässt die gemeinnützige Tochter der DBU, das DBU-Naturerbe, jetzt zurückbauen, um der Natur wieder mehr Raum zu geben – deshalb bestimmen zurzeit schwere Baumaschinen das Bild. Die Arbeiten sollen – mit Rücksicht auf die Fledermauspopulationen vorgehend – innerhalb der kommenden zwei Jahre  durchgeführt werden.

Verschiedene Fledermausarten und der Hirschkäfer auf der Fläche zu finden

Die Kosten für die Maßnahme liegen im sechsstelligen Bereich. Seit 2013 hat das DBU-Naturerbe die Verantwortung für das Gebiet übernommen. Es ist geprägt von seit dem 19. Jahrhundert aufgeforsteten Nadelholzbeständen unterschiedlicher Altersklassen und hat eine sehr hohe Bedeutung für verschiedene Fledermausarten. Auf der Fläche konnte zudem der Hirschkäfer nachgewiesen werden.

Dammer Berge eine von 70 Liegenschaften des DBU-Naturerbes

Die 143 Hektar große DBU-Naturerbefläche Dammer Berge ist eine von 70 Liegenschaften des DBU-Naturerbes. Insgesamt hat es als Treuhänder für den Naturschutz 69.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

Ansprechpartner für Rückfragen: Wolfgang Hartmann, Bundesforstbetrieb Niedersachsen, Tel.: 05491/996761