11.10.2021 | Nicht ohne Ochs, Esel und Schaf

Im DBU Naturerbe Ebenberg halten vierbeinige Landschaftspfleger seltene Lebensräume offen

Merinoschafe und Burenziegen © Johannes Burg/Schafzucht Bühner
Nicht ohne Schafe: Die Vierbeiner erhalten auf der DBU-Naturerbefläche Ebenberg das Offenland.
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Landau/Pfalz. Ochse, Esel und Schaf sind aus der klassischen Weihnachtsgeschichte nicht wegzudenken. Auch im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), geht es nicht ohne Tiere. Die vierbeinigen Landschaftspfleger erhalten auf vielen DBU-Naturerbeflächen Heiden und Wiesen, die ohne ihren Appetit mit Gebüschen und Bäumen zuwachsen würde. Dabei sind diese selten gewordenen offenen Lebensräume wahre Hotspots der Artenvielfalt.   

Merinoschafe futtern für die Artenvielfalt

Bis in den Herbst hinein pflegten die Merinoschafe auf der DBU-Naturerbefläche Ebenberg das wertvolle Offenland. Die Schafe erhalten auf der rund 200 Hektar (ha) großen Naturschutzfläche wahre Hotsports der Artenvielfalt: Die europaweit geschützten Lebensräume wie Sandmagerrasen bieten verschiedenen Tier- und Pflanzenarten wie dem Wilden Majoran eine Heimat. „Die Beschreibung ‚mager‘, also ‚nährstoffarm‘, ist für die Natur kein negatives Merkmal, wie man annehmen könnte. Tatsächlich sind sie besonders artenreich“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe.

DBU Naturerbe hat 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar vom Bund übernommen

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des langanhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 164.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Koordinator Wolfgang Klein
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