04.05.2020 | Naturnahe Spree dient Hochwasserschutz

Gemeinschaftsprojekt „Redynamisierung der Spree“ abgeschlossen

DBU Naturerbe Daubaner Wald: Spree-Redynamisierung © Robert Schimke/ Sächsisches Umweltministerium
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (v.l.) machen sich ein Bild vom erfolgreichen Projektabschluss der Spree-Redynamisierung auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald.
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DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald © H. Otto Denstorf/DBU
Die Bagger am Flusslauf gehören der Vergangenheit an: Das Gemeinschaftsprojekt „Redynamisierung der Spree“ ist abgeschlossen.
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Karte Redynamisierung der Spree © Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
Altarmanschlüsse und Wehr-Rückbau: Die Karte zeigt Einzelmaßnahmen im Projekt „Redynamisierung der Spree“.
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Halbendorf. Heute wurde an der Spree zwischen Bautzen und Uhyst offiziell ein mehrjähriges Projekt abgeschlossen, das die Wiederherstellung naturnaher Gewässerstrukturen mit einem besseren Hochwasserschutz verbindet. Die Spree schlängelt sich in diesen Abschnitten nunmehr wieder durch den Wald. Damit können sich hier Auenlandschaften entwickeln, die Lebensraum für wasserliebende Tier- und Pflanzenarten sind. Das Projekt wurde seitens des DBU Naturerbes, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, mit knapp einer Million Euro unterstützt.

Bonde: „Naturnahe Auelandschaften müssen erhalten bleiben“

Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Geschäftsführer im DBU Naturerbe betonte: „Naturnahe Auelandschaften gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Aber auch Teiche und Tümpel sowie Kleingewässer in Wald und Wiesen sind von großem Wert für die Artenvielfalt und müssen erhalten und gefördert werden. Die DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald hat hier viel zu bieten. Das Gewässermanagement spielt deswegen für uns auf dieser Fläche eine wichtige Rolle."

Günther: „Heute verfolgen wir einen nachhaltigeren Ansatz, wozu auch gehört, den Flüssen wieder mehr Raum zu geben“

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther unterstrich: „Vor 90 Jahren wurde die Spree begradigt und ausgebaut – auch, um Halbendorf vor Hochwasser zu schützen. Heute verfolgen wir einen nachhaltigeren Ansatz, wozu auch gehört, den Flüssen wieder mehr Raum zu geben. Wir sehen hier an der Spree, dass Hochwasserschutz sehr gut mit ökologischen Belangen einhergehen kann. Die naturnahe Spree bietet dem Wasser künftig mehr Raum sowie Flora und Fauna mehr Lebensraum. In dieser Richtung werden wir weiterarbeiten – an der Spree und an anderen Flüssen in Sachsen.“

Altarme angeschlossen sowie Wehr und Sohlschwelle zurückgebaut

Auf einer Strecke von fünf Kilometern wurden ehemalige Mäanderschleifen der Spree und weitere Altwasser wieder angebunden sowie das alte Wehr in Lömischau und die Sohlschwelle in Neudorf zurückgebaut. Für den Hochwasserschutz von Halbendorf wurden außerdem ortsnah eine Hochwasserschutzanlage errichtet und gleichzeitig zwei bestehende Deiche geschlitzt, um so dem Wasser an anderer Stelle mehr Raum zu geben. Das Projekt ist auch Bestandteil des sächsischen Auenprogramms.

Gesamtkosten beliefen sich auf über sechs Millionen Euro

Die Gesamtkosten (inklusive Hochwasserschutzmaßnahme in Halbendorf) beliefen sich auf rund 6,2 Millionen Euro. Davon entfielen rund vier Millionen Euro auf die naturnahe Gestaltung der Spree. Der Anteil des DBU Naturerbes betrug 975.000 Euro.

Redynamisierung als Gemeinschaftsprojekt realisiert

Die Redynamisierung der Spree war ein Gemeinschaftsprojekt des DBU Naturerbes, der Biosphärenreservatsverwaltung Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie der Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen, die als Vorhabensträger die komplette Ausführung übernommen hat.


Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt: Robert Schimke, Tel. 0351| 564-20040

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft