05.10.2017 | Neue Informationstafeln laden zum Entdecken ein

Karte zeigt Wege und Besonderheiten der DBU-Naturerbefläche Stegskopf – Naturerlebnis auf ehemaligem Militärübungsplatz

Stegskopf © Bundesforstbetrieb Rhein-Mosel
Revierleiter Christof Hast (nicht abgebildet), Bundesforstbetrieb Rhein-Mosel, begleitete das Aufstellen der Informationstafeln zusammen mit seinem Hannoverschen Schweißhund Hector. Neben dem Rad- und Wanderwegenetz zeigen die Tafeln auch Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt der DBU-Naturerbefläche Stegskopf.
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Sehen Sie selbst... © DBU/Wiener
Die mehr als 60-jährige militärische Nutzung als Schießplatz hat die DBU-Naturerbefläche Stegskopf geprägt. Zahlreiche Wald-und Offenlandlebensräume der früheren Hutelandschaft wechseln sich ab, dazu gehören auch Flachland-Mähwiesen.
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Umrisskarte Stegskopf © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die DBU-Naturerbefläche Stegskopf umfasst rund 1882 Hektar
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Emmerzhausen. Militärische Nutzung und Naturschutz haben zunächst wenig gemeinsam. Auf ehemaligen Truppenübungsplätzen und Munitionslagern haben sich teils wertvolle Landschaften mit einer hohen Artenvielfalt entwickeln können. Auch die Naturerbefläche Stegskopf hat eine militärische Historie, auf die nun durch Informationstafeln aufmerksam gemacht wird und gekennzeichnete Wege für Interessierte sowie Besonderheiten der Fläche dargestellt werden. Revierleiter Christof Hast vom Bundesforstbetrieb Rhein-Mosel hat nun die Tafeln aufstellen lassen. Seit dem 1. Oktober gehört die Fläche zur Kulisse des DBU Naturerbes, einer gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die naturschutzgerechte Betreuung und Verantwortung übernimmt. In Zusammenarbeit mit der Sparte Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben werden naturschutzfachliche Maßnahmen umgesetzt. „Wir wollen diese wertvollen Lebensräume schützen und gleichzeitig die Natur erlebbar machen, soweit keine Gefahr für Besucher durch Munitionsbelastung besteht“, betont Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der DBU und fachlicher Leiter des DBU Naturerbes.

Wege und Informationen zur DBU-Naturerbefläche Stegskopf

Die Infotafeln geben durch zahlreiche Bilder Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt. Insbesondere sind zu nennen: Arnika, Trollblume, Wildkatze, Schwarzstorch, Bekassine, Rauhfußkauz, Blauschillernder Feuerfalter und Großer Heufalter. Außerdem wird die ehemalige Nutzung der Fläche beschrieben und mittels einer Karte werden freigegebene Rad- und Wanderwege sowie weitere besucherrelevante Informationen dargestellt. „Große Teile sind aufgrund der ehemaligen militärischen Nutzung munitionsbelastet. Es ist somit von großer Bedeutung, dass Besucher nur auf den freigegebenen Wegen bleiben und sich an das Betretungsverbot der Gefahrenabwehrverordnung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes Rheinland-Pfalz halten“, verdeutlicht Revierleiter Hast.

Militärische Nutzung ermöglichte ungestörte Entwicklung der Natur

Auf den Flächen und innerhalb der Liegenschaften variiert oft der Grad der Kampfmittelbelastung. Durch die 100-jährige militärische Nutzung ist die Fläche von intensiver Landwirtschaft, Siedlungs- und Straßenbau weitgehend verschont geblieben. „Da, wo es naturschutzfachlich und sicherheitstechnisch möglich ist, wollen wir Naturerlebnisse für Interessierte ermöglichen. Mit dem Erstellen von Naturerbeentwicklungsplänen sollen in einem offenen und transparenten Prozess gemeinsam mit Behörden vor Ort und Naturfreunden zukünftige Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden“, betont Wahmhoff die Zielsetzungen für die Fläche. Durch einen langlebigen Edelstahlrahmen können die Informationstafeln durch einfaches Austauschen der Inhalte an mögliche Veränderungen angepasst werden.

DBU Naturerbe: bundesweit 70 Flächen mit insgesamt 69.000 Hektar

Das DBU Naturerbe wird auf ihren insgesamt 70 vom Bund übertragenen Flächen mit Hinweistafeln über landschaftliche Besonderheiten, Artenvielfalt und den Naturschutz informieren. In der sogenannten ersten Tranche waren 33 Flächen 2008 der Stiftungstochter übergeben worden. Mit der zweiten Tranche folgten 2013 weitere 14. Für weitere insgesamt 23 Flächen übernimmt das DBU Naturerbe nun mit der dritten Tranche zum 1. Oktober die Verantwortung.

Naturschutzfachlichen Wert für kommende Generationen sichern

Die Stiftungstochter aus Osnabrück verwaltet die Flächen treuhänderisch für zukünftige Generationen und sichert sie unter naturschutzfachlichen Aspekten. Auf den insgesamt rund 69.000 Hektar sollen offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerichtete Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.