17.11.2022 | Wildmanagement im Naturerbe: Wald gesperrt

Ziele im DBU Naturerbe Prösa: Seuchenschutz und Naturverjüngung ohne Zaun

Rehwild © Egbert Brunn/ Bundesforst
Das spezielle Wildmanagement auf der DBU-Naturerbefläche Prösa dient den gesetzten Naturschutzzielen. Die Wildbestände sollen eine Naturverjüngung ohne Zaun zulassen.
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Bad Liebenwerda. Vorsicht beim Waldspaziergang: Freitag und Samstag (18./19. November) findet von neun bis 13 Uhr eine Gemeinschaftsjagd auf der DBU-Naturerbefläche Prösa statt. Für den Zeitraum sind Waldabschnitte im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft für Passanten gesperrt. Als Veranstalterin bittet die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, darum, Hunde nahe dem Jagdgebiet zum Spazierengehen anzuleinen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte besonders vorsichtig fahren und auf Wildwechsel eingestellt sein.

Zuviel Rehwild schadet der Naturverjüngung im Wald

Der rund 3.300 Hektar (ha) große ehemalige Truppenübungsplatz Bad Liebenwerda ist heute dem Naturschutz gewidmet. Das spezielle Wildmanagement dient den gesetzten Naturschutzzielen. „Zum Teil haben wir hier monotone Nadelholzbestände vom Bund übernommen. Indem wir dort Lücken schlagen und so Licht schaffen, wollen wir den Umwandlungsprozess von Monokulturen in naturnahe Laubmischwälder beschleunigen“, erklärt Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe. Denn dort, wo Licht hinkomme, könnten auch Laubbäume unter dem Nadelholz anwachsen. Sürie: „Damit diese kleinen Bäume eine Chance haben, müssen wir dafür sorgen, dass das Wild nicht zu viel von den Pflanzentrieben verbeißt.“ Die Wildbestände müssen demnach der Naturraumkapazität angemessen sein und eine Naturverjüngung ohne Zaun zulassen.

Wildschweinjagd als Seuchenschutz

Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wachsen die Wildschweinbestände in Deutschland seit Jahren stetig an. Dadurch entstehen Wildschäden in der Landwirtschaft und die Gefahr der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest nimmt zu. „Der aktuelle Seuchenverlauf in Europa und das daraus erfolgende Risiko für Deutschland machen es notwendig, dass wir auf unseren Flächen des Nationalen Naturerbes entsprechend reagieren“, erklärt Sürie. Um einen Beitrag zum Seuchenschutz und zur Wildschadensabwehr zu leisten, nehmen die Schützen am Wochenende das Schalenwild ins Visier.

Schützen verwenden bleifreie Munition

In der Regel organisiert der Bundesforstbetrieb Lausitz im Auftrag des DBU Naturerbes ein bis zwei sogenannte Bewegungsjagden im Winter. Um wildlebende Tiere nicht unnötig zu stören und ihre Beobachtungsmöglichkeiten zu fördern, achte die DBU-Tochter darauf, während der Paarungs-, Brut-, Setz- und Rastzeiten vom 1. Februar bis zum 31. August nicht zu jagen. Alle Schützen weisen Schießnachweise vor und verwenden bleifreie Munition. So werden keine Schwermetalle in den Naturkreislauf eingebracht und die davon ausgehenden Risiken für Mensch und Tier vermieden.

Bundesforstbetrieb Lausitz