16.02.2017 | Bürgerdialog zur Naturerbefläche Siegenburg

DBU Naturerbe will Naturschatz für Besucher erlebbar machen

Sehen Sie selbst... © Karin Einsle
Informierten interessierte Bürger über die DBU-Naturerbefläche Siegenburg: Walter Bollmann (Revierleiter) und Andreas Krüger (DBU-Koordinator) vom Bundesforstbetrieb Hohenfels; Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie Fachlicher Leiter und Prokurist der DBU Naturerbe GmbH; Dr. Johann Bergermeier, Bürgermeister von Siegenburg.
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Blick über die DBU-Naturerbefläche Siegenburg.
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Die rund 291 Hektar große DBU-Naturerbefläche Siegenburg gehört zum Nationalen Naturerbe.
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Siegenburg. Eingebettet im Donau-Isar-Hügelland liegt die Fläche Siegenburg, die zum Nationalen Naturerbe gehört. Am 1. Oktober wird die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, diese und weitere 22 Flächen im Bundesgebiet als Treuhänderin übernehmen. Das ist im vergangenen Jahr durch Rahmenvertragsunterzeichnung zwischen Bundesfinanzministerium, Bundesumweltministerium und DBU vereinbart worden. Jetzt fand auf Einladung von Siegenburgs Bürgermeister Dr. Johann Bergermeier und dem DBU Naturerbe eine Bürgerinformation statt. „Ich freue mich, dass mit der DBU ein kompetenter Partner mit langjährigen Erfahrungen beim Management großer Naturschutzflächen diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen hat“, betonte Bergermeier bei der Veranstaltung. Mit der Vertragsunterzeichnung, an der auch der Bürgermeister teilgenommen hatte, verpflichtete sich die Stiftungstochter als zukünftige Eigentümerin für die Erhaltung und Entwicklung der Flächen unter naturschutzfachlichen Aspekten.

Langjährige Erfahrungen mit Management von Naturerbeflächen

Die langjährigen Erfahrungen des DBU Naturerbes begründen sich auf das Management von Flächen aus vergangenen Vertragsunterzeichnungen in den Jahren 2008 zur sogenannten 1. Tranche und 2013 zur 2. Tranche. Unterstützt wird die Treuhänderin vor Ort von fachkundigen Mitarbeitern des Bundesforsts, die bei der Umsetzung von Maßnahmen maßgeblich beteiligt sind. Mit der Übergabe der Flächen aus der 3. Tranche ist die Stiftungstochter mittlerweile verantwortlich für bundesweit insgesamt 70 Naturerbeflächen mit 69.000 Hektar (ha). „Wir wollen diesen Naturschatz vor Ihrer Haustür von Anfang an und dauerhaft schützen. Die notarielle Übertragung ins Grundbuch nimmt erfahrungsgemäß längere Zeit in Anspruch. Nichtsdestotrotz sind wir auch in der Übergangszeit verantwortlich für das, was auf den Flächen passiert“, sagte Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der DBU und Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes. Ziel sei es, wie generell auf allen Flächen des Nationalen Naturerbes, Naturschutz auf hohem Niveau zu betreiben und die vielen dort vorkommenden seltenen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.

Wilde Wälder und artenreiches Offenland werden gefördert

„Naturnahe Wälder werden“, so Wahmhoff, „sofort aus der Nutzung genommen und bleiben sich selbst überlassen.“ Falls notwendig, werde auch ein naturschonender Waldumbau vorgenommen, um die Entwicklung heimischer und standorttypischer Wälder zu beschleunigen. Die Fläche Siegenburg ist zu etwas mehr als der Hälfte von zirka 60 bis 80 Jahre alten Kiefernwäldern geprägt. Die andere Hälfte ist unbewaldet. Dieses aus Naturschutzsicht besonders wertvolle, weil artenreiche Offenland soll erhalten werden. Wahmhoff: „Das ist durch eine extensive Beweidung oder schonende Mahd möglich.“ Nationale Bedeutsamkeit erreiche die 291 ha große Fläche durch das Vorkommen gefährdeter und darum schützenswerter Tier- und Pflanzenarten, wie Heidelerche und Frühlings-Küchenschelle. Einer Beweidung stehe derzeit noch entgegen, dass die Flächen aus Sicherheitsgründen gesperrt seien. Dies gelte auch für die Wege.

Naturerbefläche wird für Besucher geöffnet

„Wir wollen den Naturschatz vor Ort möglichst bald erlebbar machen. Es ist geplant, die Naturerbefläche Siegenburg für Besucher mit einem Rundweg zugänglich zu machen“, kündigte Wahmhoff an. Die Gewährleistung der Sicherheit sei erfahrungsgemäß jedoch eine Herausforderung. Es seien Erkundigungen über die Munitionsbelastung notwendig und erfordere, wo angebracht, natürlich auch das teils aufwendige Entfernen von Munition. Die Vorbereitungen dazu seien angelaufen. Bürgermeister Bergermeier befürwortete das klare Bekenntnis, dass die Fläche zukünftig auch für die Bevölkerung geöffnet werde, selbst wenn ein genauer Zeitpunkt derzeit noch nicht feststehe.