24.09.2018 | Als Freund und Helfer im Einsatz für den Naturschutz

Aktionstag der Bundespolizei auf DBU-Naturerbefläche Lauterberg

Projekttag DBU-Naturerbefläche Lauterberg Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei (BPOLAFZ) Bamberg © Jens-Eckhard Meyer, Bundesforstbetrieb Reußenberg
Gemeinsam helfen 150 Polizeimeisteranwärter des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei (BPOLAFZ) Bamberg bei der Pflege und Instandhaltung der DBU-Naturerbefläche Lauterberg.
Download
DBU-Naturerbefläche Lauterberg, Offenland © Poniatowski/DBU
Auf den ausgedehnten Halbtrockenrasen DBU-Naturerbefläche Lauterberg findet ein ökologischer Einsatztag der Bundespolizei statt.
Download
Sommer-Adonisröschen DBU-Naturerbefläche Lauterberg © Stefan Meyer
Das Sommer-Adonisröschen findet auf den extensiv bewirtschafteten Flächen der DBU-Naturerbefläche Lauterberg geeignete trockene und kalkreiche Böden.
Download

Oberlauter. Vollen Einsatz zeigt ein Ausbildungsseminar mit 150 Polizeimeisteranwärtern des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei (BPOLAFZ) Bamberg auf der DBU-Naturerbefläche Lauterberg.  Im Rahmen eines ökologischen Einsatztages helfen sie bei der Pflege und Instandhaltung der Fläche. Unter fachkundiger Anleitung des Bundesforstbetriebes Reußenberg sollen Waldränder neu ausgeformt sowie bestehende Heckenstrukturen gepflegt werden. Die rund 180 Hektar (ha) große, ehemals militärisch genutzte Fläche, gehört zum Nationalen Naturerbe und wird von der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, für den Naturschutz gesichert. „Infolge der jahrzehntelangen militärischen Nutzung konnten sich hier wertvolle Lebensräume entwickeln. Wir freuen uns, dass die Polizeischüler uns dabei unterstützen, diesen wertvollen Naturraum zu erhalten“, sagt Prof. Dr. Werner Wahmhoff, fachlicher Leiter des DBU Naturerbes.

Harte Arbeit: Teilnehmer pflegen Naturerbefläche Lauterberg

Gemeinsam werden die polizeilichen Helfer an drei Einsatzorten Feldhecken in unterschiedlichen Höhen zurückschneiden, um die Gehölzstrukturen zu verjüngen. Ebenso wird in Handarbeit der durchgehend aus Dorngehölzen und niedrigen Bäumen bestehende Waldrand an mehreren Stellen durchbrochen, um unterschiedliche Übergangsformen zwischen Wald und Offenland zu erhalten. „Die Polizeischüler leisten hier harte Arbeit“, stellt  Revierleiter Jens-Eckhard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg fest. Arbeit, die sich lohnt: So bleibt der Lebensraum beispielsweise für das selten gewordene Sommer-Adonisröschen erhalten, das auf den extensiv bewirtschafteten Flächen der Liegenschaft geeignete trockene und kalkreiche Böden findet.

Bedeutungsvoller Lebensraum für den Naturschutz bewahrt

Ausgedehnte Halbtrockenrasen, die etwa die Hälfte der DBU-Naturerbefläche Lauterberg einnehmen, sind netzartig von ausgedehnten Hecken überzogen sowie von einzelnen Kieferngehölzen und kleineren Streuobstbeständen durchsetzt. Um diese wertvollen Extremstandorte dauerhaft und großräumig zu erhalten, ist eine extensive Nutzung oder Pflege notwendig. „An dieser Stelle können unsere Polizeischüler mit ihrem vollen Körpereinsatz wichtige Arbeit leisten. So profitieren beide Seiten: Unsere Anwärter lernen etwas Neues abseits des Tagesgeschäftes kennen, und der Naturschutz erfährt tatkräftige Unterstützung“, betont Seminarleiter Polizeihauptkommissar Jörg Enslinger des BPOLAFZ Bamberg. Der Umweltprojekttag gebe den Polizeianwärtern die Möglichkeit, sich im Rahmen eines sozialen Engagements ihrer verantwortungsvollen Rolle in der Gesellschaft bewusst zu werden. Schließlich sind auch die zukünftigen Bundespolizisten immer auch „Freund und Helfer“. Neben Projekten in sozialen Einrichtungen erhalten die Polizeischüler in der Zusammenarbeit mit der DBU die Möglichkeit, in der Natur ihre Tatkraft einzusetzen und einen Beitrag zum Erhalt von wertvollen Naturräumen zu leisten.

Naturschutz auf rund 70.000 Hektar ehemaliger Militärfläche

Die Stiftungstochter ist im Rahmen des Nationalen Naturerbes verantwortlich für bundesweit 70 DBU-Naturerbeflächen. Auf den insgesamt rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern – größtenteils ehemalige Militärflächen – sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

Ansprechpartner beim Bundesforst
Ansprechpartner bei der Bundespolizei