03.01.2022 | Licht und Raum für Laubbäume

Holzfällarbeiten im DBU Naturerbe Cuxhavener Küstenheiden – vorübergehende Wegsperrungen bis Anfang März

Cuxhavener Küstenheiden: Waldabschnitt © Dominik Sucker-Weiß/Bundesforst
Achtung, Baum fällt: Auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden ist bis Anfang März etwas Vorsicht geboten. In unterschiedlichen Waldstücken stehen Holzfällarbeiten an.
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DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden © Dominik Sucker-Weiß/Bundesforst
Laubbäumen unter die Arme greifen: In den kommenden Wochen fällen Waldarbeiter standortfremde, schnellwachsende Baumarten wie Schwarzkiefer oder Sitkafichte in den Cuxhavener Küstenheiden, da sie heimische Arten verdrängen können.
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Cuxhaven. Heimischen Laubbaumarten unter die Arme greifen – das hat die gemeinnützige Eigentümerin der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden in den kommenden Wochen vor. „Dafür wird ein Forstunternehmen in verschiedenen Waldbeständen der Küstenheiden standortfremde Bäume fällen – eine Naturschutzmaßnahme, die auf den ersten Blick nicht so wirken mag. In dieser Zeit bitten wir Besucherinnen und Besucher der Fläche, sich auf temporären Wegsperrungen einzustellen“, sagt Susanne Belting, Fachliche Leiterin des DBU Naturerbes, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Buchen und Eichen Licht und Raum geben

„Heute beginnt eine große Naturschutzmaßnahme auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden: Ein beauftragtes Forstunternehmen wird standortfremde Baumarten wie Schwarzkiefer, Sitkafichte, Spätblühende Traubenkirsche, Japanlärche und vereinzelte Roteichen entnehmen“, erklärt Revierleiter Dominik Sucker-Weiß vom Bundesforstbetrieb Niedersachsen. Im Auftrag des DBU Naturerbes betreut er die DBU-Naturerbefläche vor Ort. Als standortfremd werden Gehölze bezeichnet, die nicht natürlicherweise in den Küstenheiden vorkommen. Sie wurden vom Menschen eingebracht und wachsen im Vergleich zu den heimischen Laubbäumen wie der Buche besonders schnell. „Das führt aber dazu, dass Buchen und Eichen wenig Licht und Raum bekommen“, so der Förster. Anders als in Wirtschaftswäldern wollen DBU Naturerbe und Bundesforst neben den heimischen Baumarten auch besonders knorrige und krumme Bäume freistellen, denn „in Astlöchern und Nischen finden beispielsweise Vögel und andere Kleintiere ihre Bruthöhlen und Lebensräume“, sagt Sucker-Weiß.

Vorsicht auf Spazierwegen – Absperrungen beachten    

Abwechselnd werden die Forstarbeiter in unterschiedlichen Waldbeständen tätig, so auch im Altenwalder und Berenscher Forst sowie im Oxstedter Wald. In dieser Zeit werden Holzerntemaschinen wie Harvester und Lastwagen auf der Fläche fahren. Um Spaziergängerinnen und Spaziergänger nicht zu gefährden, werden die betroffenen Wege für die Zeit der Holzfällarbeiten abgesperrt. Außerhalb dieser Waldstücke können Besucher gewohnt spazieren gehen. Die Arbeiten werden etwa bis Anfang März laufen, also spätestens zum Beginn der Brut- und Setzzeit Mitte März abgeschlossen sein.

Naturnaher Wald im DBU Naturerbe

Die rund 1.400 Hektar große DBU-Naturerbefläche gehört zur Kulisse des Nationalen Naturerbes und ist als solche gänzlich dem Naturschutz gewidmet. Ein Großteil der Wälder der DBU-Naturerbeflächen soll sich langfristig naturnah entwickeln, so auch in den Cuxhavener Küstenheiden. „Naturnah bedeutet beispielsweise, dass der Wald aus standortheimischen Baumarten aller Altersstufen besteht. Auch Totholz gehört als Lebensraum für Pilze, Flechten oder Insekten dazu“, erklärt Belting. So sei der Wald besser gewappnet für die Folgen des Klimawandels und beherberge eine weitaus größere Artenvielfalt als etwa ein gleichaltriger Nadelforst. Habe der Wald eine gewisse Naturnähe erreicht, dürfe er sich in Zukunft ohne menschliche Eingriffe natürlich entwickeln. „Bis es in den Cuxhavener Küstenheiden soweit ist, helfen wir noch eine Zeit lang gezielt nach“, so die Fachliche Leiterin des DBU Naturerbes.

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Revierleiter Dominik Sucker-Weiß