14.01.2020 | Stiftungstochter schützt Forstberg

Notartermin zur Übertragung – DBU Naturerbe neue Eigentümerin

DBU-Naturerbefläche Forstberg © Heike Culmsee/DBU
Eine Besonderheit der DBU-Naturerbefläche Forstberg sind die Streuobstwiesen mit alten Sorten Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäumen. Diese werden auch zukünftig gepflegt und erhalten.
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Liegenschaftskarte der DBU-Naturerbefläche Forstberg © DBU
Die DBU-Naturerbeflläche Forstberg ist rund 300 Hektar groß.
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Mühlhausen in Thüringen. Der Übertragungsprozess ist abgeschlossen: Die rund 300 Hektar (ha) große Naturschutzfläche Forstberg im Nord-Westen Thüringens gehört jetzt dem DBU Naturerbe. Mit der notariellen Beurkundung des Schenkungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Eigentümerin ins Grundbuch einzutragen. Ursprünglich gehörte die ehemals militärisch genutzte Fläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Josef Feldmann, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist es, die Fläche im Nationalen Naturerbe in einem optimalen Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“

Ehemaliger Truppenübungsplatz nun Teil des Nationalen Naturerbes

Viele Jahre übten die Nationale Volksarmee und anschließend die Bundeswehr auf dem Areal. Nachdem der Truppenübungsplatz 2014 geschlossen worden war, entschied der Bund, das großflächige Grünland langfristig zu schützen. Die DBU-Naturerbefläche Forstberg gehört zu den bundesweit insgesamt 156.000 Hektar, die der Bund als Nationales Naturerbe an verschiedene Akteure – wie das DBU Naturerbe – übertragen hat. Als ein Mosaikstein soll die Fläche dazu beitragen, dass Deutschland seine in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt festgeschriebenen Naturschutzziele erreicht. Denn die Naturerbefläche zeichnet sich durch einen Wechsel aus großflächigem Grünland, Streuobstwiesen mit altem Sortenbestand sowie Teichen und temporären Kleingewässern aus. So biete sie etwa wertvollen Lebensraum für teils gefährdete Amphibien- und Libellenarten wie dem Kammmolch, betont Feldmann. Im Norden und Westen rahmen Nadelbaumhaine den Forstberg ein.

Naturerlebnisse ermöglichen und gleichzeitig Natur schützen

Auf ausgewiesenen Wanderwegen lässt sich die Fläche erkunden. „Diesen Naturschatz nordöstlich von Mühlhausen in Thüringen wollen wir bewahren. Gleichzeitig wollen wir Naturerlebnisse für die Bürger möglich machen“, so Feldmann. Gemeinsam mit dem Bundesforst erarbeitet das DBU Naturerbe dafür Konzepte, die einerseits Natur erleben lassen, andererseits aber auch besonders sensible Zonen sichern. „Obwohl wir mit dem notariellen Übertragungsakt und der folgenden Grundbucheintragung erst jetzt Eigentümerin dieser DBU-Naturerbefläche sind, haben wir schon vorher notwendige Schritte im Sinne der Natur eingeleitet“, erläuterte Feldmann. So weiden regelmäßig Schafe auf der Offenlandfläche und bewahren diese vor dem Verbuschen. Die Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre sowie das Besucherlenkungskonzept wird das DBU Naturerbe in einem Managementplan, dem Naturerbe-Entwicklungsplan, erarbeiten. Ansprechpartner vor Ort bleibt der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge, mit dem das DBU Naturerbe einen entsprechenden Dienstleistungsvertrag abgeschlossen hat.

Kontakt Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge