10.10.2017 | Natur zum Anpacken – Freiwillige im Peenemünder Haken aktiv

Bergwaldprojekt und DBU Naturerbe kooperieren auf DBU-Naturerbefläche Peenemünde

Bergwaldprojekt Peenemünde 2017 © Clara Busch
Traditionell mit Sense wurde die Große Strandwiese auf der DBU-Naturerbefläche Peenemünde gemäht - damit die wertvollen Orchideenwiesen erhalten bleiben und nicht verbuschen.
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Bergwaldprojekt Peenemünde 2017 © Clara Busch
Die Bergwaldprojektteilnehmer leisten harte Arbeit. Insgesamt bringt das Projekt in Deutschland jedes Jahr über 2.000 Menschen in die Natur.
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Peenemünde. 24 freiwillige Helfer aus ganz Deutschland nutzten ihre Freizeit, um sich im praktischen Naturschutz zu engagieren: Bereits zum siebten Mal war der Verein Bergwaldprojekt jetzt zu Gast auf der DBU-Naturerbefläche Peenemünde in der Nähe von Wolgast. Eine Woche lang leisteten die Teilnehmer einen persönlichen Beitrag, indem sie dort beispielsweise Orchideenwiesen pflegten, Müll am Ostseestrand einsammelten oder alte Zäune zurückbauten. Die rund 1.700 Hektar große, ehemals militärisch genutzte Fläche gehört zum Nationalen Naturerbe und ist 2009 vom Bund an die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, übertragen worden.

Wertvolle Orchideenwiesen werden frei gehalten

„Durch die jahrzehntelange militärische Nutzung haben sich hier wertvolle Lebensräume entwickelt. Wir freuen uns, dass uns die Teilnehmer des Bergwaldprojektes einmal im Jahr helfen, diesen bedeutenden Naturraum zu schützen“, sagt Revierleiter Uwe Wobser vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz. Dieses Mal stand die Große Strandwiese im Naturschutzgebiet (NSG) Peenemünder Haken im Fokus: Die Teilnehmer aus ganz Deutschland mähten dort, noch ganz traditionell mit der Sense, zwei vorhandene, wertvolle Orchideenwiesen frei und sammelten Müll im Uferbereich ein. „Die Bergwaldprojektteilnehmer leisteten hier harte Arbeit“, stellt Wobser fest. Arbeit, die sich lohnt: So bleibe der Lebensraum für „Ruthes Knabenkraut“, eine nur noch hier vorkommende Pflanzenart erhalten.

Ziel: Vielfältige Funktionen der Ökosysteme erhalten

Unter fachkundiger Leitung des Projektförsters vom Bergwaldprojekt, Jonathan Schüppel, war neben der praktischen Arbeit auch ein Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Projektgebietes und dessen Bedeutung für den Menschen näher zu beleuchten. „Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr über 2.000 Menschen in die Natur. 2017 finden 100 Projektwochen an 51 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt“, sagt Jonathan Schüppel. Insgesamt sieben Projektwochen finden in diesem Jahr auf DBU-Naturerbeflächen statt. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Weitere Informationen unter www.bergwaldprojekt.de.

DBU Naturerbe umfasst bundesweit 70 Flächen mit 69.000 Hektar

Die DBU-Naturerbefläche Peenemünde ist eine von 70 Naturerbeflächen in Deutschland, die die DBU-Tochter seit 2009 vom Bund übernommen hat und als Treuhänderin für nachfolgende Generationen erhält und weiterentwickelt. Auf den insgesamt rund 69.000 Hektar sollen offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerichtete Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Weitere Infos unter www.dbu.de/naturerbe.

Projektförster und Öffentlichkeitsarbeit