22.02.2022 | Licht und Raum für Laubbäume

Holzfällarbeiten im DBU Naturerbe Daubaner Wald – vorübergehende Wegsperrungen bis Mitte März

DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald © Gunda Hanke/Bundesforst
Für den Naturschutz: Ein Forstunternehmen entnimmt Kiefer auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald. Besucher müssen sich auf temporäre Wegsperrungen und Einschränkungen durch ausgefahrene Wege einstellen.
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DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald © Gunda Hanke/Bundesforst
Den Laubbäumen mehr Licht geben. So können junge Buchen, Eichen oder Birken heranwachsen und sich langfristig ein naturnaher Wald entwickeln.
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Halbendorf/Dauban. Heimischen Laubbaumarten unter die Arme greifen und Platz für breite Baumkronen schaffen – das soll auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald in den kommenden Wochen geschehen. „Dafür wird ein Forstunternehmen in verschiedenen von der Kiefer dominierten Waldbeständen des Daubaner Waldes arbeiten – eine Naturschutzmaßnahme, die auf den ersten Blick nicht so wirken mag. In dieser Zeit bitten wir Besucherinnen und Besucher der Fläche, sich auf temporären Wegsperrungen und Einschränkungen durch ausgefahrene Wege einzustellen“, sagt Susanne Belting, Fachliche Leiterin des DBU Naturerbes, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Buchen und Eichen Licht und Raum geben

In dieser Woche hat eine Naturschutzmaßnahme auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald nordöstlich von Bautzen begonnen: Ein beauftragtes Forstunternehmen wird mithilfe von Erntemaschinen Holz einschlagen. „Wir wollen die vorherrschenden Kiefernbestände auflockern, damit die Laubbäume mehr Licht bekommen und sich ihr Anteil erhöht. So kann sich ein naturnaher Wald entwickeln, den wir sich selbst überlassen“ erklärt Revierleiterin Gunda Hanke vom Bundesforstbetrieb Lausitz. Im Auftrag des DBU Naturerbes betreut sie gemeinsam mit Revierleiter Günther Körner die DBU-Naturerbefläche vor Ort. „Mit jedem freigestellten Laubbaum verbessern wir die Chance, dass junge Buchen, Eichen oder Birken heranwachsen“, erklärt Körner. Anders als in Wirtschaftswäldern wollen DBU Naturerbe und Bundesforst neben den heimischen Baumarten auch besonders knorrige und krumme Bäume schützen und freistellen, denn „in Astlöchern und Nischen finden beispielsweise Vögel und andere Kleintiere ihre Bruthöhlen und Lebensräume“, sagt Körner.

Vorsicht auf Spazierwegen – Absperrungen beachten

Abwechselnd werden die Forstarbeiter in unterschiedlichen Waldbeständen tätig. In dieser Zeit werden Holzerntemaschinen wie Harvester und Lastwagen auf der Fläche fahren. Um Spaziergängerinnen und Spaziergänger nicht zu gefährden, werden die betroffenen Wege dann gesperrt. Die Arbeiten werden etwa bis Ende März abgeschlossen sein,

Naturnaher Wald im DBU Naturerbe

Die rund 3.200 Hektar große DBU-Naturerbefläche gehört zur Kulisse des Nationalen Naturerbes und ist als solche gänzlich dem Naturschutz gewidmet. Ein Großteil der Wälder der DBU-Naturerbeflächen soll sich langfristig naturnah entwickeln, so auch im Daubaner Wald. „Naturnah bedeutet beispielsweise, dass der Wald aus standortheimischen Baumarten aller Altersstufen besteht. Auch Totholz gehört als Lebensraum für Pilze, Flechten oder Insekten dazu“, erklärt Belting. So sei der Wald besser gewappnet für die Folgen des Klimawandels und beherberge eine weitaus größere Artenvielfalt als etwa ein gleichaltriger Nadelforst. Habe der Wald eine gewisse Naturnähe erreicht, dürfe er sich in Zukunft ohne menschliche Eingriffe natürlich entwickeln. „Bis es im Daubaner Wald soweit ist, helfen wir noch eine Zeit lang gezielt nach“, so die Fachliche Leiterin des DBU Naturerbes.