18.02.2021 | Baumpilz gefährdet Sicherheit auf beliebtem Waldweg

Holzfällarbeiten: Hauptwanderweg auf DBU-Naturerbefläche Drosselberg kurzzeitig gesperrt

DBU-Naturerbefläche Drosselberg © Beatrix Schwarz/Bundesforst
Mehr Sicherheit auf dem Hauptweg der DBU-Naturerbefläche Drosselberg: Entlang der Route zum Forsthaus Willrode werden sieben marode Laubbäume gefällt.
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Brandkrustenpilz  © Beatrix Schwarz/Bundesforst
Der Brandkrustenpilz befällt die Gehölze fast unmerklich und zersetzt die stabilisierenden Eigenschaften des Holzes, sodass diese bei Wind oder Schneelast leicht umknicken können.
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Karte DBU-Naturerbefläche Drosselberg © DBU Naturerbe
Der Hauptspazierweg über die DBU-Naturerbefläche Drosselberg wird für die Forstarbeiten kurzzeitig gesperrt.
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Erfurt. Die DBU-Naturerbefläche Drosselberg erfreut sich aufgrund ihrer Nähe zur Stadt Erfurt bei Spaziergängern großer Beliebtheit – insbesondere in Zeiten der Coronapandemie. Wegen Forstarbeiten und der dadurch bedingten Wegsperrung müssen Naturfreunde zwischen dem 22. und 26. Februar einen Bogen um den Hauptwanderweg Richtung historisches Forsthaus Willrode machen: Von einem Baumpilz befallene Laubbäume entlang der Route drohen umzufallen und müssen zur Sicherheit der Besucher gefällt werden. Der westlich angrenzende aktive Standortübungsplatz Erfurt ist für einen Umweg jedoch tabu.

Holzfällarbeiten zur Sicherung des Hauptwanderweges

Die DBU-Naturerbefläche Drosselberg liegt keine zehn Kilometer entfernt von Erfurts Altstadt und grenzt östlich an den Standortübungsplatz Erfurt an. Auch die 80 Hektar dieser heutigen Naturschutzfläche gehörten ehemals zum Militärübungsplatz. 2017 übergab sie der Bund als Teil des Nationalen Naturerbes an die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe. Am Westrand der DBU-Naturerbefläche entlang des Hauptspazierweges Richtung Forsthaus Willrode sind sieben stattliche Laubbäume von rund 40 Zentimetern Stammdurchmesser vom Brandkrustenpilz befallen. Dieser Baumpilz gilt als aggressiv. „Fast unmerklich und am Anfang schwer erkennbar befällt er den Baum, in diesem Fall hauptsächlich Rotbuchen. Da er die stabilisierenden Eigenschaften des Holzes zersetzt, kann der Baum bei Wind oder Schneelast auf den Ästen schnell umknicken und die Sicherheit auf dem angrenzenden Weg gefährden“, erklärt Beatrix Schwarz vom Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge. Als Revierleiterin betreut sie die Fläche vor Ort im Auftrag des DBU Naturerbes. Ein Forstunternehmen wird die betroffenen Gehölze in der letzten Februarwoche fällen. Zum Schutz der Spaziergänger wird der Hauptweg in dieser Zeit gesperrt. „Da die Fläche dem Naturschutz gewidmet ist, verbleiben die Stämme als Totholz im Wald. Dort bieten sie beispielsweise zahlreichen Insekten einen Lebensraum“, so die Revierleiterin.

Standortübungsplatz bleibt für Öffentlichkeit gesperrt

Immer wieder werde die Revierförsterin von Flächenbesuchern angesprochen, wann die Warnschilder hin zum militärischen Sperrbereich abgebaut würden. „Die Warnhinweise bleiben erhalten, denn sie kennzeichnen den Beginn des Militärgeländes. Das darf aus Sicherheitsgründen nicht von Spaziergängern betreten werden“, so Schwarz. Der Hauptspazierweg trennt die DBU-Naturerbefläche im Osten von dem weiterhin beübten Standortübungsplatz Erfurt im Westen. Dieser Wanderpfad dürfe nicht verwechselt werden mit dem sogenannten „Stadtweg“, denn dieser verläuft durch den Standortübungsplatz und ist somit nicht öffentlich betretbar.


Hintergrund:

Als Besitzerin verantwortet das DBU Naturerbe als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des langanhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 156.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Die Naturschützer im DBU Naturerbe pflegen offene Lebensräume sowie Feuchtgebiete und Gewässer, um ihren Erhaltungszustand möglichst zu verbessern. Die Wälder überlassen sie langfristig ihrer natürlichen Entwicklung. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.


Ansprechpartner bei Fragen zur DBU-Naturerbefläche Drosselberg: Jörn Krüger, Tel. 0365 7735201

Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge
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