07.01.2022 | Managementplan für Prösa steht

DBU Naturerbe legt Naturschutzmaßnahmen für die kommenden zehn Jahre fest

DBU-Naturerbefläche Prösa © Lisa-Marie Hille/DBU Naturerbe
Durch die ehemalige militärische Nutzung sind auf der DBU-Naturerbefläche Prösa offene Landschaftsbereiche entstanden, auf denen sich eine Heidelandschaft mit überwiegend Besenheide und Silbergras entwickelt hat.
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Bad Liebenwerda. Wer im Wald im Landkreis Elbe-Elster unterschiedlich alte Laub- und Nadelbäume sieht, und an anderer Stelle über mager wirkende Heiden schaut – der hat schon zwei Besonderheiten im DBU Naturerbe Prösa entdeckt. Denn ungedüngtes, also nährstoffarmes Offenland ist in Deutschland selten geworden, und auch heimische Mischwälder mit Bäumen unterschiedlichen Alters dienen dem Naturschutz. Der ehemalige Truppenübungsplatz als Teil des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft bietet beides und somit wichtige Lebensräume für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.  Seit 2011 gehört das Gebiet der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem DBU Naturerbe. Wie die Naturschützer den rund 3.300 Hektar großen Naturschatz in den kommenden zehn Jahren schützen und weiterentwickeln wollen – das beschreiben sie in dem jetzt fertiggestellten Naturerbe-Entwicklungsplan.

Ehemaliger Truppenübungsplatz dem Naturschutz gewidmet

Die militärische Vornutzung hat die Kulisse der DBU-Naturerbefläche Prösa deutlich geprägt: „Die lichten Flächen dienten als Schießplatz oder Panzerübungsgelände. Dadurch sind offene Landschaftsbereiche entstanden, auf denen sich eine Heidelandschaft geprägt von Besenheide und Silbergras entwickelt hat. Als wichtiger Lebensraum vor allem für bodenbrütende Vogelarten wie Ziegenmelker, Schwarzkehlchen oder Heidelerche wird die weitläufige Heidelandschaft im DBU Naturerbe dauerhaft geschützt“, sagt Lisa-Marie Hille, wissenschaftliche Mitarbeiterin im DBU Naturerbe. Hille hat gemeinsam mit ihren Kollegen sowie dem Bundesforstbetrieb Lausitz den 195-seitigen Entwicklungsplan erstellt und mit den Behörden abgestimmt. Ein langwieriger Prozess: Biologen und Förster kartierten zunächst alle vorhandenen Biotope und Lebensraumtypen, erhoben Daten zum Waldzustand und erfassten Pflanzen- und Brutvogelarten. Aufbauend auf diesen Daten entwickelte das Projektteam die geplanten Naturschutzmaßnahmen für Wald, Offenland und Feuchtgebiete sowie eine Wegeführung für Besucher. „Wir erfassen wertvolle Biotope und seltene Arten und legen Entwicklungsziele für all unsere 71 Naturerbeflächen fest – damit Artenreichtum und Lebensraumvielfalt in Deutschland besser geschützt werden“, erklärt Susanne Belting, Fachliche Leitung im DBU Naturerbe.