11.10.2021 | Nicht ohne Ochs, Esel und Schaf

Im DBU Naturerbe Borkenberge halten vierbeinige Landschaftspfleger seltene Lebensräume offen

Schafe auf der DBU-Naturerbefläche Borkenberge © Tobias Leikauf/DBU Naturerbe
Nicht ohne Schafe: Die Vierbeiner erhalten auf der DBU-Naturerbefläche Borkenberge das Offenland.
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Lüdinghausen. Ochse, Esel und Schaf sind aus der klassischen Weihnachtsgeschichte nicht wegzudenken. Auch im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), geht es nicht ohne Tiere. Die vierbeinigen Landschaftspfleger erhalten auf der DBU-Naturerbefläche Borkenberge Heiden und Wiesen, die ohne ihren Appetit mit Gebüschen und Bäumen zuwachsen würden. Dabei sind diese selten gewordenen offenen Lebensräume wahre Hotspots der Artenvielfalt.   

Schafe futtern für die Artenvielfalt

Bis in den Herbst hinein pflegten die Schafe wertvolles Offenland im Norden der rund 1570 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Borkenberge: Die europaweit geschützten Lebensräume wie Heidelandschaft und Sandmagerrasen bieten verschiedenen Vogelarten wie Ziegenmelker und Heidelerche geeignete Brutplätze sowie auch der Schlingnatter eine Heimat. „Die Beschreibung ‚mager‘, also ‚nährstoffarm‘, ist für die Natur kein negatives Merkmal, wie man annehmen könnte. Tatsächlich sind sie besonders artenreich“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe.

DBU Naturerbe hat 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar vom Bund übernommen

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des langanhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 164.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Koordinator Jonathan Wende
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