30.07.2019 | Kranke Buchenallee gefährdet Waldbesucher

DBU Naturerbe muss faule Bäume fällen – Totholz bleibt im Hartmannsdorfer Forst

Buchenallee Hartmannsdorfer Forst © Behrendt/DBU
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (l.) ließ sich Anfang Juli von Bundesforst-Revierleiter Moritz Räbel den Zustand der Buchenallee auf der DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst zeigen und erläutern.
Download
Hartmannsdorfer Forst Buchenallee © Behrendt/DBU
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge die Buchen aus Verkehrssicherungsgründen deutlich zurückgeschnitten.
Download

Stützengrün. Wer vom Halbebüchsenweg in Hundshübel auf der Buchenstraße in die DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst kommt, sieht die stark beschnittenen Buchen, die den Weg säumen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge den Rückschnitt als Verkehrssicherungsmaßnahme im Auftrag des gemeinnützigen Tochterunternehmens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), des DBU Naturerbes, durchgeführt. „Doch die Allee ist trotz dieses Rettungsversuchs in seiner jetzigen Form leider nicht zu erhalten“, erklärt Dr. H. Otto Denstorf vom DBU-Betriebsmanagement und ergänzt: „Obwohl die Bäume äußerlich noch vital aussehen und Blätter tragen, leiden sie unter Weißfäule.“ Die Pilzerkrankung führe dazu, dass die Stämme instabiler würden und die Bruchgefahr deutlich ansteige. Aus Verkehrssicherungsgründen müssten daher in den kommenden Wochen die ersten acht Bäume gefällt werden. Im kommenden Jahr werden weitere sieben kranke Buchen folgen.

Verkehrssicherung zum Schutz von Wanderern und Radfahrern

Ist ein Laubbaum von Weißfäule befallen, zersetzt sich das Holz und verliert an Stabilität. „Die Rinde der Bäume ist zum Teil stark beschädigt, so dass Wasser eindringen konnte. Ein Pilzbefall hat immer auch mit zu hoher Feuchtigkeit im Holz zu tun“, erläutert Moritz Räbel vom Bundesforstbetrieb. Die Schäden führt der Revierleiter teils auf die ehemals militärische Nutzung mit schweren Fahrzeugen zurück. Sie hätten die Rinde der Bäume beschädigt, so dass Feuchtigkeit über Jahre eindringen konnte. „In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde hat die Sicherheit von Wanderern und Radfahrern auf diesem Weg oberste Priorität. Wir werden die gefällten Buchen aber nicht wegräumen, sondern als Totholz auf der DBU-Naturerbefläche lassen“, erklärt der Förster. Das Holz diene einer Vielzahl von Insekten und Vögeln noch viele Jahre als Lebensraum und Nahrungsquelle. „Da wir in wirtschaftlich genutzten Wäldern in der Regel nur wenig Totholz vorfinden, ist dieser Lebensraum rar und umso wichtiger für spezialisierte Arten“, erläutert er. So würden die Buchen auch nach der Fällung noch zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen. Zudem haben die alten Laubbäume bereits für Verjüngung gesorgt: Rechts und links vom Weg wachsen junge Buchen auf.

Ansprechpartner bei Fragen zur Fläche: Jörn Krüger, Tel. 0365|77 35 201

Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge