14.11.2018 | Zurück zu alter Länge: Spreeschleife an Flusslauf angeschlossen

DBU-Naturerbe fördert naturnahen Verlauf im Daubaner Wald

Redynamisierung Spree Daubaner Wald © Ralf M. Schreyer/SBS
Die erste alte Spreeschleife im Wald zwischen Lömischau und Halbendorf ist wieder in den Fluss eingebunden. An den insgesamt fünf Bauabschnitten beteiligt sich das DBU Naturerbe mit einer Million Euro.
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Malschwitz. Seit gestern ist die Spree zwischen Bautzen und Cottbus etwa 750 Meter länger und der Flusslauf wieder natürlicher. Nach gut fünf Monaten Bau am Gemeinschaftsprojekt „Redynamisierung der Spree“ haben die Projektpartner die erste alte Spreeschleife im Wald zwischen Lömischau und Halbendorf wieder in den Fluss eingebunden: Im Auftrag des gemeinnützigen Tochterunternehmens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem DBU Naturerbe, der Biosphärenreservatsverwaltung Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie der Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen hat ein Bagger den Querdamm zwischen Spree und Altarm abgetragen. „Wir schaffen jetzt wieder typische Strukturen in der vormals kanalisierten Spree und gestalten die Uferbereiche und Auen naturnah, wodurch wichtiger Lebensraum für wasserliebende Tier- und Pflanzenarten entsteht“, verdeutlicht Alexander Bonde, Geschäftsführer des DBU Naturerbes und DBU-Generalsekretär.

DBU-Tochter fördert Vorhaben auf Naturerbefläche Daubaner Wald

Ein Großteil der Arbeiten zur Renaturierung konzentriert sich auf die Flächen zwischen Lömischau und Halbendorf. Dort gehören knapp 3.300 Hektar des Daubaner Waldes als Teil des Nationalen Naturerbes dem DBU Naturerbe. Die Stiftungstochter beteiligt sich finanziell an den fünf Teilmaßnahmen mit insgesamt einer Million Euro. Die Redynamisierung der Spree ist damit ein besonderes Projekt auf den insgesamt bundesweit 71 Liegenschaften des DBU Naturerbes.

Neues Revier nicht nur für Biber und Fischotter

Konkret wurden bisher ein nicht mehr genutztes Wehr zurückgebaut, Ufer abgeflacht, damit kleinere Altarme bei Hochwasser durchströmt werden, mehrere Tausend Kubikmeter Sedimente aus dem Altarm gebaggert und über 70 große Betonplatten aus der Landschaft geräumt. „Nun erwarten wir mit Spannung, wie die Natur die neuen Lebensräume weiterentwickelt. Sicherlich werden Biber und Fischotter schon wenige Stunden nach dem Anschluss des Spreelaufes ihr neues Revier erkunden“, ist sich der Projektkoordinator Jan Peper von der Verwaltung des Biosphärenreservates sicher.

Spundwand als Hochwasserschutz in Halbendorf

Auch die anderen Teilmaßnahmen des Projektes zum Natur- und Hochwasserschutz sind mittlerweile vorangeschritten. „Die Ortschaft Halbendorf/ Spree ist nun durch eine Spundwand von über 500 Meter Länge vor Hochwasser geschützt, welche in den nächsten Wochen noch mit Erdmassen abgedeckt wird“, verdeutlicht der Projektverantwortliche Daniel Steinmüller von der LTV den Nutzen für die Spreeanwohner und das Waldschulheim im Ort.

DBU-Tochter auf rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern aktiv

Die Stiftungstochter ist im Rahmen des Nationalen Naturerbes verantwortlich für bundesweit 71 Flächen mit 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Die größtenteils ehemaligen Militärflächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahren, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umwandeln und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufwerten oder erhalten.

Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt: Mareen Kuhn; Tel. 035932|365 36