06.01.2022 | Managementpläne stehen

DBU Naturerbe legt Naturschutzmaßnahmen für die Kühnauer Heide und Glücksburger Heide fest

DBU-Naturerbefläche Glücksburger Heide © Jörg Tillmann/DBU Naturerbe
Auf der rund 2.600 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Glücksburger Heide entstanden durch die militärische Nutzung große Offenlandbereiche.
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DBU-Naturerbefläche Kühnauer Heide © Jörg Tillmann/DBU Naturerbe
Die rund 950 Hektar große DBU-Naturerbefläche Kühnauer Heide ist geprägt von Offenlandlebensräumen wie Binnendünen und basenreiche Sandrasen.
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Dessau/Jessen. Wer im Wald unterschiedlich alte Laub- und Nadelbäume sieht, und an anderer Stelle über mager wirkende Wiesen und Heiden schaut – der hat schon zwei Besonderheiten im DBU Naturerbe entdeckt. Denn ungedüngtes, also nährstoffarmes Offenland ist in Deutschland selten geworden, und auch heimische Mischwälder mit Bäumen unterschiedlichen Alters dienen dem Naturschutz. Die DBU-Naturerbeflächen Kühnauer Heide und Glücksburger Heide bieten beides und sind somit wichtige Lebensräume für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Seit 2011 die Glücksburger Heide und seit 2012 gehört die Kühnauer Heide der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem DBU Naturerbe. Wie die Naturschützer den Naturschatz in den kommenden zehn Jahren schützen und weiterentwickeln wollen – das beschreiben sie in den jetzt fertiggestellten Naturerbe-Entwicklungsplänen.

Ehemaliger Standort- und Truppenübungsplatz dem Naturschutz gewidmet

Die militärische Vornutzung hat die Kulisse der DBU-Naturerbefläche Glücksburger Heide deutlich geprägt: „Die langjährige Nutzung für Panzer- und Schießübungen hat zur Entstehung baumfreier Bereiche beigetragen. Mehrfach hat es im Gebiet gebrannt und auf den nährstoffarmen Böden konnten sich großflächig die Zwergstrauchheiden entwickeln“, weiß Dr. Charlotte Seifert, wissenschaftliche Mitarbeiterin im DBU Naturerbe. Auch die DBU-Naturerbefläche Kühnauer Heide diente von 1956 bis zur Wende 1990 sowjetischen Streitkräften als Panzerübungsplatz. Aufgrund der Munitionsbelastung sind viele Bereiche der Kühnauer und der Glücksburger Heide bis heute nicht für Menschen zugänglich. Seifert hat gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen sowie dem Bundesforstbetrieb Mittelelbe die Entwicklungspläne für die zwei Flächen erstellt und mit den Behörden abgestimmt. Ein langwieriger Prozess: Biologen und Förster kartierten zunächst alle vorhandenen Biotope und Lebensraumtypen, erhoben Daten zum Waldzustand und erfassten Pflanzen- und Brutvogelarten. Aufbauend auf diesen Daten entwickelte das Projektteam die geplanten Naturschutzmaßnahmen für Wald, Offenland und Feuchtgebiete sowie eine Wegeführung für Besucher. „Wir erfassen wertvolle Biotope und seltene Arten und legen Entwicklungsziele für all unsere 71 Naturerbeflächen fest – damit Artenreichtum und Lebensraumvielfalt in Deutschland besser geschützt werden“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leitung im DBU Naturerbe.