25.05.2022 | Hartmannsdorfer Forst jetzt im Eigentum der DBU

Übertragung abgeschlossen – Naturerbe-Entwicklungsplan wird erstellt

Prokurist Marius Keite und Christfried Nicolaus, Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf © Marius Keite/DBU Naturerbe
Prokurist Marius Keite (v.l.) und Christfried Nicolaus, Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf, mit der Urkunde nach der notariellen Übertragung der DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst.
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DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst  © DBU Naturerbe
Die DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst ist mit den vereinzelten Moorflächen, den mosaikartig vorkommenden Heideflächen und den ausgedehnten Fichtenwäldern ein beliebtes Erholungsziel im Erzgebirge südlich von Zwickau.
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Hartmannsdorf. Die Übertragung der Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst ist nun notariell beurkundet und ins Grundbuch eingetragen: Somit ist die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, neue Eigentümerin der Naturschutzfläche. Ursprünglich gehörte die ehemals militärisch genutzte Fläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betont Marius Keite, Prokurist des DBU-Naturerbes.

DBU Naturerbe schützt Waldgebiet mit Mosaik von Offenlandbereichen

Der Hartmannsdorfer Forst ist mit den vereinzelten Moorflächen, den mosaikartig vorkommenden Heideflächen und den ausgedehnten Fichtenwäldern ein beliebtes Erholungsziel im Erzgebirge südlich von Zwickau. „Dieser Naturschatz solle auch in Zukunft, trotz aller erforderlicher Vorsicht aufgrund möglicher Altlasten, für Besucher erlebbar sein“, betont Keite das Anliegen der DBU-Tochter bei einem Treffen mit Bürgermeister Christfried Nicolaus nach der notariellen Übertragung. Im sogenannten Naturerbe-Entwicklungsplan beschreibt die DBU-Tochter die Maßnahmenschwerpunkte der Fläche für die kommenden zehn Jahre, die auch die Besucherlenkung beinhaltet. „Basis dafür sind die Ergebnisse der flächendeckenden Biotoptypen- und Brutvogelkartierung“, erklärt Keite das Vorgehen. Ansprechpartner vor Ort bleibt der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge, mit dem das DBU Naturerbe einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen hat.

Ehemaliges Militärgelände nun Fläche des Nationalen Naturerbes

Seit 1965 wurde die Fläche militärisch genutzt. Hervorgegangen aus der militärischen Vergangenheit ist schützenswerte Natur, die nun Teil des Nationalen Naturerbes ist. Das DBU Naturerbe verantwortet den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung und des langanhaltenden Friedens in Europa hat der Bund bislang etwa 164.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.