06.03.2020 | Weidezaun steht – die Bullen kommen

Drei schottische Hochlandrinder übernehmen Landschaftspflege am Fliegerberg

DBU-Naturerbefläche Borken Hochlandrind © Richard Löttert
Das schottische Hochlandrind Otis sieht seiner neuen Aufgabe gelassen entgegen: Ab sofort übernimmt es mit zwei anderen Bullen die Landschaftspflege am Fliegerberg der DBU-Naturerbefläche Borken.
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Borken. Der Weidezaun steht – die Bullen kommen: Auf der DBU-Naturerbefläche Borken werden ab sofort drei schottische Hochlandrinder dazu beitragen, den wertvollen Silikatmagerrasen und die Heidefragmente am Fliegerberg offenzuhalten und zu pflegen. Im Auftrag der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), des DBU Naturerbes, hat Tierhalter  Richard Löttert heute (Freitag) drei Tiere aus verschiedenen Teilen seiner Herden zur neueingerichteten Weide gebracht: Wer Markus, Otis und Malcolm Junior mit ihren imposanten Hörnern und dem zotteligen Fell besuchen möchte, kann zukünftig über einen knapp drei Kilometer langen Weg entlang der Weide sowie zum Fliegerberg und zum Dülmener Weg spazieren. „Wir hoffen, dass auch bodenbrütende Vogelarten wie die Heidelerche und die seltenen Zauneidechsen von der Beweidung profitieren“, erklärt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

Gutmütige Rinder nicht füttern

Die vergleichsweise kleinen und relativ leichten Hochlandrinder gelten als  robust und langlebig. Sie eignen sich für die ganzjährige Freilandhaltung. „Allerdings wird unser Tierhalter die Tiere in den kommenden Wochen noch Heu zufüttern, damit sie sich langsam an das Nahrungsangebot hier am Fliegerberg gewöhnen können“, erläutert Bonde. Besucher sollten aber zum Wohl der Tiere aufs Füttern verzichten. Der Geschäftsführer im DBU Naturerbe rechne auch damit, dass die drei Bullen in der nächsten Zeit erst einmal die Rangordnung in der kleinen Herde festlegen werden, so dass es zu Rangeleien kommen könne. „Interessierte Besucher sollten beim stromführenden Zaun vorsichtig sein“, warnt Bonde.

Umsetzung der Beweidung trotz Kritik

Seit rund zwei Jahren informieren Mitarbeiter der Stadt und des Kreises Borken, des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser sowie des DBU Naturerbes immer wieder über die geplante Beweidung, sei es in Form einer Bürgerinformation, im Umweltausschuss der Stadt oder über Pressemitteilungen. „Wir sind zwar private Flächeneigentümerin, entscheiden aber nicht alleine über die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen“, erklärt DBU-Naturerbe-Prokurist Josef Feldmann. 2011 hat der Kreis Borken die Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seitdem gelte die Leinenpflicht und das Wegegebot auf dem Gelände. Die Stadt Borken habe mit der Finanzierung verschiedener Maßnahmen am Fliegerberg Versiegelungen im Stadtgebiet ausgeglichen. „Wir ziehen für den Naturschutz hier an einem Strang“, betont Jürgen Kuhlmann, Technischer Beigeordneter der Stadt Borken, und ergänzt: „Wir nehmen die Sorgen und Wünsche der friedfertigen Besucher ernst und kümmern uns beispielsweise um eine alternative Hundefreilaufzone auf rund 18.000 Quadratmetern städtischer Fläche im direkten Umfeld zum Fliegerberg.“ Auch Georg Heisterkamp, NABU Gruppe Borken, unterstützt die Beweidung des Fliegerbergs: „Wir sind über die Führung der Zauntrasse hoch erfreut. Es geht trotz teils massiven Gegenwinds voran – und das freut uns.“

Schilder ergänzen Informationsangebot

In den nächsten zwei Wochen will das DBU Naturerbe das Informationsangebot weiter ausbauen und sechs Schilder aufstellen. Auf den Tafeln erfahren Interessierte beispielsweise, warum die Beweidung wichtig ist oder wie sich der Wald der DBU-Naturerbefläche Borken entwickeln soll.

Kontakt: Zuständiger Revierleiter Bundesforst