23.07.2019 | Mahd gegen giftige Pflanze am Fliegerberg

Auf der DBU-Naturerbefläche Borken wird wieder Jakobskreuzkraut entfernt

Jakobskreuzkraut © DBU/Jerrentrup
Das für Weidetiere giftige Jakobskreuzkraut wird seit gestern auf der DBU-Naturerbefläche Borken entfernt, um eine Beweidung vor der kommenden Brut- und Setzzeit zu ermöglichen.
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Mahd gegen giftige Pflanze © Bundesforst/Böke
Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser mähen im Auftrag der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, Teilbereiche am Fliegerberg.
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Umrisskarte Borken © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die DBU-Naturerbefläche Borken umfasst rund 202 Hektar.
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Borken. Auf der traditionellen Sandlandschaft der DBU-Naturerbefläche Borken zeigen sich derzeit zahlreiche goldgelbe Blütenkörbchen: das Jakobskreuzkraut. Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser gehen im Auftrag der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, dem Kraut in den offenen Bereichen am Fliegerberg „an den Kragen“. Die für Weidetiere giftige Pflanze wird seit gestern (Montag) entfernt, um eine Beweidung vor der kommenden Brut- und Setzzeit zu ermöglichen. „Die Pflanzen haben sich stark ausgebreitet. Deshalb wurde schon vergangenes Jahr mit der Maßnahme begonnen. Die Bundesforstkollegen haben einzelne Pflanzen ausgestochen und mähen jetzt stärker betroffene Teilbereiche“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe. Die Maßnahme würde die nötigen Voraussetzungen für eine Beweidung auf der Fläche schaffen, damit wertvolle Offenbereiche für angepasste Arten als Lebensräume erhalten bleiben.

Starker Bewuchs erfordere mechanisches Vorgehen

Das Jakobskreuzkraut bevorzugt lückig bewachsene, eher sandige Wiesen und Weiden. Obwohl Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes die Pflanzen im vergangenen Jahr bereits entfernt hatten, tritt der Bewuchs in den offenen Bereichen am Fliegerberg wieder auf. Insbesondere für Weidetiere ist das Kraut giftig und kann zu tödlich verlaufenden Leberschäden führen. Die Maßnahme soll aber nicht dazu führen, dass die heimische Pflanze auf der Naturerbefläche komplett verschwindet. „Dort, wo in der Nähe keine Tiere weiden, kann das Jakobskreuzkraut weiter gedeihen“, erläutert Bundesforst-Revierleiter Horst Böke.

DBU-Projekt untersucht Problematik rund um das Jakobskreuzkraut

Bisher ist nicht bekannt, welche Mengen der Giftpflanzen für die Tiere gefährlich sind und inwieweit sie diese wirklich fressen. Mit finanzieller Unterstützung der DBU läuft zurzeit und unabhängig von dem Bewuchs auf der DBU-Naturerbefläche Borken ein Forschungsvorhaben der Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover und der Universität Leipzig, um diese Wissenslücke zu schließen. „Mit dem Wissen wollen wir helfen, Besitzern von Grünland im Umgang mit den Giftpflanzen mehr Sicherheit zu geben und so mehr dieser wichtigen Lebensräume zu schützen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Wenn die Projektergebnisse vorliegen, könnte auch das DBU Naturerbe mit den Weidetierhaltern auf den Flächen von den Erkenntnissen profitieren.


Ansprechpartner bei Fragen zur Fläche: Christian Techtmann, Tel. 0251|6749-16


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Zum Hintergrund DBU Naturerbe:

Das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, ist verantwortlich für bundesweit 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Auf den größtenteils ehemaligen Militärflächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Die DBU-Tochter möchte auch Menschen für die heimische Natur begeistern sowie Verständnis und Verantwortungsbewusstsein für die Natur fördern. (679 Zeichen m. Leerzeichen)

DBU Koordinator