08.12.2017 | Neue Informationstafeln laden zum Entdecken ein

Karte zeigt Wege und Besonderheiten der DBU-Naturerbefläche Forstberg – Naturerlebnis auf ehemaligem Militärübungsplatz

Sehen Sie selbst... © Bundesforst Thüringen-Erzgebirge
Die neuen Tafeln bieten Informationen über die Besonderheiten der DBU-Naturerbefläche Forstberg, aber auch ausgewiesene Rad- und Wanderwege sowie weitere besucherrelevante Informationen.
Download
Sehen Sie selbst... © Matthias Brehm
Stillgewässer auf der DBU-Naturerbefläche Forstberg
Download
Sehen Sie selbst... © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Rund 300 Hektar umfasst die DBU-Naturerbefläche Forstberg.
Download

Mühlhausen. Militärische Nutzung und Naturschutz haben zunächst wenig gemeinsam. Doch auf ehemaligen Standortübungsplätzen, haben sich teils wertvolle Landschaften mit einer hohen Artenvielfalt entwickeln können. Auch die Naturerbefläche Forstberg hat eine militärische Historie, auf die nun durch Informationstafeln aufmerksam gemacht wird, auf denen ausgezeichnete Wege für Interessierte sowie Besonderheiten der Fläche dargestellt werden. Revierleiter Matthias Brehm vom Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge hat gemeinsam mit Waldarbeitern die Tafeln aufgestellt. Seit dem 1. Oktober gehört die Fläche zur Kulisse des DBU Naturerbes, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die naturschutzgerechte Betreuung und Verantwortung übernimmt. In Zusammenarbeit mit der Sparte Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben werden naturschutzfachliche Maßnahmen umgesetzt. „Wir wollen diese wertvollen Lebensräume schützen und gleichzeitig die Natur erlebbar machen, soweit keine Gefahr für Besucher durch Munitionsbelastung besteht“, betont Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der DBU und fachlicher Leiter des DBU Naturerbes.

Wege und Informationen zur DBU-Naturerbefläche Forstberg

Die Infotafeln geben durch zahlreiche Bilder Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt. Bemerkenswert sind hier die Vorkommen von Frühling-Adonisröschen, Rohrweihe, Schwarzstorch, Kammmolch sowie weitere Amphibien und zahlreichen Libellenarten. Außerdem wird die ehemalige Nutzung der Fläche beschrieben und mittels einer Karte werden aktuell empfohlene Rad- und Wanderwege sowie weitere besucherrelevante Informationen dargestellt. „Teile der Fläche können aufgrund der ehemaligen militärischen Nutzung munitionsbelastet sein. Es ist somit von großer Bedeutung, dass Besucher auf den freigegebenen Wegen bleiben“, verdeutlicht Revierleiter Brehm.

Militärische Nutzung ermöglichte ungestörte Entwicklung der Natur

Die naturschutzfachlichen Besonderheiten haben sich oft auch aufgrund der militärischen Nutzung entwickeln können. So entwickelte sich durch die extensive Nutzung ein großflächiges Grünland mit Halbtrockenrasen und mageren Flachland-Mähwiesen. In den Offenlandbereichen liegen Streuobstwiesen mit alten Sorten von Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäumen. Diese alten Obstbaumbestände sind reich an Totholz. Von Bedeutung sind auch die naturnahen Teiche und die temporären Gewässer. „Da, wo es naturschutzfachlich und sicherheitstechnisch möglich ist, wollen wir Naturerlebnisse für Interessierte ermöglichen. Mit dem Erstellen von Naturerbeentwicklungsplänen sollen in einem offenen und transparenten Prozess gemeinsam mit Behörden vor Ort und Naturfreunden zukünftige Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden“, betont Wahmhoff die Zielsetzungen für die Fläche. Durch einen langlebigen Edelstahlrahmen können die Informationstafeln durch einfaches Austauschen der Inhalte an mögliche Veränderungen angepasst werden.

DBU Naturerbe: bundesweit 70 Flächen mit insgesamt 69.000 Hektar

Das DBU Naturerbe wird auf ihren insgesamt 70 vom Bund übertragenen Flächen mit Hinweistafeln über landschaftliche Besonderheiten, Artenvielfalt und den Naturschutz informieren. In der sogenannten ersten Tranche waren 33 Flächen 2008 der Stiftungstochter übergeben worden. Mit der zweiten Tranche folgten 2013 weitere 14. Für weitere insgesamt 23 Flächen übernimmt das DBU Naturerbe nun mit der dritten Tranche zum 1. Oktober die Verantwortung.

Naturschutzfachlichen Wert für kommende Generationen sichern

Die Stiftungstochter aus Osnabrück verwaltet die Flächen treuhänderisch für zukünftige Generationen und sichert sie unter naturschutzfachlichen Aspekten. Auf den insgesamt rund 69.000 Hektar sollen offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerichtete Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.