11.10.2021 | Nicht ohne Ochs, Esel und Schaf

Im DBU Naturerbe Roßlauer Elbauen halten vierbeinige Landschaftspfleger seltene Lebensräume offen

Schafe auf der DBU-Naturerbefläche Roßlauer Elbauen © Klaus-Peter Hurtig/ Bundesforst
Nicht ohne Schafe: Die Vierbeiner erhalten auf der DBU-Naturerbefläche Roßlauer Elbauen das Offenland.
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Esel auf der DBU-Naturerbefläche Roßlauer Elbauen  © Klaus-Peter Hurtig/ Bundesforst
Esel können vor möglichen Wolfsangriffen schützen: Durch ihre lauten Rufe verschrecken sie die Angreifer.
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Dessau-Roßlau. Ochse, Esel und Schaf sind aus der klassischen Weihnachtsgeschichte nicht wegzudenken. Auch im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), geht es nicht ohne Tiere. Die vierbeinigen Landschaftspfleger erhalten auf der DBU-Naturerbefläche Roßlauer Elbauen Heiden und Wiesen, die ohne ihren Appetit mit Gebüschen und Bäumen zuwachsen würden. Dabei sind diese selten gewordenen offenen Lebensräume wahre Hotspots der Artenvielfalt.   

Schafe futtern für die Artenvielfalt

Ganzjährig pflegen die Schafe auf der rund 1.670 Hektar (ha) großen DBU-Naturerbefläche Roßlauer Elbauen östlich von Dessau-Roßlau wertvolles Offenland. Die Schafe erhalten auf rund 130 ha Hotspots der Artenvielfalt: Die saftigen Auenwiesen bieten verschiedenen Vogelarten wie der Feldlerche eine Heimat. Zudem stehen drei Esel bei der Herde und sollen die Weidetiere vor möglichen Wolfsübergriffen schützen.

DBU Naturerbe hat 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar vom Bund übernommen

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des langanhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 164.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Koordinator Benedikt Zirnsak
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